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Accra: Roman (German Edition)

Accra: Roman (German Edition)

Titel: Accra: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kwei Quartey
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Abwassergraben, eine Latrine ... Es wäre schwierig, Opfer zufinden, die sich zum richtigen Zeitpunkt an exakt diesen Orten aufhalten. Er tötet sie, und dann bringt er sie an die Stellen, an denen er sie haben will.«
    »Wurde ein bestimmter Truck oder Van an den jeweiligen Orten gesehen?«
    »Nein, aber Antwi und sein Freund Ofosu haben ausgesagt, dass sie einen Wagen bemerkten, bevor Comfort ermordet wurde. Leider konnten sie weder das Fahrzeug näher beschreiben noch den Fahrer sehen.«
    »Das könnte ein Hinweis sein«, sagte Lartey. »Na gut, also was wollen Sie tun, um diesen Mörder zu finden?«
    »Wir müssen uns auf Leute und Orte konzentrieren, die mit den Straßenkindern zu tun haben. Zum einen wäre da SCOAR, aber es gibt noch andere Organisationen in Accra, die sich für diese Kinder einsetzen. Die sollten wir uns ansehen und mit den Leuten dort reden. Besonders sollten wir auf die Menschen achten, die innerhalb unseres Parallelogramms leben, und auf Mitarbeiter, die gekündigt haben oder denen wegen irgendwelcher Vorfälle wie Misshandlungen oder Missbrauch gekündigt wurde.«
    »Was haben Sie sonst noch vor?«
    »Mir kam eine Idee, als Dr. Botswe sagte, der Mörder versucht vielleicht, sich in die Ermittlungen einzumischen. Ich habe überlegt, wie man ihn provozieren könnte, sich in irgendeiner Form zu melden.«
    Chikata schnippte mit den Fingern. »Wie wäre es mit einer Radiosendung, bei der die Hörer anrufen? Die Leute mögen solche Programme. Vielleicht kann man ihn so weit bringen, dass er anruft.«
    Lartey sah seinen Neffen an und strahlte. » Brillant , Philip! Regle du das mit Joy FM oder mit Bola Ray.«
    »Klar.«
    »Wie soll das funktionieren?«, fragte Dawson. »Angenommen, er ruft beim Sender an, was dann?«
    »Die Nummer erscheint auf dem Studiobildschirm, und dann können wir den Anruf von der Telefongesellschaft zurückverfolgen oder ihn zumindest zuordnen lassen.«
    Dawson war nicht überzeugt. »Bist du sicher, dass sie im Sender die Anrufernummer sehen? Ich glaube das nicht. Die Sender interessiert doch nur, woher man anruft, nicht die Nummer.«
    »Kann sein«, gab Chikata zu. »Trotzdem können sie den Anruf bestimmt zurückverfolgen.«
    Dawson schüttelte den Kopf. »Wie? Die Telefongesellschaften haben doch noch nicht damit begonnen, die Nummern den Adressen zuzuordnen.«
    »Ich dachte, das wäre schon geschehen.«
    »Sie sollen es demnächst so machen«, erklärte Dawson, »aber noch haben sie es nicht. Überleg doch mal. Du gehst einfach in einen Telefonladen und kaufst eine SIM-Karte mit deiner neuen Nummer. Der Laden gibt dir eine Quittung, auf der dein Name steht oder nicht, aber die Daten werden in keinem Computer oder sonstwo gespeichert. Nirgends. Manche Leute haben sogar mehrere SIM-Karten oder verleihen ihre Karte an Freunde. Wie kann man da den Anrufer verlässlich zurückverfolgen?«
    »Ich glaube trotzdem, dass es möglich ist«, beharrte Chikata.
    »Wetten wir um ein Mittagessen bei Papayes«, sagte Dawson.
    »Okay, Schluss jetzt«, unterbrach Lartey sie ungeduldig. »Findet heraus, ob es geht, ja? Ich sitze hier nicht rum und höre mir euer Gezank über Telefone an.«
    »Ich bräuchte noch etwas, Sir«, sagte Dawson.
    Larteys Brauen zogen sich zusammen, und seine Miene verfinsterte sich. »Und was soll das sein?«
    »Ich brauche Leute, die das gesamte Gebiet in dem Parallelogramm nachts überwachen.«
    Lartey sah so glücklich aus wie ein Kind, das bittere Medizin schlucken muss.
    »Dauernd stellen Sie Forderungen, Dawson«, knurrte er. »Na gut, ich sehe, was ich tun kann.«

44
    Später am Vormittag genehmigte Lartey vier Detective Constables für Dawsons Überwachungsplan. Aber nur für eine Woche, ist das klar?
    Dawson besprach mit den Constables, wo sie sich aufzuhalten hatten, worauf sie achten und wie sie sich in unterschiedlichen Situationen verhalten sollten. Jedes Fahrzeug, das in diesem Gebiet auffällig langsam herumfährt, muss beobachtet werden. Nimmt ein Fahrer eines der Straßenkinder mit, folgen Sie ihm und rufen Sie Verstärkung, falls nötig.
    Während Chikata die Telefongesellschaften besuchte, fuhr Dawson zu SCOAR.
    Zum Glück war Genevieve außer Haus, sodass Dawson sich freier bewegen konnte.
    Er entdeckte Patience im Pausenraum der Mitarbeiter.
    »Wahrscheinlich haben Sie schon von Ofosus Tod gehört«, sagte er, als sie ihm einen Platz anbot und er sich setzte.
    »Es ist furchtbar, was da passiert, Inspector. Ich arbeite jeden Tag mit

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