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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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Boden ab, jedoch ohne sie loszulassen. „Du scheinst jedoch nicht ganz dasselbe für mich zu empfinden“, stellte er mit ernster Miene fest.
         Kate runzelte die Stirn und gab einen fragenden Laut von sich.
         „Nun ja, würdest du mich ebenfalls lieben, dann würdest du mich hier nicht verhungern lassen und ich sage dir, es braucht nicht mehr lange und es ist so weit.“ Er musste grinsen, als er Kates erschrockenes Gesicht bemerkte.
         „Oh, Mist! Wo habe ich denn nur meinen Kopf?“, rief sie aus und er konnte ihr das schlechte Gewissen deutlich ansehen.
         Kate hatte die Haushaltsführung zwar an ihre Mutter abgetreten, doch sie war noch immer dafür zuständig die Feldarbeiter mit dem Mittagessen zu versorgen. Es war ihre Aufgabe jeden Mittag zur Burg zu reiten und das von Martha vorbereitete Essen abzuholen, da sich in der Burg keine der wenigen Frauen freimachen konnte, um es auf die Felder zu bringen.
         „Na ja, ich habe vielleicht ein bisschen übertrieben“, beruhigte William sie ein wenig, doch dann tauchte wieder das neckische Grinsen auf seinen Lippen auf. „Aber wenn du verhindern willst, dass die Männer bald mit Fackeln bewaffnet die Burgküche stürmen, dann solltest du dich vielleicht schnell auf den Weg machen“, fügte er mit einem Zwinkern hinzu.
         „Bin schon unterwegs, halt sie nach Möglichkeit davon ab, ja?“, bat Kate, dann küsste sie ihn flüchtig, raffte ihre Röcke und machte sich auf kürzestem Wege zu ihrem Pferd.
         William blickte ihr hinterher, und als er sich jetzt wieder an die Arbeit machte, lag ein sanftes, zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen.
     
          Es dauerte keine Stunde bis Kate zurückkehrte, woraufhin alle Arbeiter ihre Werkzeuge niederlegten und sich zum Essen versammelten. Auch William ließ seine Sense fallen und gesellte sich zu seinen Freunden. Dort ließ er sich neben Marcus im Gras nieder und betrachtete Kate, wie sie mit roten Wangen und vom Wind zerzaustem Haar zusammen mit ein paar Frauen am Wagen herumhantierte. Sie schien ein wenig abgehetzt, was auch die Rekordzeit erklärte, in der sie mit dem Mittagessen zurückgekehrt war und William verspürte leichte Gewissensbisse, weil sie sich nur aufgrund seiner Foppereien so beeilt hatte.
         Doch er kam nicht dazu, sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn just in dem Augenblick entbrannte um ihn herum eine Diskussion über die Aussichten, die Ernte noch vor Anbruch des schlechten Wetters einzubringen, in die er unweigerlich mit hineingezogen wurde. Seit Wochen kamen sie immer wieder auf dieses Thema und William hatte anfangs gedacht, dass die Männer es irgendwann leid sein würden, darüber zu spekulieren und dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem sie es selbst nicht mehr würden hören wollen.
         Doch so war es keineswegs. Und schließlich begann auch er, Gefallen daran zu finden, immer wieder seine Meinung dazu preiszugeben und alles Erdenkliche zu tun, um die Standpunkte der anderen, soweit sie mit dem seinen nicht übereinstimmten, zu zerpflücken, bis nichts mehr davon übrig war.
         Sie diskutierten stets sehr hitzig, machten abfällige Bemerkungen über die gegnerische Meinung und verteidigten ihre Standpunkte häufig mit lauter Stimme und hochroten Köpfen, und als William dies zum ersten Mal miterlebt hatte, hatte er gedacht, die Männer würden sich gleich an die Gurgel gehen. Er hatte Marcus in aller Stille gefragt, ob er nicht dazwischen gehen wollte, ehe einer seinen Dolch zücken würde, doch dieser hatte nur abgewunken und gemeint, dass das gar nicht so ernst sei, wie es aussah. William hatte es nicht glauben wollen, denn für ihn hatte es nach einem handfesten Streit ausgesehen. Er hatte sich stark zurückhalten müssen, um nicht selbst schlichtend einzugreifen. Doch als das Gespräch vorüber war und die Männer, die sich bis eben noch gegenseitig angeschrien hatten, nun wieder in aller Freundschaft miteinander tranken, begriff er, dass Marcus Recht gehabt hatte. Das schien für sie eine Art Freizeitaktivität zu sein, der jeder hier gern nachzugehen pflegte und an der er nun auch sein Vergnügen fand.  
         Nun schaffte es nicht einmal das den Männern vorgesetzte Essen, ihnen die Münder zu stopfen und sie sprachen noch eine ganze Weile weiter, bis das Thema endlich ein Ende fand. Erst dann konnten sie ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zuwenden und William drehte sich zu Kate

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