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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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– und innerhalb von Sekunden waren wir dicht umringt. Ein Bärenjunges bekommt man schließlich nicht jeden Tag zu sehen.
    »Der ist ja süß!«
    »Ich habe ihn vorhin schon in Ihren Armen gesehen, als wir die Zirkusszene gedreht haben, aber ich dachte, ich habe Halluzinationen. Gehört er Ihnen?«
    Inzwischen war Boris hellwach und schaute interessiert in die Gesichter rings um ihn. Dann nieste er und fuhr sich mit der Tatze über die Nase. Und …
    »Habe gehört, hier ist Bär.«
    Die Leute wichen rasch zur Seite, als Pavlov Valkyrie aus einem langen dunklen Wohnwagen kam, der nur ein paar Meter von Papas Van entfernt stand. In dem Licht, das aus der offenen Tür fiel, sah der Regisseur sich Boris an. Ich merkte, dass Tori vor Aufregung die Luft anhielt. So nah war sie ihrem Idol noch nie gewesen!
    »Sie bringen mir Bär für meinen Film«, sagte er zu Papa, und es war keine Bitte, sondern eine Feststellung.
    »Äh, also …«, begann Papa.
    »Originaldrehbuch war mit Bären«, erklärte der Regisseur. »Als ich Kind war, gab es Bären in Zirkus.«
    »Ja, aber …«, sagte Papa.
    »Aber ich habe keine Bären gefunden, also haben wir Szenen gestrichen. Sie haben Bär gefunden! Ich denke, machen wir noch viele, viele Filme zusammen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Mr Valkyrie, aber …«
    Mr Valkyrie schien gar nicht zuzuhören. »Wir nehmen kleine Bär in letzte Zirkusszene, die wir Dienstag drehen.«
    » Mr Valkyrie«, sagte Mama.
    Die Art, wie sie »Mister« sagte, ließ den alten Regisseur zusammenfahren.
    »Es tut mir leid, aber dieser Bär steht für Ihren Film nicht zur Verfügung.« Mama kraulte Boris hinter den Ohren und ging zu Dr. Niks Auto, um ihn in seinen Käfig zu setzen. »Er ist viel zu jung. Und jetzt wird es höchste Zeit für sein Abendessen.«

16
    Nächste Woche oder nie
    Tori konnte sich nicht halten vor Lachen. Wir lagen in unseren Betten und hätten schon längst schlafen sollen, aber nach so einem Tag ist es ziemlich schwer, das Gehirn auszuschalten.
    »Mr Valkyries Gesicht, als Mama Nein gesagt hat …«, prustete sie.
    Ich stützte mich auf den Ellbogen. »Er ist viel zu jung«, sagte ich mit Mamas süßem Akzent. »Und jetzt wird es höchste Zeit für sein Abendessen.«
    Tori musste noch mehr lachen. »Es ist Mr Valkyrie bestimmt noch nie passiert, dass jemand Nein sagt, wenn er etwas haben will.«
    »Ich dachte, du findest ihn toll?«
    »Ich finde seine Filme toll«, sagte Tori. »Aber er ist der reinste Albtraum! Er hat sich heute am Set aufgeführt wie ein Diktator. Du hast das Meiste verpasst, als du mit Joe und dem Mädchen in dem rosa Kleid ins Haus gegangen bist, aber ich sage dir, wenn ich eine von den Schauspielerinnen gewesen wäre, dann hätte ich auf der Stelle gekündigt!«
    Das kribbelige Gefühl, das ich hatte, seit Mr Valkyrie mich zu der Probeaufnahme am Dienstag bestellt hatte, wurde plötzlich so stark, als hätte ich total ausgeflippte Schmetterlinge im Bauch. Ich hatte Tori immer noch nichts davon gesagt – irgendwie wusste ich, dass sie sich nur wieder über mich lustig machen würde –, aber ich hatte kurz mit Mama geredet, damit sie Mr Valkyrie anrief und ihre Erlaubnis gab. Ich hatte sie gebeten, es Tori nicht zu verraten. Mama war so cool gewesen und hatte zu meiner Überraschung so schnell Ja gesagt, dass ich mich fragte, ob sie mir überhaupt zugehört hatte.
    »Vielleicht sollten wir Mr Valkyrie von Ivana erzählen«, sagte ich.
    »Ich will großen Bär in meinem Film«, sagte Tori mit verstellter Stimme. »Mit Fahrrad, ja?«
    Wir fingen wieder an zu lachen.
    »Ich hoffe, Joe geht es gut«, sagte Tori, als wir uns beruhigt hatten. »Und seinem Vater auch.«
    »Muss voll seltsam sein, wenn deine Mutter oder deine Frau verschwindet und wieder auftaucht wie die Taube von so ’nem Zauberer«, sagte ich. »Schwupps – verschwunden! Schwupps – wieder da!«
    »Ich bewundere deine sensible Art, Taya«, entgegnete Tori. »Du weißt wirklich, wie man so ein emotionales Trauma beschreibt.«
    »Was ist mit dir? Hast du ein Wörterbuch gefressen?«, erwiderte ich giftig.
    Ich schmollte ein bisschen vor mich hin, aber weil es noch so viel zu besprechen gab, dauerte es nicht lange.
    »Mama und Papa haben sich heute ziemlich gut verstanden«, sagte ich. »Ich wette, er zieht nächste Woche wieder bei uns ein.«
    »Das wäre … toll.«
    »Mit anderen Worten, du würdest dir die Backen abfreuen«, sagte ich hilfsbereit. Meine Schwester hat manchmal Schwierigkeiten

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