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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wir, wir versuchend mal im Haus.«
    »Verscheißern Sie mich doch nicht, Sie feiner Großstadtpinkel«, sagte der Mann. »Auch mit Ihrem kumpelhaften Gehabe und ihrem Südstaatenakzent können Sie mich nicht reinlegen. Sie sind einer von diesen Baulöwen. Mein Pappy hat euch doch gesagt, daß wir kein Interesse haben.«
    »Mister«, sagte Decker. »Ich greife jetzt in meine Tasche und hole meine Dienstmarke heraus. Ich bin Polizei-Detective, und ich bin bewaffnet. Ich sage Ihnen, was ich tue, damit Ihr Finger am Abzug nicht nervös wird.«
    Der Mann schwieg. Decker bewegte sich ganz bedächtig. Er faßte in seine Tasche, zog die Mappe heraus, in der seine Dienstmarke und sein Personalausweis steckten, und zeigte sie dem Mann.
    »Das beweist gar nix.«
    »Sind Sie Mr. Howard?« fragte Marge.
    »Einer davon«, antwortete Howard und setzte seinen Imkerschleier ab. Darunter kamen ein kahler Kopf und ein lederartiges, stark gebräuntes Gesicht zum Vorschein. Seine Augen standen eng zusammen, seine Nase war fleischig und von Adern durchzogen, seine Lippen aufgesprungen. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Ich bin ebenfalls Detective.«
    »Dann haben Sie sicher auch ’ne Dienstmarke?«
    Marge machte Anstalten, ihre Brieftasche zu öffnen.
    »Lassen Sie’s«, sagte Howard. »L. A. hat wohl noch nicht genug Verbrechen, daß die zwei Polizisten hier rausschicken, um uns zu belästigen.« Howard spuckte über seine Schulter nach hinten. »Verschwinden Sie von Pappys Land. Es ist Ausschwärmwetter. Die Bienen könnten beschließen, daß sie Sie genauso wenig mögen wie ich.«
    Decker nahm ein Foto von Baby Sally heraus. »Kennen Sie dieses kleine Mädchen?«
    Alle Farbe wich aus Howards Gesicht. Marge wollte etwas sagen, doch Decker fiel ihr ins Wort.
    »Ich hab’ jedenfalls keine Ahnung, wer sie ist. Sie ist in einem Heim, Mister. Das ist ganz bestimmt nicht der richtige Ort für ein Kind. Ich weiß nicht, wer ihre Eltern sind, aber ich hatte irgendwie gehofft, sie könnten hier in der Gegend wohnen.«
    Die Männer starrten sich eine Zeitlang an. Howards kahler Schädel war schweißüberströmt. Er starrte nach oben, blinzelte in die Sonne und setzte dann seinen Hut mit dem Schleier wieder auf. Decker leckte sich den salzigen Schweiß von den Lippen.
    »Warum glauben S’ denn, daß sie hier wohnt?«
    »Weil das arme kleine Ding Bienenstiche an den Armen hat …«
    »Gibt’s in der Stadt etwa keine Bienen?« fragte Howard.
    »Der Arzt, bei dem wir mit ihr waren, meint, so viele Stiche wie sie könnte kein Stadtkind haben.«
    Howard spuckte erneut. Dann sagte er: »Ich hab’ zu arbeiten.«
    »Ich auch«, antwortete Decker.
    »Was meinen S’ damit?«
    »Genau das, was ich gesagt hab’. Ich will die Eltern von dem Kind ausfindig machen. Kennen Sie die Kleine?«
    Howard starrte auf seine Füße und trat geistesabwesend gegen Erdklumpen. Dann sagte er: »Gehn Sie zum großen Haus. Die Frauen sind in der Küche. Fragen S’ die nach dem Kind.«
    »Danke, Mr. Howard«, sagte Decker.
    »Wann haben Sie’s gefunden«, fragte Howard.
    »Ist ungefähr einen Tag her.«
    »Wo?«
    »Auf der anderen Seite vom Hügel.«
    »In L. A.?«
    »Yep.«
    »Alles in Ordnung mit ihr?«
    »Yep«, sagte Decker.
    Howard rückte den Hut auf seinem Eierkopf zurecht. »Sagen Sie Darlene, sie soll Ihnen ein Stück Honigkuchen geben. Darlene ist meine Frau. Und Eistee soll sie Ihnen auch geben. Sie schwitzen ja wie ein Ochse.«
    »Ist ja auch heiß hier draußen«, sagte Decker.
    »Besonders in dem Anzug.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Von mir aus können Sie die Jacke ausziehen«, sagte Howard. »Mit so was beeindrucken Sie mich nicht.«
    »Dann werd’ ich das tun«, sagte Decker und zog die Jacke aus.
    Howard schickte sie mit einer Handbewegung fort und ging zu den Bienenkästen. Eine würzige Brise erfüllte die Luft. Oben auf dem Farmhaus drehte sich ein Chinese stürmisch im Kreis. Spatzen flogen in einer V-förmigen Formation durch den wolkenlosen Himmel.
    »Gehn wir«, sagte Decker.
    »Du bist mir über den Mund gefahren«, sagte Marge wütend.
    »Ja, das stimmt.«
    »Er weiß, wer sie ist.«
    »Natürlich weiß er, wer sie ist«, sagte Decker. »Und wenn er es uns hätte sagen wollen, hätte er es auch getan. Offenbar findet er es angemessener, wenn wir es von den Frauen erfahren.«
    »Ich lass’ mir nicht gern auf die Füße treten.«
    Decker warf seine Jacke über die Schulter und legte seinen freien Arm um Marge. »Tut mir leid, daß ich

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