Abschied nehmen
ein Widerwort von mir gehört“, versicherte er ihr und zog vielsagend die Braue hoch.
Kate quittierte seine Aussage mit einem Grinsen, dann ließ sie sich wieder auf seine Brust sinken und kuschelte sich eng an ihn.
„Wie wäre es denn, wenn du dich revanchieren würdest?“, fragte sie schließlich und William zog abermals eine Braue hoch, dieses Mal jedoch vor Verblüffung.
„Aber habe ich das nicht gerade?“
„Nun ja, was mein Gefühlsleben angeht und die Bedürfnisse, die damit einhergehen, bin ich vollauf befriedigt“, sagte sie und musste lachen, als er theatralisch seine Erleichterung über die Bestätigung seiner Manneskraft kundtat. „Doch da gibt es noch ein körperliches Bedürfnis, das gestillt werden will und du könntest mir dabei behilflich sein, hm?“, fügte sie hinzu und tiefe Grübchen erschienen auf ihren Wangen.
William blickte sie zunächst etwas verwirrt an, doch die Richtung, in die ihr Blick sich schließlich wandte, zeigte ihm, wonach es ihr begehrte. Er nickte wissend, dann griff er nach einem Becher Wein und einem Stück gebratenem Fleisch und ließ sie davon abbeißen, ehe er es sich in den Mund steckte.
Kate drehte sich auf den Bauch, legte die Wange auf Williams Brust, und während sie ihn mit ihren Armen umschlang, kaute sie genussvoll auf den Happen, die er ihr immer wieder reichte.
Als das Tablett geleert war, waren sie beide satt und in ihren Köpfen schwirrte es leicht von dem Wein, der bei der Wärme eine ungewöhnlich starke Wirkung gezeigt hatte. William hatte eben das Wasser noch einmal aufgewärmt, und nachdem er wieder in die Wanne geklettert war und seine ursprüngliche Position eingenommen hatte, sprach Kate, ermutigt durch den Alkohol, der nun durch ihre Adern rauschte, das aus, was ihr schon die ganze Zeit auf der Seele lag.
„Ich muss immer wieder an Angus denken“, sagte sie leise, ja beinahe vorsichtig und hielt ihren Blick gesenkt.
Seit dem Abend an dem Angus mit seinem Geständnis ihren kleinen Streit beendet hatte, hatte sie nicht mehr davon gesprochen. Sie hatte verhindern wollen, dass William falsche Schlüsse daraus zog und annahm, sie würde noch immer ihren Kuppelplänen nachhängen und damit ihren Streit von Neuem beginnen. Doch die Sorge um ihren Freund lastete arg auf ihr und nun konnte sie sie nicht mehr zurückhalten.
Als William jedoch keine Reaktion auf ihre Worte vernehmen ließ, löste sie doch ihren Blick von der Wasseroberfläche und sah zu ihm auf.
Er wirkte keinesfalls verärgert, so wie sie es befürchtet hatte. Viel mehr lag in seinem Blick Verständnis und das gleiche Mitgefühl, das auch sie empfand.
„Ich weiß, mein Herz, das muss ich auch“, erwiderte er zu ihrer Verwunderung und strich ihr liebevoll über die Haare.
Kate noch immer sowohl über Williams Reaktion als auch über die, die wider Erwarten ausgeblieben war, erstaunt, konnte nicht umhin, dem auf den Grund zu gehen.
„Aber ich dachte ...“, begann sie und unterbrach sich selbst, als wüsste sie nicht, worüber sie zuerst ihre Verblüffung äußern sollte.
„Du dachtest was? Dass es mich nicht interessiert, was mit Angus ist?“, fragte William mit einer skeptisch hochgezogenen Braue.
„Na ja, so würde ich es nicht ausdrücken. Ich hatte nicht angenommen, dass es dir gleich sei, doch ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du dir irgendwelche Gedanken darüber machst“, erklärte sie unverblümt, woraufhin William leicht den Kopf schüttelte.
„Ach weißt du, in der Schmiede ist es häufig so laut, dass Gespräche einfach nicht möglich sind und so hat man manchmal mehr Zeit seinen Gedanken nachzuhängen, als einem lieb ist.“
Er zuckte die Schultern und ein Schatten legte sich auf sein Gesicht, den Kate nur allzu gut kannte. Sie kannte die Gedanken, die ihn immer wieder heimsuchten und sie wusste um die Mühe, die es ihm bereitete, sie wieder loszuwerden.
Der Schatten verschwand und William sprach weiter.
„Seit dem Angus uns sein kleines Geheimnis offenbart hat, muss ich immer wieder daran denken und ich frage mich oft, wie wir es vorher übersehen konnten.
Er nimmt sich schon sehr zusammen, doch manchmal zeigt sein Verhalten so offen seine Gefühle, dass ich mich am liebsten vor ihn stellen will, um ihn vor den Blicken der
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