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Acacia

Titel: Acacia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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würde in voller Rüstung darauf zuschreiten, das Schwert an der Hüfte, das faltenzerfurchte Gesicht so gefasst, wie es ihm möglich war, als Beispiel für seine Untergebenen.
    Zumindest hatte er das vor, als er die Zeltklappe öffnete und ins Freie trat. Doch was er am südlichen Horizont erblickte, war so bizarr und unerwartet, dass er augenblicklich die Fassung verlor. Seine Kinnlade sackte herab. Sein Mund formte ein verblüfftes Oval. Seine Augen waren wie zwei Kupfermünzen, die immer größer wurden.
    Was er sah, war dies: Ein Himmel, in dem rote und orangefarbene Wolken brodelten, aus denen es gelb und purpurfarben hervorbarst, gewaltige, wallende Gebirge, die bis zum Firmament aufragten. Vor diesem Hintergrund näherte sich eine Kompanie Riesen. Ihr Anblick war unwirklich und bizarr; ihre Gestalten wirkten so unkörperlich, dass in manchen Wolkenlücken noch blinkende Sterne durch sie hindurchschienen. Es waren schwarze Silhouetten, gewaltig in die Länge gezogene Figuren, deren Körper sich mit ihren Schritten wiegten. Sie schwenkten die Arme durch die Luft, als bewegten sie sich über schwankendem Untergrund und versuchten, das Gleichgewicht zu wahren. Ihre Beine mussten mit jedem Schritt Meilen zurücklegen. Hinter den ersten Riesen sah Leeka weitere auftauchen und ahnte dahinter noch mehr, die allmählich hinter dem gekrümmten Horizont hervorkamen. Er durchforschte sein Gedächtnis nach einer möglichen Erklärung. Ihm fiel nur eine einzige ein.
    »Könnten das die Gottessprecher sein?«, fragte er Mena, als sie auf seinen barschen Befehl hin aus ihrem Zelt auftauchte. »Als Tinhadin sie verbannt hat, sind sie da nicht wie zornige Riesen nach Süden gestapft? Das haben mir jedenfalls als Kind meine Lehrer erzählt.« Als Kind? Das Ganze klang so absurd, dass Leeka an seinem Verstand zweifelte. Vielleicht träumte oder phantasierte er ja. Vielleicht würde Mena ihn ansehen und ihn einen Irren nennen. Ohne seinen üblichen Befehlston erkundigte er sich: »Ihr seht sie doch auch, oder?«
    Mena erwiderte nichts, doch die Art und Weise, wie sie starrte, war Antwort genug.
    Kurz darauf gesellte sich Dariel zu ihnen, ebenso sprachlos wie sie. Schon bald stand alles, was von der ganzen Armee übrig geblieben war, da und starrte nach Süden auf das Schauspiel am Himmel. Es war schwer zu schätzen, wie weit die Gestalten entfernt waren. Jeder ihrer Schritte schien gewaltig zu sein. Ihre Beine schienen sich so weit vorzustrecken, als würden sie die Füße hinter den Zuschauern aufsetzen. Doch beim nächsten Schritt war es dasselbe und beim nächsten wieder. So seltsam das auch war, wusste Leeka doch, dass sie tatsächlich näher kamen. Doch das Gelände, das sie durchquerten, entzog sich seinem Begreifen.
    Er spürte, wie sich um ihn herum Panik breitmachte. Ihm selbst war gar nicht in den Sinn gekommen, sich zu fürchten.
    Irgendetwas ging hier vor, ja. Etwas Unerwartetes. Ihm war es willkommen, obwohl er nicht wusste, was es war. Doch in Anbetracht dessen, was sie in letzter Zeit erlebt hatten, war es nicht erstaunlich, dass andere sich fürchteten. Nicht alle waren alte Männer wie er. Sie waren nicht alle entschlossen zu sterben. Natürlich würden sie zu dem Schluss kommen, dass, was immer da kam, gegen sie ins Feld zog.
    Irgendjemand begann, in der Sprache der Bethuni ein Gebet zu murmeln. Ein anderer stieß das Wort hervor, das die Mein-Ahnen bezeichnete; sie seien gekommen, um Maeander zu rächen. Ein Dritter schrie, es sei Maeander selbst, der zurückkehre. Er sei einen ehrwidrigen Tod gestorben, und sie alle würden dafür bestraft werden.
    »Ruhe! Beruhigt euch!«, befahl Leeka.
    Niemand schien ihn zu hören. Die Soldaten begannen stolpernd zurückzuweichen, die Augen vor wachsender Angst geweitet.
    »Bleibt stehen!«, brüllte Leeka. »Hört mich an! Was immer da kommt, seid mit uns tapfer und nehmt es an. Wir kämpfen immer noch für Prinzessin Mena und Prinz Dariel. Wir kämpfen für eine gerechte Sache -«
    Mena packte den General am Arm. »Ich weiß, was das ist«, sagte sie. »Ihr habt recht. Das sind die Gottessprecher. Ich habe sie gerufen.« Dann wandte sie sich an die Armee; ihre Stimme war höher und durchdringender als die Leekas. Sie verschaffte sich Gehör. Sie hätten nichts zu fürchten, schrie sie. Die Riesen, die da auf sie zukamen, wären Santoth-Zauberer. Sie kämen auf ihren Ruf hin, und sie seien Freunde ihres Bruders, ihrer aller Freunde. »Ihr habt nichts zu fürchten.«
    In

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