Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Acacia 02 - Die fernen Lande

Acacia 02 - Die fernen Lande

Titel: Acacia 02 - Die fernen Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
Vom Netzwerk:
könnte er auf Euch losgehen. Kommt. Zieht Euch ein Stück mit mir zurück, damit Ihr nicht gesehen werdet.«
    »Ich kann Aaden nicht finden«, sagte Corinn. »Er war hier.«
    Delivegu legte ihr eine Hand auf die Schulter und ließ den Blick mit ernstem Gesicht durch das Stadion wandern. Dann sah er Corinn an und legte ihr die zweite Hand auf die andere Schulter. »Wir werden ihn finden. Er ist nicht hier.«
    Genau, dachte sie. Er ist nicht hier! Jetzt schien das etwas Gutes zu sein. Aaden war irgendwo anders, das musste besser sein, als wenn er hier gewesen wäre.
    »Wahrscheinlich ist er in Sicherheit.«
    Genau, wiederholte Corinn in Gedanken. Er ist wahrscheinlich in Sicherheit.
    Rhrenna stand jetzt neben ihr. »Der Palast ist gesichert«, sagte sie. »Balnievs Sharratt geht die Akten durch, um festzustellen, wie viele Numrek auf Acacia waren. In der Unterstadt wird immer noch gekämpft, ein paar von ihnen haben versucht, von der Insel zu fliehen. Sie werden nicht davonkommen. Und General Andeson hat bereits den Auftrag, zur Teh-Küste zu segeln, um …«
    »Gut«, sagte Delivegu. »Gut!« Er antwortete nicht auf Rhrennas Worte.
    Corinn folgte seinem Blick zur Arena. Einer der Numrek war gefallen. Die Marah, die ihn getötet hatten, schlugen noch ein paarmal mit ihren Schwertern auf seinen Rücken ein und rannten dann los, um den anderen zu helfen. Corinn war sich bewusst, dass eine von Delivegus Händen noch immer auf ihrer Schulter ruhte. Sie streckte einen Arm aus, fand Rhrennas Hand und umklammerte sie. Zusammen sahen sie zu, wie sich das Blatt wendete.
    Der Nächste, der sterben sollte, hatte es einfach mit zu vielen Gegnern zu tun. Melio traf ihn mit einem beidhändig diagonal geführten Hieb in die Seite. Seine Klinge grub sich bis zum Rückgrat in den Oberkörper des Numrek und steckte dann fest wie eine Axt, die zu tief in einen Baumstamm getrieben worden war. Der Numrek fiel auf die Knie und riss Melio das Schwert aus den Händen. Zwei Marah mischten sich ein, der erste mit einem abwärtsgeführten Hieb, der den Numrek einen Teil des Gesichts kostete. Der zweite setzte zu einem wirbelnden Angriff an, der zunächst den Arm des Numrek durchtrennte, den dieser abwehrend erhoben hatte, und dann halb durch seinen Schädel schnitt.
    Jetzt war nur noch einer übrig. Als die restlichen Marah ihn umzingelten, schien er sich mit der Situation abzufinden. Er ließ sein Schwert einen Augenblick lang sinken, drehte sich langsam um die eigene Achse, um sie alle noch einmal anzusehen. Fast hatte es den Anschein, als wolle er sich ergeben, doch dann brüllte er auf und rannte mit hoch erhobenem Schwert auf Mena zu. Er sah unbesiegbar aus. Unaufhaltsam. Die Marah drangen ebenso wütend und wild auf ihn ein, schlugen und stießen zu und vergewisserten sich dann, dass der gefallene Numrek sich nie wieder erheben würde. Corinn verlor Mena aus den Augen und entdeckte sie erst wieder, als die Soldaten von dem Leichnam abließen und davonstolperten. Einige sackten auf die Knie. Ein paar ließen sich ins Gras sinken, wo sie ausgestreckt liegen blieben. Wieder andere ließen ihre Schwerter fallen und eilten zu den Verwundeten, um sie zu versorgen. Es war vorbei.
    Mena stand überraschend weit entfernt, schwer atmend, die Arme schlaff neben dem Körper und ganz krumm vor Erschöpfung. Sie hatte das Numrek-Schwert fallen gelassen und bückte sich danach, als wäre sie sich nicht ganz sicher, was es war. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment auf die Knie fallen. Doch stattdessen schaute sie auf und erblickte Corinn. Ihre Blicke trafen sich. Sie machte einen unsicheren Schritt vorwärts, verließ stolpernd das Schlachtfeld und stieg die Stufen zu ihr herauf. Dabei schien sie einen Teil ihrer ungewöhnlichen Ausdauer wiederzufinden. Corinn schrie ihre Frage heraus: »Wo ist Aaden?«
    Als Mena Corinn erreichte, packte sie ihre Schwester am Handgelenk und zog sie mit sich. »Komm mit«, sagte sie. »Elya hat ihn.«
    Elya hat ihn! Von all den Dingen, die sie zu hören gehofft oder gefürchtet hatte, traf sie das vollkommen unvorbereitet. Die Echse hatte ihn?
    »Du siehst furchtbar aus, Schwester«, fügte Mena hinzu. »Rhrenna, sagt mir, was geschehen ist.«
    Die Mein machte sich daran, noch einmal dasselbe zu erzählen, was sie wenige Minuten zuvor Corinn mitgeteilt hatte. Mena bestürmte sie mit Fragen. Sie antwortete. Delivegu und mehrere Marah folgten ihnen schweigend. Den beiden Frauen zuzuhören, half Corinn über die

Weitere Kostenlose Bücher