Abschied nehmen
Hauseingänge zurück, wo es nun ein leichtes Gedränge gab, denn keiner wollte sich diesen Kampf entgehen lassen.
Und dieser ging nun in seine dritte Runde, als Robert und Marcus nun wieder geschlossen angriffen. Sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und ließen es nicht noch mal zu, dass William einen von ihnen ausgrenzte, oder einfach zwischen ihnen hindurchschlüpfte. Sie kämpften nun Seite an Seite, Marcus auf Williams Rechter und Robert auf seiner Linken. Vor lauter Regen, der ihnen in die Augen floss, sahen sie kaum noch etwas, doch sie kämpften unerbittlich weiter. Ein Hieb folgte dem anderen und immer wieder ging ein Raunen durch die gespannt zuschauende Menge, wenn eine Situation, vornehmlich für William, besonders brenzlig wurde.
Doch er schaffte es immer wieder, sich erneut aufzurappeln und weiterzukämpfen, auch wenn seine Erschöpfung immer größer wurde. Es wurde immer anstrengender, seine Freunde in Schach zu halten und William sah ein, dass der Kampf bald enden würde. Da er jedoch nicht bereit war, sich besiegen zu lassen, musste er noch mal seine letzten Kräfte mobilisieren. Er ließ sich ein Stück zurückfallen, Marcus und Robert hieben wieder ins Leere und William zögerte nicht, diese Chance zu nutzen. Er rückte wieder vor, wandte noch mal seine ganze Kraft auf und zwang seine überraschten Gegner zum Rückzug. Sie hatten beide nicht mehr mit einem solch heftigen Angriff gerechnet, doch ihre Verblüffung wurde noch um ein Vielfaches größer, als William sie urplötzlich gleichzeitig entwaffnete.
Seine Schwerter trafen ihre Handgelenke, ein lähmender Schmerz durchfuhr sie und ohne sich dagegen wehren zu können, ließen beide Männer ihre Waffen los. William fing diese ab, beförderte sie in die Luft und setzte ihnen seine Schwerter symbolisch an die Kehlen. Ein strahlendes Grinsen zog sich über sein Gesicht, als er vollkommen außer Atem die verdutzten Gesichter seiner Freunde betrachtete, die erst aus ihrer Erstarrung erwachten, als die beiden Waffen mit einem dumpfen Geräusch hinter ihnen auf dem Boden landeten.
Er hatte sie so schnell und leicht entwaffnet, dass man den Eindruck gewinnen konnte, als hätte zuvor lediglich mit ihnen gespielt und Marcus und Robert schüttelten noch immer vor Erstaunen die Köpfe, als sie sich zu ihrem Freund und der ihn umringenden Menge gesellten.
„Wie hast du das gemacht?“, fragte Robert schließlich, nachdem er mehrmals den Mund geöffnet und wieder geschlossen hatte, ohne etwas zu sagen, während Marcus noch immer sprachlos seine Hand betrachtete.
William grinste lediglich, ohne eine Antwort zu geben. Er würde ihnen den Trick verraten, doch nun wollte er seinen Sieg noch ein wenig auskosten.
„Das musst du uns unbedingt beibringen, William“, ermahnte Robert ihn, doch als er wieder nur ein Grinsen zur Antwort bekam, ließ er es zunächst gut sein und klopfte seinem Freund, sein Lächeln erwidernd, anerkennend auf die Schulter.
Zur Belohnung bereitete Kate William ein warmes Bad. Dieser Aufwand wurde nicht oft betrieben, denn es bedeutete viel Arbeit, doch heute hatte er es sich redlich verdient. Er hatte den zwei besten Schwertkämpfern der Burg gleichzeitig entgegengestanden und den Kampf trotzdem für sich entschieden. Und auch wenn er selbst Einwände dagegen erhob und ihr immer wieder versicherte, dass dies nicht notwendig sei, ließ Kate sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
Sie ließ die große Wanne in ihrem Gemach aufstellen und füllte diese mit der Hilfe zahlreicher Dienstboten mit warmem Wasser. Dabei ließ sie nicht zu, dass William auch nur einen Finger rührte. Er musste da sitzen und ihnen bei der Arbeit zusehen und alles, was ihm erlaubt war, war die Vorfreude auf das warme Bad.
Und auch wenn er sich dagegen gewehrt hatte, musste er nicht dazu gezwungen werden, sich darauf zu freuen. Der Regen hatte ihn bis auf die Haut durchnässt und die kühle Luft, die dieser mitgebracht hatte, war ihm bis in die Knochen gedrungen, sodass die Hitze des Wassers, das immer weiter die Wanne füllte, sehr verlockend auf ihn wirkte.
Schließlich verließ der letzte Dienstbote das Gemach, Kate half ihrem Mann beim Auskleiden, und als er dann in das angenehm warme Wasser eintauchte, gab er keinerlei Widerworte mehr. Stattdessen hörte Kate nur noch wohliges Seufzen von ihm.
„Das tut so gut“, hauchte er, als
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