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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mir.«
    »Wenn ich sie dir schicke, Abel, wird sie mir zu sehr verwöhnt.«
    Abel lachte.
    »Also was ist, Obergefreiter Atwater?« sagte Decker.»Bist du bereit, dich wieder wie ein normaler Mensch zu verhalten?«
    »Ich werd’ mich bemühen.«
    Beide lachten.
    »Behalt das Geld«, sagte Abel.
    »Ich will das Geld nicht. Besorg dir dafür einen guten Anwalt.«
    »Man hat mir ’nen neuen Pflichtverteidiger gegeben, ’ne Frau. Sie ist ganz gut, redet schon vor Urteilsabsprache. Kauf deiner Frau was Hübsches. Ein Blumenstrauß kann schon Wunder wirken.«
    »Ich glaube nicht, daß Rina so leicht käuflich ist.«
    »Du würdest dich wundern«, sagte Abel. »Ich mach’ dir ’nen Vorschlag, Doc. Ich kauf’ ihr Blumen, und du sagst, sie wären von uns beiden.«
    »Einverstanden.« Decker stand auf und hielt Abel die Hand hin. Dann zog er ihn hoch. »Sag deiner Pflichtverteidigerin, sie soll mich anrufen. Zu Hause.«
    »Was ist los?« Abel versuchte, die Erregung aus seiner Stimme zu halten, doch an Deckers Gesichtsausdruck konnte er ablesen, daß ihm das nicht gelungen war.
    »Abe, ich bin in einer prekären Lage mit dem, was ich da für dich tue«, antwortete Decker ganz ruhig. Prekär war noch stark untertrieben. Er unternahm einen gefährlichen Balanceakt, indem er Cop spielte, um Informationen für die Verteidigung zu kriegen. Pete, der Spion. Das hörte sich nicht gut an. Er atmete heftig aus und sagte: »Je weniger du weißt, desto besser. Sag ihr nur, Sie möchte mich anrufen, okay?«
    »Wie du meinst, Pete. Und setz dich wegen mir nicht in die Scheiße, hörst du …«
    »Schnauze, Atwater!« Decker rieb sich die Schulter. »Für ’nen Kumpel hast du ’nen ganz guten Schlag.«
    »Weißt du, was ich jetzt am liebsten machen würde?«
    »Was denn?«
    »Ein Mann-gegen-Mann-Spielchen.«
    Decker brach wieder in sein neu entdecktes Lachen aus.
    »Ich mein’ das ernst«, sagte Abel.
    »Na hör mal, Abe …«
    »Todernst.«
    »Abe, wir sind über Vierzig, und es ist heiß draußen.«
    »Seit wann stellst du dich so an?«
    »Seit ich Rina kenne und mir klargeworden ist, daß ich gern noch lange durchhalten möchte.«
    »Ich mach’s dir ganz leicht.«
    Einen Augenblick sprach keiner von beiden.
    »Ich bind’ mir eine Hand auf den Rücken«, sagte Abel. »Ein Bein, eine Hand, einfacher geht’s doch wohl nicht mehr, Decker.«
    »Du bist aber wirklich wild entschlossen«, sagte Decker.
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten.«
    »Ist es eine Macho-Sache?«
    »So was in der Art.«
    »Okay.« Decker klopfte sich den Hosenboden ab. »Okay. Wir fahren zum MacGrady Park und leihen uns da einen Basketball. Ich hab’ keinen mehr. Laß mich nur noch schnell das Pferd striegeln und Rina Bescheid sagen.«
    »Du kannst deiner Süßen Bericht erstatten«, sagte Abel. »Ich kümmere mich um das Pferd.«
    Decker nickte. Auf dem Weg zum Haus fragte er sich, was Rina wohl zu ihm sagen würde. Er fand sie am Spülbecken in der Küche beim Kartoffeln schälen. Sie legte den Schäler hin, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und schüttelte mißbilligend den Kopf.
    »Bist du sauer auf mich?« fragte er.
    »Peter, um Gottes willen, er ist ein Krüppel!« sagte Rina.
    »Du brauchst dir keine Sorgen um Abel zu machen. Der kann schon auf sich aufpassen.«
    »Ihr habt euch absolut kindisch benommen. Alle beide. Ihr habt geredet, als ob diese Dinge erst gestern passiert wären und nicht, was weiß ich, vor zwanzig Jahren?«
    »So in etwa.«
    »Erstaunlich.«
    »Weißt du, es ist ungefähr so, Rina«, sagte Decker. »Egal, wie alt man ist, sobald man das Haus seiner Eltern betritt, ist man wieder deren Kind. Und man macht das Spielchen mit. Mom bedient einen und schimpft einen aus, weil man die Füße auf den Tisch gelegt hat. Und egal, wie selbständig man ist, man sitzt da wie ein Trottel und läßt sich alles gefallen. So ist das auch mit Abel und mir. Wir haben uns als Jugendliche kennengelernt, und wenn wir zusammen sind, verhalten wir uns immer noch wie Jugendliche.«
    Sie warf die Hände in die Luft. »Ist er fort?«
    »Nein. Er möchte im MacGrady Park ein bißchen Basketball spielen …«
    »Das ist doch wohl ein Witz!«
    »Er meint, wir wären immer noch zwanzig.«
    »Das hast du ihm doch hoffentlich ausgeredet, oder?« sagte Rina.
    Decker lächelte sie an. Er wollte ihre Zustimmung, ohne sie direkt fragen zu müssen.
    Sie lachte leise. »Na dann viel Spaß, Jungs.«
    Decker strich sich den Schnurrbart glatt und

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