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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Hasi ein Hund ist und Boris ein Bär«, bemerkte Tori.
    Ich bückte mich und strich Hasi liebevoll über den Kopf. Sie zuckte mit den Ohren und schmiegte sich enger an Boris. »Versuch das mal Hasi zu erklären«, sagte ich.
    Der Dienstag begann sehr viel weniger glanzvoll, als es sich für einen Tag mit Dreharbeiten, einer Probeaufnahme und einer lange verschollenen Mutter gehörte. Ich putzte mir mindestens zehn Mal die Zähne, obwohl ich wusste, dass die Wirkung nicht so lange anhalten würde, bis wir am Filmset waren, und ich bis dahin wahrscheinlich nach Maisflips oder irgendeinem anderen Nachmittagssnack riechen würde. Ich stellte mir vor, dass Joe sich auch sehr sorgfältig auf den Nachmittag vorbereitete.
    Tori klopfte an die Badezimmertür, als ich vor dem Spiegel Lächeln übte. »Bist du in Ohnmacht gefallen? Oder tot? Wir verpassen den Bus!«
    Tori wusste immer noch nichts von meiner Probeaufnahme. Und nachdem ich es die ganze Zeit für mich behalten hatte, wäre es mir komisch vorgekommen, jetzt damit herauszurücken.
    »Positiv denken!«, sagte ich zu meinem Spiegelbild und fuhr mir zu guter Letzt noch zwanzig Mal mit der Bürste durch die Haare. »Sie hätten dich nicht bestellt, wenn sie dich nicht für einen guten Ersatz für Ellie halten würden.«
    Außerdem würde ich, falls ich die Rolle bekam, nur von hinten gefilmt werden, damit die Szenen, die Ellie schon gemacht hatte, nicht noch einmal neu gedreht werden mussten. Groß rauskommen würde ich also nicht gerade. Ich fragte mich, ob man auch mittelgroß oder klein rauskommen konnte, denn mehr war wahrscheinlich nicht für mich drin.
    Tori klopfte wieder an die Tür. »HALLO?«
    Von Wild World aus dauerte die Busfahrt zur Schule länger als von unserem alten Haus aus. Aber das war nur ein geringer Preis dafür, dass wir jetzt mitten unter Tieren wohnten. Joe ging nervös in der Klasse auf und ab, als wir hereinkamen. Er stürzte sich sofort auf uns.
    »Sind meine Haare okay? Oder stehen sie da hinten noch hoch? Ich habe heute Morgen im Bad versucht, sie glattzukämmen, aber ich glaube, es hat nicht funktioniert. Nicht dass es Mama etwas ausmacht, wie ich aussehe, aber mir ist es schon wichtig, einen guten Eindruck zu machen. Ich habe vorhin einen Pickel an meinem Hals entdeckt, aber ich glaube, mein Hemdkragen verdeckt ihn. Tut er doch, oder? Könnt ihr ihn sehen?«
    »Schon gut, alles okay«, sagte ich schnell, als er an seinem Kragen herumzerrte und das Kinn in die Höhe reckte.
    Joe war den ganzen Morgen das reinste Nervenbündel. Beim Mittagessen war er so nervös, dass er kaum einen Bissen aß.
    »Nachher haben wir Sport, Joe«, sagte Tori, während ich versuchte, meine innere Unruhe zu unterdrücken und den Teller Nudeln aufzuessen, den ich vor mir stehen hatte. »Du kippst in der Turnhalle aus den Latschen, wenn du nichts isst, und dann schicken sie dich nach Hause, und du kannst nicht nach Harting Park.«
    »Ich habe keinen großen Hunger«, sagte Joe und schob ein Stück Möhre zu den anderen aussortierten Möhrenstücken am Rand seines Tellers.
    »Es ist doch nur deine Mutter«, brummelte Cazza gelangweilt.
    »Joe«, sagte Tori energisch, »Cazza redet mal wieder schneller, als sie denken kann. Wir wissen alle, wie wichtig dieser Tag für dich ist.«
    »Ich verstehe nicht, was der ganze Wirbel soll«, knurrte Cazza. »Eigentlich hast du ziemlich großes Glück, Joe. Meine Mutter verschwindet nämlich nicht, egal wie sehr ich es mir wünsche!«
    Sie schnappte sich ihr Tablett und marschierte davon.
    »Ihre Mutter hat gestern ihr Handy beschlagnahmt«, erklärte uns Tori. »Ignoriert sie einfach.«

18
    Die Untertreibung des Jahrhunderts
    Wir hielten uns an Toris Rat und beachteten Cazza nicht weiter. Wir waren ohnehin die ganze Zeit damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass Joe, der total hibbelig war, nicht völlig überschnappte. Irgendwann kriegte Cazza sich wieder ein, und als der Unterricht zu Ende war, tauschte sie schon wieder merkwürdige Doctor Who -Zitate mit Tori aus.
    Papa stand an seinem Van und schaute auf die Uhr, als wir endlich aus dem Schultor kamen und uns durch den Pulk aus grauen Schuluniformen drängten wie Robben durch ihre Kolonie.
    »Macht schnell, ich hätte eigentlich gar nicht vom Set weggedurft«, sagte Papa etwas gestresst.
    Joe fummelte so ungeschickt mit seinem Sicherheitsgurt herum, dass ich mich zu ihm rüberbeugte und ihn für ihn festmachte. Und dann düsten wir auch schon los in Richtung Ruhm und

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