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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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um.
         Die Röte auf ihren Wangen war zu einem zarten Rosa verblasst, während sie, die Beine untergeschlagen, neben ihm im Gras hockte und auf einem mit kaltem Fleisch belegten Brot herumkaute. Doch ihr Haar sah noch immer etwas chaotisch aus, denn aus dem Zopf, den sie heute Morgen geflochten hatte, hatten sich einige kleine Strähnen gelöst, die nun durch den leichten Wind immer wieder aufgewirbelt wurden.
         Dann und wann versuchte Kate die fliegenden Haare einzufangen, doch sie lösten sich gleich wieder und das leicht missgestimmte Gesicht seiner Frau brachte William zum Schmunzeln. Doch er war so klug sich jedweden Kommentar zu verkneifen, denn er wusste, dass darauf unweigerlich eine bissige Bemerkung ihrerseits folgen würde. So beschränkte er sich darauf, sie heimlich zu beobachten und sie einfach nur bezaubernd zu finden.
         Schließlich gab Kate ihre Versuche auf, ihre Haare zu bändigen und wandte sich an William.
         „Wie wäre es mit Allasan?“, fragte sie, warf einen Blick zu dem Mädchen hinüber und drehte sich dann wieder William zu, dessen Miene Verwirrung und eine gewisse Ungläubigkeit widerspiegelte.   
         Kate begriff sofort, was ihr Mann dachte und rollte belustigt die Augen.
         „Doch nicht für dich, du Narr! Ich meinte für Angus“, stellte sie klar und William seufzte erleichtert auf, wobei er ihr besitzergreifend die Hand auf den Arm legte.  
         Doch seine Erleichterung hielt nicht lange an, und als er schließlich begriff, was ihre Worte bedeuteten, schlug er die Hände mit einem gequälten „Oh, nein!“-Ausruf über dem Kopf zusammen.
         Seit ihrem Gespräch über ihr Kuppelvorhaben in Bezug auf Angus war das Thema in der Versenkung verschwunden und William hatte angenommen, dass sie es entweder vergessen hatte oder vielleicht sogar seinem Rat folgte, sich da raus zu halten. Doch eigentlich hätte er es bei ihrem Dickkopf besser wissen müssen. Sie hatte ja schon damals keinerlei Anzeichen gemacht, dass sie ihm zumindest ansatzweise Recht gab und es gab keinen Grund, warum sie ihre Meinung in der Zwischenzeit geändert haben sollte.
         Und das hatte Kate auch nicht und auch jetzt ließ sie sich von Williams Reaktion nicht beirren und legte ihm stattdessen ihre Überlegungen dar.
         „Hast du die beiden Mal beobachtet, wenn sie zusammenarbeiten? Sie scheinen sich sehr gut zu verstehen, lachen viel miteinander und Allasan ist weder hässlich noch dumm. Ich glaube von all den Mädchen, die ich in den letzten Wochen in Erwägung gezogen habe, passt sie am besten zu ihm.“
         Sie sah Bestätigung suchend zu ihrem Mann auf, doch diese erhielt sie nicht. William sah stattdessen den Kopf schüttelnd zu ihr hinunter.
         „Was habe ich da nur angerichtet? Wie soll Angus mir das je wieder verzeihen?“, sprach er stattdessen wie zu sich selbst.
         Doch Kate beachtete ihn gar nicht, so sehr war sie in ihre eigenen Gedanken versunken.
         „Ich muss nur einen geeigneten Zeitpunkt finden, um mit ihm zu sprechen und sie ihm ein wenig näher zu bringen.“ Ihr Blick lag gedankenverloren auf Angus. „Er muss sicher nur draufgestoßen werden, dass vor seinen Augen eine wunderbare Frau herumläuft, dann geht bestimmt alles wie von allein. Und wenn nicht dann muss ich eben noch ein wenig nachhelfen“, schloss sie die Schultern zuckend.  
         Doch damit ging sie eindeutig zu weit und das Thema verlor für William das letzte bisschen Amüsement, das es zuvor noch gehabt hatte, als er ihre Pläne noch nicht so klar vor Augen gehabt hatte wie jetzt. Nun griff er nach ihrem Arm, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ehe er zu sprechen begann.
         „Kate, lass deine Finger da raus!“ Sein Ton war scharf und seine Miene finster, was Kate zunächst verwunderte. Sie hatte nicht geahnt, dass er seine Einwände, die sie durchaus wahrgenommen hatte, so ernst gemeint hatte.
         Doch aufgrund seiner Schroffheit wurde aus ihrer Verwunderung schnell Ärger.
         „Das werde ich nicht und was zum Teufel ist denn auch so schlimm daran?“, fragte sie barsch und versuchte Distanz zwischen sie beide zu bringen, doch ohne Erfolg, denn William hielt sie weiterhin fest.
         „Was daran schlimm ist?“, wiederholte er den Kopf schüttelnd. „Du mischst dich in Dinge ein, die dich nichts angehen!“, zischte er.
         Doch Kate war da anderer Meinung.
         „Und genau

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