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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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machen!«
    Obwohl ich protestierte, zerrte sie mich die Treppe hoch. Dafür, dass sie so ein Nerd ist, ist Tori ganz schön stark. Die Tiger folgten uns wie zwei gestreifte Schatten, und ich spürte, wie Mayo seine kalte Nase an mein Bein drückte.
    »Aber wir müssen uns etwas ausdenken!«, rief ich, als wir im ersten Stock ankamen. Tori schob mich einfach über den Teppich mit dem Tintenfleck und dann die Wendeltreppe zu unserem Dachzimmer hoch. »Du musst doch einsehen, wie wichtig das ist!«
    »Du weißt einfach nicht, wann es genug ist, was?«, sagte Tori.
    »Wenn uns nichts einfällt, müssen wir das Haus aufgeben und in eine Wohnung ziehen«, sagte ich mahnend und knuddelte Pommes’ dicken Kopf, wobei ich aufpasste, dass er mich nicht mit seiner Zunge erwischte. »Pommes und Mayo können nicht in einer Wohnung leben, Tor – und Hasi und Fernando und Sufi und die anderen Tiere, die Mama noch zur Pflege bekommt, auch nicht. Kannst du dir uns alle zusammen im Aufzug vorstellen?«
    Tori setzte sich auf ihr Bett. Zu meinem Schrecken sah ich, dass sie weinte. Meine ganze Wut löste sich blitzartig in Luft auf.
    »Tut mir leid«, sagte ich bestürzt. Ich setzte mich neben meine Schwester, direkt auf die Beine von Doctor Who, und legte vorsichtig einen Arm um sie. Wir waren beide nicht so gut im Umarmen. »Ich bin ein Idiot.«
    »Ja, das bist du«, sagte Tori unter Tränen.
    »Wir müssen Mama zuliebe die Ruhe bewahren, nicht wahr?«, sagte ich kleinlaut. »Und Papa zuliebe. Sie machen sich bestimmt auch große Sorgen. Also dürfen wir uns nicht sorgen, richtig? Sonst machen sie sich darüber Sorgen, dass wir uns Sorgen machen, und sie haben im Moment Wichtigeres zu tun. Stimmt’s oder hab ich recht?«
    Tori stieß einen tiefen Seufzer aus. Sie klang wie Hasi, wenn sie beim Anblick unseres Sonntagsbratens seufzt. Und dann fiel Mayo plötzlich über meinen Fuß her, und wir kamen irgendwie vom Thema ab.

8
    Der Geruch von Mobbern
    Papa kam nach Hause. Mama hatte sich große Mühe gegeben, das Haus für ihn hübsch zu machen. Tori und ich hatten die Käfige von Fernando und Sufi auf Hochglanz gebracht, Hasi gebürstet und Pommes und Mayo gelbe Schleifen umgebunden. Wir hatten geputzt und Staub gesaugt. Alle Betten waren frisch bezogen, und auf dem Rasen hinterm Haus lag kein einziges Häufchen.
    »Hier sieht’s ja aus wie im Hilton«, staunte Papa, als Mama ihn ins Haus führte.
    »Wir haben sogar den Küchenboden gebohnert«, erklärte ich. »Es hat Ewigkeiten gedauert, und jetzt darf keiner drauf rumlaufen.« Papa sah mich verdutzt an.
    »Und wie kommen wir an den Wasserkessel?«, fragte er. »Schwebend?«
    »Auf Socken«, sagte ich. »Zieh deine Schuhe aus, Papa. Komm, wir machen es dir erst mal gemütlich.«
    Tori und ich brachten ihn ins Wohnzimmer, wo wir ihn auf unser großes graues Sofa setzten, das mit bunten Patchwork-Kissen und einem dicken Marmeladenfleck dekoriert war.
    »Möchtest du etwas trinken?«, fragte Tori.
    »Eine Tasse Tee vielleicht?«, schlug ich vor. »Wir haben eine frische Packung Earl Grey.«
    Tori schaltete den Fernseher ein. » BBC ?«
    »Wärmflasche?«, rief ich auf dem Weg in die Küche.
    »Das ist wirklich das Hilton«, bemerkte Papa mit einem kleinen Grinsen. »Sind Sie vom Zimmerservice? Was haben Sie mit meinen Töchtern gemacht?«
    Wie man sieht, hat Tori ihren Humor von Papa.
    Pommes und Mayo waren uns ins Wohnzimmer gefolgt. Nun sprangen sie zu Papa aufs Sofa, während Mama ihm den Kopf kraulte, als wäre er ein kleiner Tiger. Mayo versuchte, Papa in den Ellbogen zu beißen, während Pommes ihn gründlich beschnupperte. Sie hatten ihn eine Weile nicht gesehen, und ich glaube, Tiger haben ein ziemlich schlechtes Gedächtnis.
    »Ich habe hier schon zwei prima Wärmflaschen«, sagte Papa. »Aber eine Tasse Tee wäre super! Zwei Stücke Zucker, bitte.«
    »Du darfst keinen Zucker mehr in deinen Tee tun, schon vergessen?«, schimpfte ich. »Wir müssen jeden Tag deinen Blutzuckerspiegel kontrollieren, und wenn du Zucker zu dir nimmst, ist er zu hoch. Wir haben sogar ein Gerät dafür bekommen, also kannst du nicht tricksen.« Ich zeigte Papa unser neues Blutzuckermessgerät.
    »Und am Montag hast du einen Termin bei der Diätassistentin«, fügte Tori hinzu. »Die merkt, wenn du mogelst!«
    »Nur ein kleines Würfelchen!«, bettelte Papa. »Ich habe mich die ganze Woche nach einer anständigen Tasse Tee gesehnt. Krankenhaustee schmeckt wie Spülwasser.«
    »Wenn du Zucker nimmst,

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