Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten
»Das kannst du ja doch nicht, lass mich das mal machen«, »Zahlen liegen dir einfach nicht«, »Du hast kein Talent für Sprachen«, »Du bist echt ein Idiot«, »Warum bist du nur so gemein?«, »Du taugst zu rein gar nichts«. Die Ergebnisse einer Untersuchung, von der Jack Canfield berichtet, zeigen, dass Kinder im Durchschnitt täglich 460 kritische Kommentare zu hören bekommen, und nur 75 positive.
Im Allgemeinen stammen diese Kommentare zunächst von den Eltern, wenn es mit der Schule losgeht, dann von den Lehrern und in der Jugendzeit schließlich von Gleichaltrigen: Dies sind die drei Spiegel, in denen wir uns in der Kindheit und Jugend betrachten, um uns ein Bild davon zu machen, wer wir sind.
Jede Sekunde, die wir in diesem Universum leben,
ist ein neuer und einzigartiger Moment,
den es so nie wieder geben wird.
Und was bringen wir unseren Kindern bei?
Wir zeigen ihnen, dass zwei und zwei vier und Paris
die Hauptstadt von Frankreich ist.
Wann werden wir ihnen auch beibringen, was sie sind?
Wir sollten jedem von ihnen sagen: Weißt du, was du bist?
Du bist ein Wunder. Du bist einzigartig.
In all den Jahren, die verstrichen sind,
hat es noch nie ein Kind wie dich gegeben.
Deine Beine, deine Arme, deine flinken Finger,
die Art und Weise, wie du dich bewegst.
Vielleicht wirst du später einmal ein Shakespeare,
ein Michelangelo oder Beethoven.
Denn in dir stecken all diese Möglichkeiten.
Ja, du bist ein Wunder. Und wenn du erst groß bist,
könntest du dann einem anderen,
der genau wie du auch ein Wunder ist,
wehtun? Du musst daran arbeiten,
wir alle müssen daran arbeiten,
dass die Welt ihrer Kinder würdig ist.
Pau Casals
Wenn im Leben eines Kindes oder Jugendlichen wichtige Bezugspersonen gewisse Sätze immer aufs Neue wiederholen, dann trägt dies zum Bild bei, das dieser junge Mensch sich von sich selbst macht. Wie wir in einem anderen Kapitel ausführlicher sehen werden, sind Worte niemals unschuldig, auch wenn sie der Wind davonträgt.
Wenn die Bemerkungen seiner Eltern weitestgehend abwertend sind, wird das Kind verinnerlichen, dass es nichts wert ist. Wenn die Worte hingegen aufmuntern und motivieren, wird das Kind glauben und spüren, dass es wertvoll ist und Liebe verdient. Und wie wir zuvor bereits erklärt haben, ist dieses innere Selbstbild einer der wichtigsten Faktoren für dauerhaftes Vertrauen, Erfolg und Glück.
Der Fall der »Hooligans«
Als ich mich bei meiner Tätigkeit noch weitestgehend auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konzentrierte, rief man mich an, um an einer weiterführenden Schule einen Workshop zum Thema Selbstbewusstsein zu organisieren. Der Vormittagskurs war gut gelaufen, die Schüler waren zwischen zwölf und vierzehn Jahre alt, aufmerksam und am Thema interessiert. Nachmittags kam eine andere Gruppe mit älteren Teenagern zwischen fünfzehn und siebzehn Jahren. Man hatte mich schon vorgewarnt, dass diese Jugendlichen wesentlich schwieriger sein würden als die ersten und dass unter ihnen eine total unmögliche Truppe war, die man »die Hooligans« nannte.
Die Konferenz fing problemlos an. Ich fragte mich, wo denn die harten Jungs waren, bis nach fünfzehn Minuten auf einmal die Tür aufflog und das Grüppchen hereinkam, das alle für so problematisch hielten. Sie stolzierten im Gänsemarsch herein, sahen mich dabei aus dem Augenwinkel an, und ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen. Sie ließen sich ganz hinten im entferntesten Teil des Saales nieder. Die Stimmung schlug sofort um, und die restlichen Teilnehmer wurden unruhig, als ob sie w üssten, dass die Dinge ab jetzt anders laufen würden. Und tatsächlich, von diesem Moment an konnte ich mit meinem Vortrag nicht weitermachen, jedes Mal, wenn ich etwas zu sagen versuchte, übertönte das Gelächter der »Hooligans« meine Worte. Das geschah immer wieder, bis ich schließlich meinen ursprünglichen Platz verließ und auf die Mitte des Raumes zuging. Ich schloss die Augen, um nach Inspiration zu suchen, und brachte zum allgemeinen Erstaunen folgende Frage vor:
»›Du bist ein Versager‹, ›Du bist so ein Idiot‹, ›Du bist zu nichts nutze‹ – Ist unter Ihnen jemand, der so etwas häufig zu hören bekommt?«
Beinahe augenblicklich hoben fast alle »Hooligans« die Hand. Ich sah sie an und bat einen von ihnen zu sprechen. Er antwortete mir:
»Das kriegen wir jeden Tag zu hören, das und noch viel mehr … Die sagen uns, dass wir unterbelichtet sind. Sie bezeichnen uns als Abschaum.«
Auf
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