Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abstauber

Abstauber

Titel: Abstauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Goldammer
Vom Netzwerk:
Staatsanwältin
folgte ihm, als versuchte sie, in Schlagdistanz zu bleiben. »Reden Sie sich nicht
heraus! Sie sind doch einfach nur mit Ihrem Leben nicht zufrieden und lassen es
an allen anderen aus. Und als ob das nicht reicht, machen Sie auch noch mit der
Ehlig rum.«
    »Werden Sie mal nicht persönlich«,
stöhnte Tauner, er hatte sich beim Versuch, sich gerade zu setzen, auf seinen verletzten
Arm gestützt.
    Die Staatsanwältin umrundete den
Tisch und stützte sich herrisch auf. »Persönlich, ich werde gleich mal persönlich!
Was ist mit Ihnen, sind Sie betrunken, oder was? Achtzig Millionen Deutsche werden
heute am Tag des Finales erfahren, dass die Villa des Bundestrainers durchsucht
wurde, und Ihr Foto ist da drin mit seiner Frau und die ist nackt! Und Ihren Namen
werden Sie mit meinem Namen in Verbindung bringen. Ist das nicht persönlich? Wenn
die heute verlieren, sind wir daran Schuld!«
    Tauner stemmte sich hoch und richtete
sich auf. »Sie halten jetzt mal die Luft an«, sagte er leise und wusste noch nicht
weiter, deshalb tat er so als striche er sich das Hemd glatt. »Sie haben den Fall
übernommen und damit auch mich als Leiter der Mordkommission. Wenn ich falsche Anweisungen
gebe, dann übernehme ich dafür auch die Verantwortung, aber wenn ich versuche, meine
Arbeit zu machen, und Ihnen passt das nicht, dann müssen Sie sich eine andere Arbeit
suchen, anstatt mich anzuschreien wie ein hysterisches Huhn. Schließlich bin ich
nicht der Mörder von Herrn Jansen, sondern versuche, den Fall zu klären!«
    »Und warum haben Sie mich blind
in diese Pressekonferenz laufen lassen, um aller Welt zu verkünden, Heiligmann sei
der Mörder?«
    »Sie haben mich persönlich aus der
Pressekonferenz herausgehalten und Sie selbst haben sich zu weit aus dem Fenster
gelehnt, indem Sie das bekannt gegeben haben. Sie haben den Ermittlungen vorgegriffen.
Niemand hat Sie dazu gezwungen.«
    Die Staatsanwältin stemmte die Hände
in die Hüften. »Doch, ich war gezwungen, nämlich weil Sie der Ehlig erzählt haben,
dass wir Achtermanns Fingerabdrücke auf der Tatwaffe gefunden haben!«
    Tauner sprang auf. »Ich habe der
Frau nichts erzählt, was sie nicht sowieso schon wusste!«
    »Würdet ihr bitte aufhören, euch
anzuschreien?«, bat Pia laut.
    »Seit wann duzen wir uns«, fuhr
die Diekmann-Wachte sie an.
    Pia nahm es ungerührt hin. Sie hielt
ein Telefon in der Hand, bedeckte es mit der anderen. »Die Bürgermeisterin ist dran.«
    Tauner stöhnte und verdrehte die
Augen.
    »Geben Sie her!«, fauchte Frau Diekmann-Wachte,
nahm das Telefon und stapfte zum Fenster.
    »Was ist mit Ehlig?«, flüsterte
Pia.
    »Weiß ich noch nicht, ein Kaugummi
mit seinem Speichel wurde bei der Tatwaffe gefunden, also oben auf der Brücke, von
wo die Waffe in die Prießnitz geworfen wurde.«
    Pia fuhr zurück und bedeckte ihren
offenen Mund mit der Hand. Dann wurden sie von der lautstarken Staatsanwältin abgelenkt.
    »Das ist nun mal unsere Arbeit,
Frau Bürgermeisterin. Ich kann immer nur den jeweiligen Stand der Ermittlungen bekannt
geben, und nur so weit, wie es aus ermittlungstaktischen Gründen möglich ist. Und
wenn seine Villa durchsucht wurde, gab es auch triftige Gründe dafür. Bei allem
Respekt, aber das fällt in den Zuständigkeitsbereich der Polizei und der jeweiligen
Staatsanwaltschaft. Jetzt die Leitung im Morddezernat auszutauschen, würde nur ein
noch schlechteres Licht auf Sie und diese Stadt werfen, als Sie momentan befürchten,
schließlich sind wir nicht die Mörder, sondern diejenigen, die den Mörder finden
wollen, da kann man keine Rücksicht auf persönliche Belange nehmen. Einen schönen
Tag noch!« Die Staatsanwältin legte auf und warf das Telefon auf Uhlmanns Schreibtisch.
»So!«, sagte sie. Dann bedeckte sie ihr Gesicht mit beiden Händen. Pia wollte zu
ihr gehen, doch Tauner hielt seine Schreibkraft fest und zog sie aus dem Zimmer
in ihr eigenes Büro.
    Eine Weile standen sie sprachlos
da, weil sie nicht wussten, was zu sagen war, sahen sich an und lauschten, schließlich
hörten sie schwere schlurfende Schritte und Pia eilte aus dem Zimmer, um Uhlmann
abzufangen.
    Im gleichen Moment kam die Staatsanwältin
in Pias Büro, sie wirkte aufgeräumt und ein wenig erleichtert, den schlimmsten Schaden
im Make-up hatte sie beseitigt. »Tun Sie, was Sie für richtig halten, aber bitte
halten Sie mich auf dem Laufenden. Immer!«
    »Geht klar«, sagte Tauner.
    Frau Diekmann-Wachte ging zur Tür,
in der nun Pia und

Weitere Kostenlose Bücher