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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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sein Kopf rot an und er röchelte.
         Der Angriff war zu überraschend gewesen, um ihn sofort abzuwehren, da William ihn vor allem dummerweise nicht hatte kommen sehen. Doch jetzt verdrängte sein Überlebenswille die Müdigkeit und Schwäche und er nahm all seine Kräfte zusammen und wehrte sich verbissen.
         Er riss an dem Seil um seinen Hals und es gelang ihm tatsächlich, es zu lockern. Dies bemerkte auch sein Angreifer und rief seinen Kameraden zur Hilfe. Dies spornte William jedoch nur noch mehr dazu an, noch weiter und stärker an dem Strick zu ziehen. Wenn seinem Peiniger sein Kumpane in dieser Situation zur Hilfe käme, wäre er verloren, dachte er und zerrte mit aller Kraft, bis der Strick endlich nachgab.
         Befreit von dieser Tortur, verpasste er dem Mann hinter sich einen kräftigen Schubs, zückte seinen Dolch und drehte sich zu ihm.
         Seitdem der Strick um seinen Hals gelegt worden war und der Mann mit seinem aufdringlichen Körpergeruch an ihn herangerückt war, war William klar gewesen, dass es nicht Wentworth war, der ihn aufgespürt hatte. Als der Mann schließlich seinen Kameraden gerufen hatte, hatte sich Williams Annahme bestätigt, denn die Stimme hatte keinem von Wentworths Männern gehört.
         Doch unbekannt war sie William ebenfalls nicht und nun wurde ihm sofort klar, woher er sie kannte, denn kein anderer als der Anführer der Wegelagerer trachtete nun bereits zum zweiten Mal nach seinem Leben. Er musste seit Tagen nichts Essbares mehr gesehen haben und davor durften seine Mahlzeiten auch nicht gerade üppig ausgefallen sein, denn er war viel magerer als damals und doch war er es zweifellos.
         William blickte in das schmutzverschmierte Gesicht vor sich, doch sein Angreifer schien sich nicht an ihn zu erinnern. Er beschloss, dass es besser sei, es dabei zu belassen. Es lag ohnehin schon genug Blutrunst in dessen Augen und er wollte diese nicht noch schüren.  
         Stattdessen ließ William den Blick schweifen, stets in der Erwartung den anderen Mann irgendwo aus dem Dunkel des Waldes, auftauchen zu sehen. Doch der ließ sich scheinbar Zeit, und zwar mehr als sein Widersacher gehofft hatte und als diesem dies nun ebenfalls dämmerte, sprang er kurz entschlossen auf und stürzte sich auf William.
         Der irre Blick des Mannes hätte William erschaudern lassen, wenn er nicht so viel damit zu tun gehabt hätte, dessen mörderische Angriffe abzuwehren, die ungeahnt kräftig ausfielen für diesen so mageren Kerl. Kein Wunder, dass der Mann so verbissen kämpfte, nichts trieb einen so sehr an wie der Hunger. Doch sie hätten auch einfach seine Börse nehmen und verschwinden können oder wollten sie etwa ihn ...
         Nun erschauerte William trotz des Kampfes, in dem er sich befand und seine grausigen Gedanken trieben ihn nun weiter zur Gegenwehr an. Mit neuer Kraft hieb, stieß und schubste er nun ebenfalls, und nachdem er wieder einmal in einer engen Umarmung mit seinem Gegner quer über die Lichtung gerollt war, schaffte er es sich lange genug in eine vorteilhafte Position zu bringen, um diesem seinen Dolch in die Brust zu stoßen.  
         Schwer atmend saß er nun rittlings auf dem Sterbenden und schüttelte den Kopf, kaum fassend, wozu er noch fähig gewesen war. Als er vor einer halben Stunde aufgebrochen war, war er kaum in der Lage gewesen, auf Jimmys Rücken zu steigen und nun reichten seine Kräfte doch aus, um einen solchen Kampf zu gewinnen.
         Erschöpft sah er sich erneut nach dem angekündigten Kameraden um und eine ungeheure Erleichterung erfüllte ihn, als von diesem noch immer weit und breit nichts zu sehen war. Schließlich blieb sein Blick auf dem Wasserschlauch heften, der am Ufer des Baches liegen geblieben war und er beschloss so schnell es ging, das Weite zu suchen.
         Mühsam erhob er sich von dem Toten, als plötzlich hinter ihm ein Schrei ertönte.
         William sprang auf und drehte sich in die Richtung, aus der dieser kam, doch dieses Mal war sein Gegner schneller.  
         Der Schmerz durchfuhr seinen Leib, als das Messer zwischen seinen Rippen versank und einen Augenblick blieb er einfach regungslos stehen. Er betrachtete fassungslos die in seinem Körper steckende Waffe, bis ihn schließlich eine Zorneswoge übermahnte. Sie kam so plötzlich, wie sein Angreifer aufgetaucht war, und ließ William schnell und instinktiv handeln.
         Seine Faust schnellte vor und zertrümmerte

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