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Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los

Titel: Absolut WILD - Die Mini-Tiger sind los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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lasse ich mich von dir scheiden«, sagte Mama, und als ich sah, wie ihre Augen blitzten, hatte ich das Gefühl, dass sie es wirklich ernst meinte.
    »Vergiss das mit dem Hilton«, knurrte Papa.
    » SCHWACHKOPF !«, brüllte Daniel Dingle, als er am Montagmorgen mit seiner Gorilla-Bande in den Bus stieg.
    »Das ist mein Name, nutzt ihn gefälligst nicht ab!«, sagte Joe wie immer und versuchte, mit den kotzefarbenen Bussitzen eins zu werden und sich unsichtbar zu machen. Aber wenn man so bleich ist wie Hühnerfleisch, klappt das natürlich nicht.
    Ich hatte Mitleid mit ihm. Wirklich. Es war nicht lustig, vor einer ganzen Busladung Kids Schwachkopf genannt zu werden – von denen es die meisten noch witziger fanden als Daniel Dingle selbst. Warum ich Joes Idee, sich selbst Schwachkopf zu nennen, jemals gut gefunden hatte, weiß ich wirklich nicht.
    »Papa ist nach Hause gekommen«, sagte ich zu ihm, um von etwas anderem zu reden.
    Er lächelte verkrampft. »Cool. Dann geht es ihm also wieder gut?«
    »Halbwegs.«
    Ich schilderte ihm die Lage. Joe erkannte das Problem auf Anhieb.
    »Und als was will er jetzt arbeiten?«, fragte er.
    Tori und ich hatten das ganze Wochenende nach einer Lösung für dieses Problem gesucht. Der Safari-Park brauchte keinen Fotografen, und Papa hatte alle seine Kontakte bei den Zeitschriften angerufen, für die er arbeitete, aber niemand hatte einen Bürojob für ihn. Wie Tori es am vergangenen Abend auf ihre direkte Art formuliert hatte: Ein Tierfotograf, der nicht reisen konnte, war im Grunde erledigt.
    »Das wissen wir noch nicht, Joe«, sagte ich.
    »Schwachkopf«, verbesserte er mich voller Verwunderung darüber, dass ich es vergessen hatte.
    »Ich kann dich nicht mehr so nennen«, erklärte ich und breitete entschuldigend die Hände aus. »Ich hätte erst gar nicht damit anfangen sollen. Von jetzt an bist du Joe, okay?«
    Joe war anscheinend damit einverstanden. Eigentlich sah er sogar ziemlich erleichtert aus. Er starrte nachdenklich auf seine großen Hände.
    »Verliert ihr dann euer Haus und die Tiere?«, fragte er einen Moment später.
    »Donnerwetter«, sagte ich verdutzt. »Und ich denke immer, Tori ist direkt.«
    Joe sah mich angespannt an. »Sag schon!«
    »Nein«, entgegnete ich bestimmt. Ich hatte keine Ahnung, wie wir die drohende Katastrophe abwenden konnten, aber ich fand, es war schon mal ein guter Anfang, Nein zu sagen.
    »Papa kann immer noch eine Kamera halten und knipsen«, sagte Tori. »Der Arzt hat nur gesagt, er soll eine Weile in England arbeiten, statt am Äquator.«
    »Aber wenn es hier keine Arbeit für ihn gibt?«
    Ich hatte die Nase voll von der ganzen Schwarzseherei. »Er wird Arbeit finden«, sagte ich genervt.
    »Aber wenn es hier in der Ecke nichts für ihn gibt?« Joe klang plötzlich richtig verzweifelt. »Dann zieht ihr von Fernleigh weg!«
    Seine Segelohren waren am Rand ganz rot geworden, und er umklammerte seine Schultasche wie einen Rettungsring. Und ich erkannte, dass Joe unser Freund war und uns brauchte, auch wenn wir lieber jemand anderen von Castle Hill mitgenommen hätten und er definitiv uncool war. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, mein Kopf würde in einer Papiertüte stecken und ich könnte nicht sehen, wohin ich gehe. Aber jetzt sah ich klar. Taya Wild hatte voll den Durchblick!
    »Wir ziehen überhaupt nicht weg!«, sagte ich und schlug auf die Armlehne. »Wir lassen uns etwas einfallen. Irgendjemand hier in der Nähe braucht bestimmt einen Tierfotografen.«
    Joe drückte seine Tasche noch fester an sich.
    »Und Tori und ich besorgen uns Jobs«, fuhr ich fort. »Es gibt jede Menge Dinge, die wir tun können. Autowaschen zum Beispiel. Rasenmähen …«
    Tori hörte auf, an ihrem Zopf zu kauen und sah mich an. In ihren Augen schimmerte etwas. Ich glaube, es war Hoffnung. »Wie wäre es mit Besorgungen erledigen?«, schlug sie vor. »Mrs Mason in Hausnummer zehn kauft immer unten bei CostQuik ein, obwohl sie kaum laufen kann, und sie ist nicht die Einzige.«
    »Super Idee!«, rief ich begeistert.
    Joe sah schon wieder etwas fröhlicher aus. »Ich kann auch jederzeit rüberkommen und auf die Tiere aufpassen, wenn ihr alle gleichzeitig arbeiten müsst.«
    »Na, so was! Wenn das nicht die seltsamen Schwestern mit ihrem kleinen Schwachkopf sind!«
    Ich spürte, wie mir das Herz in die Hose rutschte, an meinem Bein hinunterkullerte und in meine linke Socke plumpste. Neben uns an der gelben

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