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Abschlussfahrt

Abschlussfahrt

Titel: Abschlussfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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Mädels bleiben im Hof stehen und sehen immer wieder kichernd zu uns herüber. Oh ja, da sind schon ein paar sehr Hübsche dabei.
    Diego fängt gerade an, über die Entfernung mit den Mädels zu flirten, breitestes Lächeln, Augenzwinkern, als ein Mann auf der Bildfläche erscheint, ihr Lehrer vermutlich. Dann setzt sich die gesamte Gruppe in Bewegung und kommt auf uns zu.
    »Bonjour!«, grüßt der Mann uns freundlich.
    Die Mädels ziehen an uns vorbei, teilweise verstohlen mit einer Hand aus der Hüfte winkend, was wir natürlich gerne erwidern.
    »Oh, Mann, Französinnen!«, seufzt Diego sehnsüchtig, als sie an uns vorbei sind und die Treppe hinaufsteigen. »Ein ganzer Haufen kleiner, süßer Französinnen. Madre de Dios. Ich bin im Paradies. Dass ich das noch erleben darf.«
    »Unser Spanier hat dicke Eier«, stellt Marlon grinsend fest.
    »Jeder Spanier hat dicke Eier«, erwidert Diego. »Cojones, Mann. Darum geht’s doch im Leben.«
    »Ja, schon klar«, frotzelt Seba. »Und genau auf deine Cojones haben die süßen Französinnen die ganze Zeit gewartet.«
    »Klar, worauf denn sonst?«, erwidert Diego selbstsicher.
    »Also, Folgendes«, ruft Wuttke laut. »Für die Jungs gibt es hier links ein Achter- und ein Sechserzimmer. Die Mädchen haben drei Zimmer in dem Haus da drüben. Die Gemeinschaftswaschräume und die Toiletten sind jeweils am Ende des Gangs. Ihr könnt jetzt reingehen und euch aufteilen. Aber bitte friedlich und gesittet!«
    Friedlich, ja. Gesittet, keine Chance. Marlon stürmt als Erster los.
    »Das Sechserzimmer gehört uns!«, brüllt er und rennt ins Haus. »Los, kommt mit!«
    Wir folgen ihm, so schnell es geht. Er reißt gleich die erste Tür auf, wir sind dicht hinter ihm.
    »Sechs«, ruft er, als er die Betten durchgezählt hat. »Das ist unser Zimmer!«
    Ich werfe einen Blick hinein und sehe drei eng nebeneinander aufgereihte Etagenbetten. Habe ich überhaupt schon mal in einem Etagenbett geschlafen? Ich muss ernsthaft überlegen, kann mich aber an keine Nacht in solch einem Bett erinnern. Stellt sich die Frage, ob ich lieber oben oder unten schlafe. Keine Ahnung.
    Marlon wirft seine Tasche auf das obere Bett in der Mitte. »Meins!«
    »Ich nehm das hier!«, sagt Diego und belegt das Bett rechts von Marlon.
    »Dann ist das hier meins«, sage ich und entscheide mich für das linke obere. Oben ist die Luft wahrscheinlich besser. Und man muss keine Angst haben, dass einem plötzlich jemand auf den Bauch kracht. Sehr stabil sehen diese Dinger nämlich nicht gerade aus.
    »Mann, ich wollte auch nach oben!«, motzt Lars und platziert seine Tasche schmollend auf dem Bett unter Marlon.
    »Sei froh, dass du unten bist«, sagt Seba und schiebt sich auf das Bett unter meinem. »Wenn du hier besoffen rausfällst, tut es nicht so weh.«
    Stimmt auch wieder. Aber ich bin noch nie besoffen aus dem Bett gefallen und habe auch nicht vor, hier damit anzufangen.
    »Okay, dann wäre das ja zur Zufriedenheit aller geklärt«, sagt Marlon und schwingt sich auf sein Bett. »Bleibt nur noch die Frage, wer der sechste Mann sein soll.«
    Ich erklimme ebenfalls meinen erhöhten Schlafplatz, als ich draußen vor der Tür Adrian stehen sehe.
    »Wie wär’s mit Adrian?«, frage ich in die Runde und nicke in seine Richtung.
    »Gefreiter Adrian!«, bellt Marlon. »Vortreten!«
    Adrian grinst und kommt herein.
    »Wie lautet die Parole?«, brüllt Marlon.
    Adrian zögert kurz verwirrt, stellt sich dann aber schnell stramm und führt seine flache Hand zum Armeegruß an die Stirn.
    »Nur eine leere Flasche ist eine gute Flasche, Herr Kommandant!«, brüllt Adrian zurück.
    »Guter Mann!«, erwidert Marlon. »Der kann bleiben! Solange er sich an die Regeln hält, versteht sich.«
    Adrian sieht mich fragend an.
    »Wer einschläft, hat verloren«, kläre ich ihn auf.
    »Und das ist gar nicht gut für die Haut«, fügt Diego hinzu.
    Adrians Gesicht nach zu urteilen hat er absolut nicht kapiert, worum es geht.
    »Keine Sorge«, lacht Lars dreckig. »Das kriegst du schon mit, wenn es so weit ist.«
    »Okay.« Adrian zuckt mit den Schultern und macht es sich auf seinem Bett unter Diego gemütlich.
    Während die Jungs anfangen, irgendwelche Sachen aus ihren Taschen zu kramen, inspiziere ich unser neues Zuhause für die nächsten Tage.
    Der Boden ist pflegeleicht braun gekachelt, macht wohl auch am meisten Sinn in einer Jugendherberge. An Möbeln gibt es nichts außer den Betten. Keine Schränke, keine Regale, nicht mal Haken, um

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