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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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hätte ich etwas ziemlich Blödes gesagt – was bei mir, um ehrlich zu sein, öfter mal vorkommt.
    Ich stellte mir Mrs Mortons Gesicht auf dem Foto vor, plattgedrückt zwischen Joes Büchern und Stiften und wahrscheinlich auch einer alten Chipstüte und einem benutzten Taschentuch, wenn es in seiner Tasche ungefähr so aussah wie in meiner. Der beste Platz dafür, dachte ich, aber das behielt ich lieber für mich.
    »Da hast du natürlich recht«, sagte ich nur.

17
    Ein Lastwagen voll Blumen
    Als wir nach Hause kamen, hatten wir Schwierigkeiten, in den Flur zu gelangen. Die Tür ließ sich nur einen Spalt breit öffnen.
    »Mama!«, rief Tori. »Bist du da drin?« Wir spähten fassungslos ins Haus.
    So viele Blumen auf einem Fleck hatte ich noch nie gesehen! Da waren Lilien und Rosen und alle möglichen exotischen Sorten, die ich nicht kannte. Sie standen in dicken Sträußen im Flur und versperrten den Weg in die Küche, ins Wohnzimmer und zur Treppe. Aus irgendeinem verrückten Grund hatte sich unser Haus in einen Blumenladen verwandelt.
    »Kommt hintenrum rein, queridas !«, rief Mama.
    »Meinst du, die sind von Papa?«, fragte ich Tori, als wir zur Hintertür liefen. »Oder von Dr. Nik?«
    »Ganz egal, wer von beiden sie geschickt hat – es ist eine absolute Verschwendung«, sagte Tori aufgebracht.
    Es war echt ein bisschen übertrieben, auch wenn es noch so lieb gemeint war. Ich stellte mir vor, wie enttäuscht die Bienen wahrscheinlich waren, die dahin flogen, wo diese Blumen gestern noch gestanden hatten. Sie weinten womöglich kleine Bienentränen, weil sie sich jetzt mit ein paar langweiligen Butterblumen begnügen mussten, statt ihr übliches reichhaltiges Festmahl zu genießen.
    Mama ging mit dem Telefon am Ohr in der Küche auf und ab, als wir zur Hintertür hereinkamen. Der intensive Duft der Lilien, der vom Flur in die Küche strömte, haute uns fast um. Ein leeres Milchfläschchen lag umgekippt auf der Anrichte. Dann sah ich, dass Boris an der Gardine hochgeklettert war und sich oben an der Stange festklammerte wie eine von diesen Tierfiguren, die man an seinem Stift befestigen kann. Die Gardinenstange bog sich beängstigend.
    »… der kleine Bär in meiner Obhut ist nicht alt genug, um bei Ihrem Film mitzumachen, Mr Valkyrie, und daran wird auch ein ganzer Lastwagen voll Blumen nichts ändern. Wild World ist ein seriöser Safari-Park, und das Wohlergehen der Tiere ist tausendmal wichtiger als Ihr Film. Auf Wiederhören!«
    Wir starrten Mama verdutzt an, als sie das Telefon in die Ladestation knallte. » Regisseure! «, sagte sie in einem Ton, den sie sonst nur anschlug, wenn sie ein Häufchen von Hasi auf dem Rasen fand.
    »Pavlov Valkyrie hat dir die Blumen geschickt?«, sagte Tori.
    »Er denkt, er kriegt alles, was er will«, knurrte Mama. »Jemand, der, nur um seinen Kopf durchzusetzen, Hunderte von Pfund für Blumen ausgibt – Geld, das wir gut für unsere Tiere gebrauchen könnten –, muss dringend seine Lektion lernen! Wenn ich Nein sage, dann heißt das auch Nein!«
    Boris rief um Hilfe, weil er nicht wusste, wie er von der Gardinenstange herunterkommen sollte. Mama schnappte ihn sich und setzte ihn in Hasis Korb. Hasi kam so schnell herübergelaufen, wie ihre alten Beine sie trugen, und leckte Boris überschwänglich den Kopf, bevor sie sich zu ihm legte.
    Vor lauter Liliengeruch bekamen wir fast keine Luft mehr. Tori fing an zu husten. »Können wir die Blumen irgendwie loswerden, bevor wir alle ersticken?«, meinte sie.
    »Sie stinken wirklich ziemlich«, pflichtete ich ihr bei.
    Mama kratzte sich am Kopf und betrachtete die Blumen, die den ganzen Flur verstopften. »Vielleicht können wir sie ins Milstead Krankenhaus bringen«, schlug sie vor.
    »Da liegt doch Ellie, Mama. Das ist das Mädchen, das am Set den Unfall hatte«, sagte ich. »Können wir dafür sorgen, dass sie auch einen Strauß bekommt?«
    »Natürlich, querida «, sagte Mama, und ihre Augen leuchteten auf. »Ein Grund mehr, einen Kurier zu bestellen und Mr Valkyrie die Rechnung dafür zu schicken, nicht wahr?«
    »Was für ein Unfall?«, fragte Tori.
    Ich kam zum Glück darum herum, es ihr zu erklären – und ihr von meiner Probeaufnahme zu erzählen –, weil in diesem Moment aus Hasis Korb ein zufriedenes zweistimmiges Schnarchen ertönte. Boris hatte sich an Hasi gekuschelt, und sie schliefen beide tief und fest.
    »Seht sie euch nur an«, sagte Mama gerührt. »Sie sind wirklich füreinander gemacht.«
    »Nur dass

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