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Abtruennig

Abtruennig

Titel: Abtruennig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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Becher in ihrer Hand. „Ich bin bisher immer eine unabhängige Person gewesen und dachte ich wäre stark genug, um jede Situation zu meistern. Dann treffe ich dich und meine ganze Fassade bröckelt ab. Mein Image ist dahin.“ Sie lächelte bei ihren letzten Worten.
    „ Am Anfang hast du echt unglaublich unnahbar gewirkt. Das fand ich schon sexy, aber jetzt bist du so unbeschreiblich süß, wenn du Unsinn plapperst und herumdruckst.“
    „ Oje…“
    „ Nein, im ernst! Ich meine es wirklich so, wie ich es sage. Aber ich wollte dich nicht unterbrechen, entschuldige.“
    Sie zögerte einen kurzen Moment, bis sie fort fuhr. „Also, ich habe mich die ganze Zeit über gefragt…du weißt schon…“ Sie wurde rot. „Ob wir niemals weiter gehen können. Na ja, ich denke die ganze Zeit daran, was du letztens gesagt hast…ähm, kannst du…ich meine, werden wir überhaupt irgendwann…?“ Ihr wurde schlagartig heiß und ich konnte die Wärme sofort spüren, die von ihr abstrahlte, als wäre sie selbst das Feuer im Kamin.
    Ich konnte nicht anders, ich fing an zu lachen.
    „ Nicholas!“ Sie sah mich flehend an und es war offensichtlich, wie fürchterlich unangenehm ihr die ganze Sache war.
    Ich versuchte mich zusammenzureißen. „Tut mir Leid, ehrlich.“ Ohne ein weiteres Wort rutschte ich an sie heran. Ich nahm ihr schnell die Tasse aus der Hand und stellte sie auf dem Couchtisch ab. „Ich hoffe, du weißt, dass ich dich seit unserer ersten Begegnung unglaublich begehrenswert finde. Also, so merkwürdig das auch klingen mag.“ Ich wurde ernst. „Selbst als du noch ein Kind warst, hast du eine unbeschreibliche Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Ich hatte es mir nicht eingestehen wollen, aber wenn ich es aus der heutigen Sicht betrachte, war ich dir vermutlich schon damals vollkommen erlegen. Und jetzt, wo du älter geworden bist…“, ich lächelte wieder. „Reagiert mein Körper irrsinnigerweise auf jede Bewegung von dir. Ich will dich zu nichts drängen, verstehst du? Ich würde alles dafür geben, um auch körperlich mit dir zusammen zu sein. Aber ich weiß nicht, ob das möglich ist.“
    „ Verstehe…“, sie wirkte mehr als nur enttäuscht.
    Ich nahm ihre Hände in meine. „Ein Vampir ist nun einmal viel stärker als ein Mensch. Ich habe zwar normalerweise keine Probleme damit, dich nicht zu verletzen, aber woher soll ich wissen, dass ich mich immer noch beherrschen kann, wenn wir miteinander schlafen? Da ich noch nie mit einem Menschen zusammen war, weiß ich nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde.“
    „ Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mir wehtust.“
    „ Nicht absichtlich, natürlich nicht! Ich kann aber keine Garantie dafür abgeben. Ich meine, ich weiß es wirklich nicht. Das ist doch schon Grund genug, es nicht zu tun!“
    Liz strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Also, werden wir es nie versuchen?“
    „ Das habe ich nicht gesagt.“ Ich seufzte. „Noch absurder als das, was bisher passiert ist, kann es wahrscheinlich eh nicht mehr werden.“
    „ Gute Antwort.“ Liz beugte sich ein Stück zu mir, um mich zu küssen, aber plötzlich passierte etwas mit ihr. Ihr Blick veränderte sich schlagartig. „Nicholas“, brachte sie auf einmal mühsam hervor. Heftige Schmerzen durchzuckten ruckartig ihren Körper und alle ihre Muskeln verkrampften sich.
    Das Leid, was sie in diesem Moment empfand, strömte bis in meine Glieder. Es war unvorstellbar. Wie konnte sie das als Mensch nur ertragen. Ich hätte alles auf mich genommen, wenn ich es nur gekonnt hätte. Doch mir blieb nichts anderes übrig, als sie in meinen Armen zu halten. „Nein“, knurrte ich und presste sie fest an meine Brust. „Ich bin da, mein Engel…ich bin für dich da.“
    Sie hustete und atmete zwischendurch scharf ein. Es klang so, als wenn sie kaum Luft bekäme und trotzdem klammerte sie sich immer enger an mich. Ich fühlte mich so vollkommen hilflos.
    Es dauerte schier endlose Sekunden bis sie sich wieder beruhigen konnte. Sie fühlte sich so zerbrechlich an. Ich küsste ihre verschwitzte Stirn und ich wusste, welche Anstrengungen sie diese Attacke eben gekostet hatte. „Ich bringe dich lieber ins Bett.“ Ich stand sofort auf, bereit sie nach oben zu tragen.
    „ Nein, es geht schon wieder. Bitte, Nicholas. Ich möchte den Tag nicht ruinieren, indem ich im Bett liege.“ Eindringlich fasste sie nach meinem Arm. In ihrem Blick lag soviel Angst und Enttäuschung.
    Mein süßer Engel! Ich

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