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Acacia 02 - Die fernen Lande

Acacia 02 - Die fernen Lande

Titel: Acacia 02 - Die fernen Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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Neue, egal, wie oft er ihn hinunterschluckte. Was war nur mit diesen Leuten los? Wenn er sich umsah, konnte er die Heiterkeit, die sich auf ihren Gesichtern abzeichnete, nicht mit den Szenen des Gemetzels in Einklang bringen, die sie hervorriefen. Nicht lange, und er saß mit geschlossenen Augen da, »schaute« nur mit den Ohren zu, die er am liebsten mit Wachs verstopft hätte, wenn er geglaubt hätte, dass man ihm das durchgehen lassen würde und wenn er welches gehabt hätte.
    So verbrachte er eine Zeit, die ihm wie mehrere Stunden vorkam. Das Waffengeklirr, die Jubelrufe, die Prahlereien und die gelegentlichen Schmerzensschreie gingen unaufhörlich weiter. Schon glaubte er, sie würden niemals enden, und war daher ziemlich überrascht, als der Kampflärm verstummte. Einige Zeit lang erfüllte gewaltiger Jubel die Arena, und als er schließlich erstarb, verblasste das Getöse zu einem leisen Gemurmel aus Unterhaltungen und Bewegung.
    Rialus öffnete die Augen. »Ist es … vorbei?«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht«, sagte Devoth. »Die Putzer werden sich einige Zeit um das Feld kümmern, und dann kommt der Nahkampf. Dann werden die Dinge wirklich entschieden werden.«
    Die Putzer? So rasch, wie er sich die Frage gestellt hatte, bekam er auch die Antwort. Mehrere andere Türen, die sich von denen unterschieden, durch die die Sklaven die Arena betreten hatten, waren ebenfalls geöffnet worden. Aus ihnen kamen die Ungetüme hervorgestampft, die Rialus aus Beschreibungen kannte, obwohl er ihr Wirken auf der Ebene von Talay nicht miterlebt hatte. Antoks. Ihre schweineartige Ungeheuerlichkeit machte eine Verwechslung unmöglich. Und auch die Tatsache, dass sie sich mit ihren entsetzlichen Mäulern in gefräßiger Begeisterung über die erschlagenen Krieger hermachten, wurde durch nichts verborgen. Rialus schaute weg und unterdrückte die Krämpfe, die sich in seinem Magen aufbauten.
    Devoth saß abermals entspannt zurückgelehnt auf seinem Platz. »Wirst du also«, sagte er, als würde er fragen, wie ihm das Wetter oder die Aussicht gefiel, »tun, was wir wünschen, Rialus Gildenmann?«
    »Darf ich fragen, was Ihr vorhabt? Nur damit ich Eure Frage besser beantworten kann.«
    Devoth dachte eine Weile darüber nach. Er zuckte die Schultern. Während er auf die grell herausgeputzten Einheiten deutete, die sich für den nächsten Kampf bereit machten, sagte er: »Siehst du die da? Sie kämpfen um ein Vorrecht. Verstehst du, wie wir unsere Sklaven ehren? Bisweilen entscheiden sie über unsere Zukunft. Der Clan, der heute hier gewinnt, wird die Invasion anführen. Sie entscheiden, welcher Clan der erste Speerstoß sein wird.«
    »Die Invasion?«
    »Deiner Lande. Sie werden den Winter bezwingen, indem sie über den Norden reisen, und die Numrek werden ihnen den Weg weisen.« Er beugte sich vor und fügte flüsternd hinzu: »Diese Geehrten werden den meisten Spaß haben. Der Rest der Auldek wird ihnen folgen, um das Werk zu vollenden.«
    »Warum?«, fragte Rialus.
    Devoth sah ihn an.
    »Ich meine … dass … dass kein Krieg aus alledem entstehen muss. Ich könnte dabei helfen, einen neuen Vertrag mit Königin Corinn abzuschließen.« Als er das sagte, wusste er, dass es wahr war. Sie würde wütend sein, und anfangs würde er unter ihrem Zorn zu leiden haben, aber zu guter Letzt würde er sie überzeugen können, Vernunft anzunehmen. Sie konnten einen Krieg vermeiden. Manchmal mussten große Opfer gebracht werden, doch das war immer noch besser als vollständige Vernichtung. Er sprach weiter, und die Hoffnung ließ die Worte schneller über seine Lippen quellen: »Die Gilde könnte beschwichtigt und der Handel fortgesetzt werden. Ich wage zu behaupten, dass Ihr sogar bessere Bedingungen aushandeln …«
    »Bedingungen?« Devoth sprach das Wort mit offenem Mund aus, das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, als wäre es eine tote Maus, die er gerade auf seiner Zunge entdeckt hatte.
    »Warum einen allumfassenden Krieg führen, wenn Ihr einen Frieden aushandeln könntet? Der Königin würde es nicht gefallen, aber Ihr könntet sie überreden, Euch einen Brückenkopf in der Bekannten Welt zuzugestehen. Die Numrek haben so etwas gehabt. Ich könnte sie fragen, als Euer …«
    Devoth hatte genug gehört. »Nein! Du hast keine Ahnung, Gildenmann. Wir sind schon zu lange am Leben. Zu lange ohne echten Krieg. Wir haben viele, viele Jahre lang nicht so gelebt wie unsere Vorfahren. Es wird Zeit, dass wir es tun.
    Die Numrek mögen getan

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