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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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Sie wusste, dass sie da waren, doch solange er ihr keinen Grund gab, sie wieder hervorzuholen, würde sie sie weiterhin unterdrücken und einfach mal für eine Weile zufrieden sein. Denn seit Tagen kam sie sich mal nicht vor wie eine Verrückte, nun da ihre Stimmungen nicht mehr von Augenblick zu Augenblick wechselten.
         Das Einzige, was sie nun aufwühlte, war ihre Nervosität, denn der Gedanke an ihre morgige Heirat machte sie mehr als unruhig. Sie würde deshalb heute Nacht sicher wieder kaum ein Auge zu tun können, doch trotz dieser nicht allzu schönen Aussicht lag ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen, während sie den dunklen Gang zum Saal entlang ging.  
         Dieses verschwand jedoch auf der Stelle, als Adam plötzlich aus der Dunkelheit trat und sich ihr in den Weg stellte. Sein Auftauchen kam so unerwartet, dass Kates Kehle vor Schreck beinahe ein kleiner Schrei entrungen wäre. Doch sie schaffte es gerade noch diesen zu unterdrücken, indem sie ihre Lippen fest aufeinander presste.
         „Da bist du ja!“, lallte er, neigte sich gefährlich weit nach vorn und Kate schlug eine Mischung aus Whisky und dem Geruch seines ungewaschenen Körpers entgegen.
         William roch nie so unangenehm, ging es ihr mit einem Mal durch den Kopf, während sie mit der aufsteigenden Übelkeit kämpfte. Doch den Gedanken verdrängte sie mit einem verwirrten Kopfschütteln, als Adam wieder den Mund öffnete, um weiter zu sprechen.
         „Ich hatte seit unserer Ankunft noch keine Gelegenheit mit dir zu sprechen!“, fügte er hinzu und sein lüstern ihren Körper entlang wandernder Blick ließ ihr Herz vor Angst schneller schlagen.  
           Also nur sprechen wollte der sicherlich nicht, dachte sie und erschauderte bei den Gedanken, wonach ihm der Sinn tatsächlich zu stehen schien. Immerhin zog er sie bereits hier im Gang mit seinen Blicken aus und Kate kostete es Mühe, dem Drang zu widerstehen, ihren Körper mit ihren Händen zu bedecken und sich wegzudrehen. Doch damit hätte sie zugegeben, dass er sie einschüchterte und so richtete sie ihren strengen Blick auf ihn und zwang ihn damit, ihr in die Augen zu sehen.
         „Und worüber genau wolltest du mit mir sprechen?“, fragte sie kühl und um ihre Furcht zu überspielen, reckte sie ihr Kinn so hoch sie konnte und legte den arrogantesten Blick auf, den sie auf Lager hatte.
         Dies schien ihn jedoch gar nicht abzuschrecken.
         „Ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich es bedaure, dass du nicht meine Frau wirst“, antwortete er stattdessen und trat ihr noch einen Schritt näher.
         Das reichte, dachte Kate, so gern sie die Starke gespielt hätte und ihm die Stirn geboten hätte, kam er ihr nun so nahe, dass sie doch beschloss, lieber den Rückzug anzutreten. Ihr gewahrter Stolz würde eine bei seinem nächsten Schritt unabwendbare Berührung ihrer Körper nicht aufwiegen.
         Doch das Zurückweichen stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn ihr Schritt musste um einiges kleiner ausfallen als beabsichtigt, denn direkt hinter ihr war bereits die Wand. Adam hatte sie, ohne dass sie es bemerkt hatte, in eine Ecke manövriert und ein Anflug von Panik überkam sie.
         Hier würde er ihr sicher nichts tun, er war ja nicht dumm, ihre Schreie würden sofort eine ganze Horde Männer auf den Plan rufen, doch das vermochte ihr rasendes Herz nicht zu beruhigen. Immerhin war er stark genug, um sie sich über die Schulter zu werfen und sie fortzuschleppen, irgendwohin wo sie niemand hören würde und Williams Warnung und der lüsterne Blick, mit dem Adam sie bedachte, weckten diesbezüglich ihre Fantasie.
         „Bedauerst du es auch?“, keuchte er ihr entgegen und am liebsten hätte sie ihm entgegen gespien, dass er der letzte Mann auf der Welt war, den sie auch nur annährend an ihrer Seite dulden würde und dass wenn sie nur daran dachte, wie er ihr näher rückte, sie der Ekel überkam.
         Diese Worte brannten ihr so sehr auf der Seele, dass es sie sehr viel Mühe kostete, sie zurückzuhalten. Doch sie war kein junges und dummes Mädchen mehr und wusste, dass eine solche unbedachte Äußerung nicht nur ihr sehr viel Ärger bringen würde. Und so entschied sie sich für die diplomatischere Variante.
         „Ich kann es nicht bedauern, denn William ist ein guter Mann und ich bin glücklich ihn zu heiraten“, sprach sie und musste innerlich lachen, denn es war Ironie des Schicksals,

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