Abschied nehmen
angenehm.
William kannte Allasan bereits vom Vorabend, denn sie war eines der Mädchen, mit denen er auf dem Fest getanzt hatte. Gestern hatte er sie allerdings nur ganz flüchtig kennengelernt, denn beim Tanzen hatten sie nur einige wenige Worte miteinander gewechselt. Doch nachdem sie am heutigen Tage ihre anfängliche Schüchternheit abgelegt hatte, stellte sie sich als eine sehr angenehme Gesprächspartnerin heraus. Sie war alles andere als dumm, hatte einen guten Sinn für Humor und wurde William zunehmend sympathischer.
Die Drei hatten so viel Spaß miteinander, dass für sie der Vormittag wie im Fluge verging und eh sie sich versahen, rief Ian, nachdem er Marcus und einen Wagen herannahen sah, die wohlverdiente Mittagspause aus.
Sie versammelten sich alle unter einem der großen Bäume am Wegesrand und ließen sich im Gras nieder. Die jungen Frauen, die nun den ganzen Vormittag in der Gesellschaft von Männern verbracht hatten, zogen sich ein paar Fuß von der Gruppe entfernt zurück, um ungestört miteinander tratschen zu können. Nur Allasan folgte Williams und Angus’ Einladung und gesellte sich zu ihnen. Sie ließ sich zwischen den beiden Männern nieder und sie unterhielten sich und scherzten, bis die Verpflegung endlich eintraf.
Marcus war nicht allein gekommen, er hatte Kate und Hughs Tochter Janet mitgebracht. Die beiden Frauen sollten sich um die Versorgung der Menschen und ihrer Tiere kümmern, und nachdem Marcus ihnen beim Entladen des Wagens geholfen hatte, setzte er sich zu seinen Männern in die Runde und überließ Kate und Janet die Bereitung des Essens.
„Hast du das wieder gesehen?“ Kate sprach leise, sodass nur Janet sie verstehen konnte. „Was meinst du?“, fragte die Freundin neugierig und reckte ihren Hals, um etwas Außergewöhnliches zu entdecken.
„Na, sieh doch mal genau hin. Unser lieber William sitzt wieder da wie der König persönlich und lässt sich von Allasan anhimmeln“, klärte Kate ihre Freundin auf, missbilligend den Kopf schüttelnd.
Janet, die nun wusste, wo sie hinsehen musste, blickte in die Runde. Sie kannte die Geschichte von Kates gestriger Begegnung mit William, auch wenn es nicht einfach gewesen war, sie aus ihrer am Vortag sehr wütenden Freundin herauszuquetschen.
Sie hatte sie bislang selten so erbost gesehen, denn auch wenn Kate ab und an sehr zornig werden konnte, kam dies eigentlich eher selten vor, denn bis sie die Fassung verlor, brauchte es einiges. Doch bei William schien sie stets, ohne einen besonderen Grund, sofort aus der Haut zu fahren und so vertraute Janet nicht allzu sehr auf das Urteil ihrer Freundin, was dieses Thema anbetraf.
Sie sah zunächst zu William und dann zu Kate und runzelte die Stirn.
„Also, ich weiß nicht. Ich habe eher den Eindruck, dass sie sich einfach miteinander unterhalten.“
Kate sah ihre Freundin ungläubig an. Sie hatte gestern schon gemerkt, dass ihre Meinungen in Bezug auf William ziemlich auseinandergingen, doch eine erneute Diskussion würde ohnehin nichts bringen und so zuckte sie nur die Achseln. Irgendwie schien sie die Einzige zu sein, die William bisher durchschaut hatte, dachte sie die Stirn runzelnd und wandte sich wieder an Janet: „Also ich kann mir das jedenfalls nicht länger ansehen. Wenn du nichts dagegen hast, kümmere ich mich um die Tiere, in Ordnung?“
„Aye, geh nur“, gab Janet zurück und Kate machte sich auf.
Sie ging an den pausierenden Männern vorüber und grüßte freundlich, nur William ignorierte sie vollkommen. Dieser hatte sie ebenfalls bemerkt und tat nun auch sein Möglichstes ihr seine Geringschätzung durch Nichtbeachtung deutlich zu machen.
Als er jedoch bemerkte, dass sie zu den Tieren hinüberging, schenkte er ihr nun doch ganz absichtlich seine volle Aufmerksamkeit. Sie näherte sich nämlich langsam Jimmy und in einem Anflug von Boshaftigkeit hielt er den Atem an, darauf wartend, dass Jimmy gleich endlich der Person einen Tritt verpassen würde, die ihn auch verdient hatte.
Sie kam immer näher und näher, streichelte hier und dort eine Mähne und streckte gerade die Hand nach Jimmy aus, als William plötzlich klar wurde, was er da tat. Er richtete sich auf und wollte gerade aufspringen, um sie zurückzuhalten, doch verblüfft blieb er sitzen.
Ihre Hand war mittlerweile auf Jimmys
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