Abtruennig
lassen. Es war unausweichlich und ich konnte diesen Teil nicht vor mir her schieben, dazu blieb mir einfach keine Zeit mehr.
Ich sah in ihre blauen Augen und der Ausdruck darin ließ mein Herz schmerzen. „Ich freue mich auf unseren kleinen Ausflug“, flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste sie kurz an der empfindlichen Stelle dahinter.
„ Ich mich auch.“ Sie strahlte mich fröhlich an. „Ich werde mit gepackten Koffern auf Dich warten.“
Ich nahm sie grinsend in meine Arme. „Koffern? Du weißt, dass wir eigentlich nur ein Wochenende wegfahren?“
Sie löste sich etwas von mir, um mich anzusehen. „Wer weiß, vielleicht gefällt es uns ja und wir bleiben länger...“
Ich schüttelte nur den Kopf. „Miss Ashton, sie überraschen mich und das gefällt mir!“
Eine unangenehm klingende Frauenstimme ertönte aus den umliegenden Lautsprechern und plapperte irgendetwas von diversen Verspätungen. Mein Flug war leider nicht dabei.
„ Ich treffe dich dann am Samstag bei dir zu Hause und wir fahren von dort aus gemeinsam zum Flughafen, in Ordnung?“
„ Klar, oder ich könnte auch selbst zum Flughafen kommen, dann musst du nicht den doppelten Weg zurücklegen“, gab sie zu bedenken.
„ Quatsch, ich bin doch sowieso schneller, als du“, ich grinste. „Außerdem können wir dann von dir aus ein Taxi nehmen und ich lasse mein Auto einfach bei dir stehen. Es sei denn, du verlangst so etwas wie Parkgebühren?“ Ich lächelte.
„ Nein, das geht auch gerade eben noch so.“ Sie sah mich an und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien sie unentschlossen.
„ Was?“, hakte ich nach.
„ Wir müssen kein Taxi nehmen…wir können uns auch von Tom fahren lassen.“
„ Du hast einen Fahrer?“ Ich musste erneut grinsen.
Sie wurde rot. „Das klingt total versnobt, ich weiß. Tom ist ja eigentlich auch der Vorarbeiter bei uns. Er kümmert sich größtenteils um die Pferde und um die Verwaltung der Güter.“
„ Hast du denn einen Führerschein und ein Auto?“
Sie druckste herum und starrte schon fast beschämt zu Boden. „Nun ja, ich habe das eine und das andere…genau genommen, besitze ich zwei Autos, aber ich fahre damit nicht zur Uni, das finde ich irgendwie bescheuert.“
Ich hob sanft ihr Kinn an, damit sie mich ansehen musste. „Du musst dich nicht schlecht fühlen, nur weil deine Familie Geld besitzt.“
„ Ich weiß…“, sie seufzte. „In Cambridge gehört man dadurch noch mehr dazu, aber ich mag dieses ganze Getue irgendwie nicht. Mir sind normale Leute lieber, ausgenommen du natürlich!“
Ich knurrte begierig. „Deine Bescheidenheit macht dich nur umso attraktiver, das ist dir doch klar, oder?“
Mein Flug wurde plötzlich aufgerufen.
„ Du musst jetzt gehen, Nicholas.“ Liz lächelte. „Sonst verpasst du noch deine Maschine“, mutmaßte sie schließlich.
Mein Blick ruhte einzig und allein auf ihr, ich blendete alle anderen Menschen um uns herum aus. Ich bewegte mich keinen Millimeter und ich wollte sie noch weniger los lassen. Das ich so schnell solche Gefühle für jemanden entwickeln konnte, hätte ich selbst wohl nie für möglich gehalten. Doch genauso war es, das wurde mir von Tag zu Tag bewusster. Vielleicht hatte Peter mit seiner Äußerung, dass es mit Lesley und mir Schicksal war, nicht so falsch gelegen.
Liz kicherte. „Nicholas, du musst jetzt wirklich los.“ Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um mich zu küssen.
Ich legte meine Hände um ihre Hüften und zog sie fest an mich. Ihre Lippen waren immer noch so weich und warm, wie bei unserem ersten Kuss. Mehr als widerwillig löste ich mich von ihr. „Ich bin schneller wieder da, als dir lieb ist“, versprach ich.
„ Das geht gar nicht, dann würdest du nämlich gar nicht fliegen.“ Sie schenkte mir ihr entzückendes Lächeln und mein schlechtes Gewissen meldete sich erneut zurück. Sie schien das sofort zu bemerken und bereute ihre Worte gleich wieder. „Bitte, mach dir keine Sorgen, hörst du? Ich werde auch noch hier sein, wenn du wieder kommst…versprochen!“
11. Wiedersehen
Versprochen, schoss es mir durch den Kopf, als ich schließlich in der Luft war. Lesley hatte mir versichert da zu sein, wenn ich wieder zurückkommen würde. Ich wusste nicht genau, warum mich diese ganze Sache so nervös machte. Ihr ging es schließlich ganz gut, zumindest hatte sie es mir beteuert. Ich hätte keine Sekunde gezögert, um ihr Schicksal auf mich zu nehmen, aber letztendlich war mir diese
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