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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sache?
    Marge unterbrach diesen Gedankengang und wandte sich einem weiteren Motiv zu – einem stärkeren Motiv.
    »Eine letzte Routinefrage, Sue Beth«, sagte sie. »Wissen Sie von jemandem, der durch Lukes Tod profitieren würde?«
    »Durch Lukes Tod profitieren?« Sie schüttelte den Kopf. »Nur Linda. Aber die ist auch tot.«
    »Hmmm.« Marge malte weiter Würfel. »Was hätte Linda durch Lukes Tod bekommen?«
    »Seinen Anteil am Land natürlich«, sagte Sue Beth. »Es ist dreifach aufgeteilt zwischen Luke, Pappy und mir …« Plötzlich wurde sie rot und konnte offenbar nicht mehr sprechen.
    Marge ließ sie einen Augenblick schmoren und dachte nach. Sie weiß, worauf ich hinaus will. Gut! Dann sagte sie: »Also in drei Teile. Was ist mit Carla?«
    Sue Beth war immer noch hochrot. »Carla?«
    »Yeah, Carla«, sagte Marge. »War sie nicht als Erbin vorgesehen?«
    »Wenn sie geheiratet hätte – wenn sie den Richtigen geheiratet hätte –, hätte Pappy schon für sie gesorgt …« Plötzlich reichte es Sue Beth. »Was hat Carla … oder Pappy … oder ich damit zu tun? Ich war weiß Gott nie daran interessiert zu verkaufen. Und Pappy wollte das auch nicht. Und Carla hat auch nie ein Wort darüber gesagt. Die einzige, die verkaufen wollte, war Linda!«
    Marge schwieg.
    »Sie haben ja schon reichlich in unseren Angelegenheiten herumgeschnüffelt«, sagte Sue Beth. »Was wollen Sie denn noch wissen?«
    Marge nahm Sue Beth am Arm und streichelte ihn sanft. »Ich muß diese Dinge fragen, Sue Beth. Ich muß alles wissen, wenn wir überhaupt was erreichen wollen.«
    Sue Beth schien plötzlich zu schrumpfen. Alle Wut war aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre Lippen begannen zu zittern, und ihre Augen tränten.
    »Was noch?« fragte sie mit erstickter Stimme.
    »Das ist im Augenblick alles«, sagte Marge. »Alles in Ordnung?«
    »Das weiß ich selbst nicht mehr.«
    »Möchten Sie Katie sehen?« fragte Marge. »Oder möchten Sie noch einen Augenblick warten, um sich zu beruhigen?«
    »Nein«, sagte Sue Beth. »Ich will Katie. Lassen wir es hinter uns bringen.«
    Marge führte sie behutsam in Sophi Rawlings’ Wohnzimmer, wo Decker und Sophi auf dem Sofa saßen und Kaffee tranken. Mehrere Kinder tollten wie junge Hunde um sie herum. Beide standen auf, als Sue Beth und Marge den Raum betraten, und Sophi bot ihnen Kaffee an. Beide lehnten ab. Sue Beth zitterte. Sie hatte die Arme fest um sich geschlungen. Sophi ging zu ihr und legte einen kräftigen Arm um Sue Beths schmale Schultern.
    »Sie ist hinterm Haus«, sagte sie. »Möchten Sie nach draußen gehen, oder soll ich sie holen?«
    Sue Beth murmelte etwas, das offensichtlich niemand verstand. Dann sagte sie laut: »Ist mir gleich.«
    »Dann setzen Sie sich und machen Sie es sich bequem, Mrs. Litton. Ich geh’ Ihnen Sally holen. Ich meine Katie«, korrigierte sich Sophi. »Aber egal, wie sie heißt, sie ist ein prächtiges kleines Mädchen. Detective Decker und ich haben uns gerade darüber unterhalten, was für ein Schatz sie ist. Ich bin so froh, daß wir ihre Verwandten gefunden haben.«
    »Danke«, sagte Sue Beth schwach. Und als Sophi hinausgegangen war, murmelte sie: »Ich bin so nervös.«
    »Das werden Sie schon schaffen«, sagte Marge und tätschelte ihre Hand. Sie war eiskalt.
    »Es ist ja nicht so, daß Katie mich nicht kennt … aber …« Sie verstummte.
    Kurz darauf kam Sophi mit Katie auf dem Arm zurück. Die Kleine trug ein ärmelloses weißes Hemdchen und grüne Shorts. Sie hatte nackte Füße und wackelte mit ihren kleinen Zehen, die voller Schlamm waren. Ihre Locken waren noch blonder geworden. Als sie Sue Beth sah, strahlten ihre braunen Augen. Sie streckte die Ärmchen nach ihrer Tante aus.
    »Tatie Suuuuu!« quietschte sie. »Tatie Suu, Tatie Suu.«
    »O Baby«, sagte Sue Beth. Sie nahm das Kind in die Arme. »Mein armes, armes Baby.« Sie drückte die Kleine an ihre Brust und fing an zu weinen.
    »Mama?« fragte Katie. »Mama? Mama?«
    Sue Beth sah zu Marge. Panik stand ihr im Gesicht geschrieben. »Was soll ich ihr erzählen, Miss Detective? Was soll ich ihr bloß erzählen?«
    Decker schaltete sich ein. »Detective Dunn hat übrigens den Namen von einem Kinderpsychologen, der Ihnen und Katie vielleicht helfen könnte, Mrs. Litton.«
    Marge griff rasch in ihre Jackentasche und hielt Sue Beth einen Zettel hin. »Sein Name ist Dr. Germaine, seine Telefonnummer …«
    Sue Beth blickte auf. »Ein Irrenarzt ?«
    »Katie zuliebe«, sagte Decker. »Diese

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