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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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ließ William sich nicht lange bitten.  
         „Ich kann es ja mal versuchen“, sagte er bescheiden und die Männer sprangen unter Begeisterungsrufen auf, um ihre Wetten abzuschließen und einen Kreis zu bilden.
         „Es tut mir leid, William, aber Joe hatte dermaßen damit geprallt, dass sein Junge es mit jedem aufnehmen könnte und vor allem mit dir, da musste ich einfach eingreifen“, entschuldigte sich Robert grinsend und William nickte lediglich. Er hatte ohnehin früher oder später damit gerechnet herausgefordert zu werden und ein wenig Übung konnte niemandem schaden.  
         „Ach, er macht das schon.“ Marcus klopfte William zuversichtlich die Schulter und reichte ihm sein Breitschwert.
         Auch um Andrew hatten sich seine Anhänger versammelt, um ihm noch letzte Ratschläge zu geben und wenige Augenblicke später ging der Kampf auch schon los.
         Mit einem markerschütternden Schrei ging Andrew sofort auf seinen Gegner los und holte zu seinem mächtigen Schlag aus. William wich aus und der Hieb ging ins Leere.
         „Hey, Mann, du muss mich nicht unbedingt töten, um zu gewinnen“, raunte er Andrew mit einem Grinsen zu, auch wenn der Hinweis durchaus ernst gemeint war.
         Sein Angreifer drehte sich zu ihm, quittierte die Maßregelung ebenfalls mit einem Grinsen und im weiteren Verlauf des Kampfes musste William leider feststellen, dass er sich diese nicht sehr zu Herzen genommen hatte.
         Vom Eifer gepackt hieb er gnadenlos auf William ein und nicht nur einmal sauste die Klinge haarscharf an ihm vorbei, während ihre Zuschauer laufend die Wetteinsätze gegen William erhöhten.
         Doch der ließ sich durch all das nicht aus der Ruhe bringen. Er nahm sich Zeit, um sich mit dem noch ungewohnten Breitschwert anzufreunden, das, da er bisher selten damit gekämpft hatte, noch etwas fremd in seiner Hand lag. Je sicherer er sich jedoch im Umgang damit fühlte, desto weniger beschränkte er sich darauf, lediglich den Schlägen seines Gegners auszuweichen. Immer häufiger griff nun auch er an und diejenigen, die eben noch ihre Einsätze gegen ihn erhöht hatten, wurden mit einem Mal entweder kleinlaut oder feuerten Andrew etwas panisch an.
         Doch all das nutzte weder ihnen noch dem rothaarigen Riesen etwas, denn auch wenn er William in Kraft und Größe sicher überlegen war, war es um seine Geschicklichkeit und Ausdauer nicht so gut bestellt. Nach den vielen Hieben, die ins Leere gegangen waren, wurde Andrews Arm immer müder, und während William gerade erst zu Hochform auflief, ließ Andrew immer weiter nach. Seine Hiebe verloren deutlich an Kraft und er konnte Williams schnell aufeinander folgende Schläge kaum noch parieren, sodass der Kampf schließlich ganz plötzlich endete, indem William seinem Gegner die Waffe aus der Hand schlug.  
         Jubelnd umringten ihn die Männer und klopften ihm anerkennend auf die Schulter und auch Andrew zeigte sich als guter Verlierer und kam auf William zu, um sich voller Anerkennung vor ihm zu verbeugen.
         „Das war nicht übel“, stellte Andrew anerkennend fest.
         „Tja, das macht wohl die viele Übung, schon als Kind habe ich mir zusammen mit einem guten Freund damit stundenlang die Zeit vertrieben“, sagte er mit einem wehmütigen Blick. „Außerdem bin ich in meinem Leben vielen Meistern dieses Fachs begegnet, die mir einiges beigebracht haben“, fügte er noch hinzu mit einem Lächeln in Roberts und Marcus’ Richtung.
         „Wenn du bereit bist, dein Wissen zu teilen, würde ich mich über die eine oder andere Übungsstunde sehr freuen. Ich dachte eigentlich, ich sei schon sehr gut, aber scheinbar habe ich noch das eine oder andere zu lernen“, erwiderte Andrew grinsend, William reichte ihm freundschaftlich die Hand und wandte sich schließlich wieder der ihn umringenden Menge zu.  
         Auch Kate hatte den Kampf beobachtet und wie alle anderen mitgefiebert. Über die spannende Auseinandersetzung hatte sie gar die Abneigung William gegenüber vergessen und war einige Male vor Schreck zusammengezuckt, als Andrews Schwert ihn nur knapp verfehlt hatte. Sie hatte sich sogar für ihn gefreut, als er schließlich das Ruder herumgerissen hatte und den Kampf für sich entschieden hatte.
         Doch als sie ihn nun inmitten der ihn feiernden Männer und Frauen stehen sah, fühlte sie die Abneigung gegen ihn wieder in sich aufsteigen. Ihre Stimmung schlug um und sie

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