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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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müssen es wirklich schnell herausfinden, sonst werden auch die zwei Mädchen mutterlos aufwachsen. Ich hoffe, ich habe mich mit dieser Geschichte nicht übernommen.«
    Ich musste an Papa denken. »Falls ja, dann bist du nicht die Einzige«, sagte ich.

10
    Ein »goldiger« Onkel
    Biro zeichnete wieder mal ein Pferd.
    » Le cheval «, erklärte Joe hilfsbereit.
    Biro sah auf. Sein Blick war verträumt, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders gewesen.
    »Was du gemalt hast«, sagte Joe und zeigte auf Biros Pferd. » Le cheval .«
    »MORTON!«, brüllte Mr Jones, und die ganze Klasse zuckte erschrocken zusammen. » Pas un mot plus !« Unser walisischer Französischlehrer – oder kurz gesagt unser Walzösischlehrer – hat nur zwei Lautstärkestufen: fort (laut) und très fort (sehr laut).
    »Was bedeutet ›pasön mo plü?‹«, fragte Cazza im Flüsterton, während sich alle anderen eingeschüchtert über ihre Bücher beugten.
    »Kein Wort mehr«, flüsterte ich zurück. Ich mag Französisch eigentlich gern, obwohl mir Mr Jones fast so viel Angst macht wie Pavlov Valkyrie.
    »Ich bin ja schon still, Zwillingsgesicht«, knurrte Cazza beleidigt. »Krieg dich wieder ein!«
    In der restlichen Stunde sagte niemand mehr etwas – außer Tosh, als Mr Jones ihn aus der Klasse warf. Er hatte ein unanständiges französisches Wort, das er in seinem Wörterbuch gefunden hatte, in seine Tischplatte geritzt. Cash & Carrie flogen auch raus, weil sie darüber gekichert hatten. Ich werde das Wort jetzt nicht nennen, aber ich war ziemlich überrascht, dass Mr Jones Tosh nicht aus dem Fenster statt nur zur Tür hinaus geworfen hatte.
    »Du kannst echt gut Pferde zeichnen, Biro«, sagte Joe, als es klingelte und wir alle wieder Luft holen konnten, ohne Angst haben zu müssen, angeschrien zu werden. Dann hängte er sich seine Tasche über die Schulter, um mit uns den Klassenraum zu verlassen.
    »Mein Onkel hat Pferde«, erklärte Biro schulterzuckend, aber er freute sich offensichtlich über das Kompliment.
    Ich blieb ruckartig stehen. »Pass doch auf, Taya!«, ranzte Tori mich an, als sie in mich hineinlief.
    »Biro«, sagte ich, ohne sie zu beachten, und folgte meiner plötzlichen Eingebung. »Du bist doch Kurde, nicht wahr?«
    Biro war vor einem Jahr aus dem Irak nach England gekommen, aber er war kein Iraker, sondern Kurde. Sein Volk hatte kein eigenes Land und lebte im Vierländereck Türkei, Syrien, Irak, Iran.
    Biro nickte.
    »Und dein Onkel ist auch Kurde?«
    Biro nickte wieder. Er redet nicht so gern und verwendet lieber Körpersprache.
    Jetzt hatte Tori es gecheckt. »Kann es vielleicht sein …«, begann sie.
    »Es ist wahrscheinlich eine dumme Frage, aber …«, sagte ich.
    »Hat er dann auch kurdische Pferde?«, fragten wir beide gleichzeitig.
    Und Biro nickte wunderbarerweise ein drittes Mal.
    »Heiliger Wombat!«, stieß ich hervor und packte Biro an den Armen. »Und ist … Hat er … Die Pferde deines Onkels sind nicht zufällig in England?«
    »Doch, in Godalming«, sagte Biro, als wäre ein Stall voller kurdischer Pferde in der Grafschaft Surrey das Normalste von der Welt.
    »In Godalming?«, fragte ich verblüfft.
    Godalming war ungefähr zwanzig Minuten von Fernleigh und eine halbe Stunde von Harting Park entfernt.
    »Die Pferde deines Onkels sind also in Godalming?«, wiederholte Tori noch einmal, um sicherzugehen, dass wir uns nicht verhört hatten.
    »JAHA! In Godalming, okay? Er hat Godalming gesagt!«, blaffte Cazza uns genervt an. »Habt ihr es an den Ohren oder was?« Sie hielt verwundert inne. »Godalming klingt irgendwie komisch, wenn man es so oft hintereinander sagt. Godalming. Godalming. Voll daneben, oder?«
    Ich war vor Aufregung total aus dem Häuschen. »Biro, jetzt hör mir mal gut zu!«, sagte ich. »Meinst du, dein Onkel hätte Interesse daran, seine Pferde für Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen?«
    »Es handelt sich um einen Spielfilm von Pavlov Valkyrie«, fügte Tori hinzu. »Er wird deinem Onkel viel Geld dafür bezahlen.«
    Biro sah uns erstaunt an. »Dreharbeiten für einen Film? Ja, vielleicht. Soll ich ihn anrufen?«
    »Ja! Unbedingt!«, sagte Tori, und ich fing an, Luftsprünge zu machen wie ein kurdisches Pferd, dessen Schweif Feuer gefangen hat. »Kannst du ihn sofort anrufen? Unser Vater soll bis übermorgen kurdische Pferde für diesen Film auftreiben, und wir hatten schon gedacht … Ach, egal, aber wenn du deinen Onkel anrufst und er sagt Ja, würde er unserem Vater echt

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