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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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und auf seinen kostbaren Schlaf verzichtet, um seine Anweisung, Hamish nicht mehr zu treffen, auch tatsächlich durchzusetzen. Dies würde Fannys Verhalten ganz sicher verändern“, erklärte er und sah Martha ihm zufrieden und zustimmend zunicken.
         Er verstummte einen Augenblick und grinste sie breit an. „Aye, das wäre gut, nicht wahr?“
         Martha nickte erneut.  
         „Das denkst du jetzt!“
         Marthas Lächeln verschwand und sie sah ihn verdutzt an.
         „Glaube mir, du würdest persönlich zu Andrew gehen und ihn wieder darum bitten, sein Verbot aufzuheben. Dann wäre sie nämlich nicht nur verliebt und unausgeschlafen, sondern auch noch zu Tode betrübt und ich kann mir nicht vorstellen, dass du sie in diesem Zustand besser gebrauchen oder ertragen könnest als jetzt“, schloss William und musste sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen, als er bemerkte, dass er es tatsächlich geschafft hatte, Martha von ihrem Vorhaben abzubringen.
         Sie ließ resigniert die Schultern hängen und blickte zu William auf.
         „Damit könntest du schon Recht haben“, gab sie sich geschlagen. „Aber was soll ich denn nur mit ihr machen? Sie bringt mich noch um den Verstand, wenn das so weiter geht!“
         William wusste, dass er Martha nun auch eine Lösung anbieten musste, die sie zufriedenstellen würde, ansonsten würde sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen und den Versuch trotz der eben geschilderten möglichen Folgen wagen. Doch dies war kein Problem.
         „Na ja, vielleicht kannst du ihr in der nächsten Zeit einfach die Aufgaben übertragen, bei denen sie nichts kaputt machen kann. Und vielleicht findest du auch das eine oder andere, das sie tun kann, bei dem sie nicht unbedingt in deiner Nähe sein muss, aye?“, fügte William mit einem Zwinkern hinzu und Martha schien die Idee, Fanny in den nächsten Tagen nicht in Sichtweite zu haben, sehr gut zu gefallen. Ihr fielen bereits unzählige Möglichkeiten ein, das Mädchen anderweitig zu beschäftigen.
         „Aye, so könnte es gehen“, sagte sie mit einem zufriedenen Grinsen.
         „Aye und irgendwann wird sie auch wieder zu sich kommen. Das ist nur die anfängliche Phase, Gott sei Dank, kann ich da nur sagen. Stell dir vor, wir würden alle so herumlaufen. Das gäbe ein einziges Chaos!“, erwiderte er und bei der Vorstellung mussten sie beide lachen.
         „So, nun muss ich aber wieder an die Arbeit. Ich wollte Angus beim Beladen des Wagens helfen“, sagte er und erhob sich vom Tisch.
         „William“, Martha legte ihm ihre Hand auf den Arm, lächelte zu ihm herauf und er hielt inne. „Du wirst Marcus gut vertreten, wenn er nicht hier ist“, sagte sie und die Anerkennung aus ihrem Munde bedeutete William sehr viel.
         „Ich danke dir, Martha“, erwiderte er ebenfalls lächelnd und wandte sich schon zum Gehen, als sie ihn noch einmal zurückhielt.
         „Warte noch!“, rief sie ihm hinterher und ging schnellen Schrittes in die wieder saubere Küche zurück. Dort griff sie unter die Theke und beförderte einen Teller mit frisch gestrichenen Marmeladenbroten ans Tageslicht. „Hier, die hat Fanny noch zu schmieren geschafft, eh sie die Marmelade auf dem Boden verteilt hat. Du möchtest doch sicher eins, aye?“
         William fiel beim Anblick der Brote der Hunger, der ihn ursprünglich hierher geführt hatte, wieder ein.
         „Martha, du bist wirklich ein Schatz!“, rief er und griff sich eine große Scheibe Brot. Dann lehnte er sich über die Theke, drückte der kleinen, alten Dame einen Kuss auf die Wange, wandte sich fröhlich pfeifend zur Tür und ließ Mrs. Jenkins mit geröteten Wangen und einem Lächeln in ihrer Küche zurück.
        
         William trat nach draußen und die sanfte Brise brachte ihm eine willkommene Abkühlung. Es war zwar ein warmer Sommertag, doch hier im Hof war es weitaus angenehmer als in der vom ständigen Kochen aufgeheizten Küche. Wenn der Herbst kam, würde er sich sehr gern dort aufhalten, doch nun ließ es sich an der frischen Luft weitaus besser aushalten.
         Er biss einmal herzhaft in das Brot in seiner Hand und hielt geradewegs auf Kate und Angus zu, die noch immer mit dem Rücken zu ihm zusammenstanden und sich angeregt unterhielten. Sie lehnten beide an dem vor ihnen stehenden Wagen, das Kinn auf die Hände gestützt und William betrachtete lächelnd seine Frau. Der Stoff

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