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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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zurück.
         Der forschende Blick des Barden blieb jedoch interessiert auf ihr heften.  
         „Seid Ihr sicher?“, bohrte er nach.
         Kate senkte den Blick.  
         „Es ist nur ein kleiner Streit gewesen, nichts weiter“, erwiderte sie und biss sich auf die Zunge, denn es war schon mehr, als sie hatte überhaupt verraten wollen. Das Durcheinander in ihrem Kopf hatte sie schneller sprechen lassen, als sie nachgedacht hatte, doch nun rief sie sich zur Ordnung. Auch wenn er sich scheinbar nur höflich erkundigte und seine Hilfe anbieten wollte, ging es ihn ihrer Meinung nach nichts an, wenn sie sich mit William stritt.
         Jean schien dies jedoch nicht so zu sehen.
         „Mit Eurem Mann?“, fragte er und der, wie Kate meinte herausgehört zu haben, hoffnungsvolle Ton in seiner Stimme, ließ sie aufblicken.
         Ein eigenartiges Gefühl überkam sie, als sie nun plötzlich bemerkte, dass er näher an sie herangerückt war, doch sie ließ es sich nicht anmerken, sondern lächelte noch immer höflich.
         Hatte William etwa Recht behalten, was die Absichten des Sängers anging, fragte sie sich nun, und als dieser nun auch noch seinen Arm um ihre Schulter legte, erhielt sie die unwillkommene Antwort auf ihre Frage.
         Sie versteifte sich unter der Berührung und die Alarmglocken begannen, in ihr zu schrillen.
         „Oui, ich weiß, dass du dich mit deinem Mann gestritten hast“, flüsterte er ihr in seinem französischen Akzent ins Ohr und strich über ihr Haar, „aber gräm dich nicht deswegen. Er ist ohnehin ein ungehobelter Narr, bei mir bist du viel besser aufgehoben“, hörte Kate ihn sagen und ehe sie ihren Plan ihn fortzustoßen und wegzurennen in die Tat umsetzen konnte, ließ Jean sogleich Taten folgen.
         Sein Mund landete hart auf ihrem und seine Arme grapschten wild an ihr herum. Kate wehrte sich mit aller Kraft, doch sie hatte die seine unterschätzt, denn auch wenn der Barde klein und nicht sehr muskulös aussah, war er stärker, als sie angenommen hatte. Er schnaubte zwar unter dem Kraftaufwand, den er benötigte, um sie in Schach zu halten, doch während er sie mit seinem Körper an die Mauer drückte und ihr abwechselnd mit seiner Hand oder seinem Mund den ihren zuhielt, hatte er noch immer eine Hand frei, um sie weiter zu betatschen.
         „Ach, Chérie, sträub dich nicht, es wird dir sicher gefallen. Es hat sich noch keine bei mir beschwert und du willst es doch auch, wenn du ehrlich bist!“, keuchte er in ihr Ohr und ließ sich weder von ihrer Gegenwehr noch von den von seiner Hand gedämpften Nein-Rufen vom Gegenteil überzeugen.
         Plötzlich begann er sich an ihren Röcken zu schaffen zu machen, und als er sich durch die vielen Schichten durchgekämpft hatte, nestelte er an seiner Hose herum. Kates Gesicht war tränenüberströmt vor Verzweiflung und sie mobilisierte noch einmal all ihre Kräfte, um ihn beißend, tretend und boxend abzuwehren, doch ihre Bemühungen zeigten keine Wirkung. Er war einfach zu stark für sie und so schloss sie entmutigt durch ihre Hilflosigkeit und stumm weinend die Augen, ihre einzige Hoffnung, dass es nicht lange dauern würde, als plötzlich ...
         Der Schlag einer mächtigen Faust traf Jeans Schläfe und ließ ihn endlich von ihr ablassen. Der Sänger taumelte verblüfft und benommen gegen die Mauer und schon griff die große wütende Hand nach ihm und warf ihn ein paar Fuß vor sich zu Boden. Dann griff dieselbe Hand ganz sanft nach Kates Gesicht und zog sie an seine Brust.
         Nachdem er sich kurz vergewissert hatte, dass ihr nichts fehlte, drehte William sich wieder zu dem Sänger und Kate folgte ihrem wütenden und stillen Ehemann, während dieser den Franzosen mit Tritten die Burgmauer entlang und dann die Treppe hinunter in den Burghof beförderte.
         Das Geschrei des kleinen Mannes bescherte ihnen Publikum, denn die Burgbewohner strömten aus dem großen Saal, um zu sehen, was da vor sich ging. Kates zerrissenes Kleid, das sie mühevoll zusammenzuhalten versuchte und Williams zorniger Blick ließen keine Fragen offen, zu dem was passiert war.
         Lilidh eilte sofort zu ihrer Tochter und Marcus schnaubte vor Wut. Er machte selbst Anstalten, auf den Franzosen loszugehen, doch Robert hielt ihn zurück.   
         „Nicht, Marcus! Das ist Williams Sache!“, flüsterte er eindringlich, legte dem Hünen die Hand auf die Schulter und Marcus hielt

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