Ach so!
dort, wo wir es sehen, doch das muss nicht so sein.
Lichtstrahlen verändern durchaus ihre Richtung, zum Beispiel wenn sie gebrochen
werden. Sie kennen das Phänomen vom Wasser:
Wenn Sie einen geraden Stock in ein Aquarium tauchen,
scheint er plötzlich einen Knick zu haben. Das liegt daran, dass das Licht beim
Übergang von der Luft zum Wasser gebrochen wird und somit seine Richtung ändert.
Wichtig ist dabei: Der Stock befindet sich tatsächlich an einer anderen Stelle als
der, an der Sie ihn mit Ihren Augen vermuten. Durch die Brechung des Lichts sehen
wir also Dinge an Stellen, wo sie eigentlich nicht sind.
Diese Lichtbrechung kann auch dann erfolgen, wenn Luftmassen
unterschiedlich dicht sind. Die Lichtstrahlen werden dann innerhalb der Luft
gebrochen, und zwar kontinuierlich. Der resultierende Strahlenverlauf ist gebogen!
An heißen Sommertagen passiert genau das: Die Luft über
der Straße heizt sich auf, die darüberliegenden Luftschichten sind kühler. Durch die
starke Schwankung in der Luftdichte verlaufen die Lichtstrahlen gekrümmt und treffen
auf unsere Augen. Da wir jedoch immer annehmen, dass Lichtstrahlen gerade sind,
sehen wir plötzlich ein Geisterauto, das scheinbar gespiegelt ist, sich aber an
einem anderen Ort befindet. Manchmal ist die Straße sogar so heiß, dass die
Lichtstrahlen derart gekrümmt werden, dass die Straße zum Spiegel wird: Wir sehen
den Himmel, und es scheint, als wäre die Straße nass. Sobald man sich nähert, ändert
sich der Blickwinkel, und das Phänomen der Luftspiegelung löst sich auf. Durch die
Krümmung der Lichtstrahlen, die bei unterschiedlich heißen Luftschichtungen
entstehen kann, können wir sogar Objekte sehen, die sich hinter dem Horizont
befinden. Auf dem Meer erscheinen plötzlich ferne Geisterschiffe, und in Wüsten
wähnt man in der Weite eine wasserreiche Oase.
Und woran liegt es? An der krummen Tour des Lichts!
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Was hat Politik mit Kuscheltieren zu tun?
Auf den Punkt gebracht: Woher die Wörter kommen
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Was hat Politik mit Kuscheltieren zu tun?
»I don’t think my name is likely to be
worth much in the toy bear business,
but you are welcome to use it.«
Theodore (Teddy) Roosevelt, 1903
59 Im Wahlkampf wird ja kein Thema von der Politik
verschont. Können Sie sich vorstellen, dass selbst Kuscheltiere davon betroffen
sind?
Mein Teddy war als Kind mein Ein und Alles; Vertrauter,
Tröster, Spielkamerad und Beschützer. Der Name »Teddy« hat übrigens einen
ungewöhnlichen Ursprung:
Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts in den
USA: 1902, so heißt es, reiste der damalige US-Präsident Theodore Roosevelt in den
Bundesstaat Mississippi, um einen Grenzstreit mit dem Nachbarstaat Louisiana zu
schlichten. Die Gastgeber wollten dem Präsidenten, der ein passionierter Jäger war,
einen Gefallen tun und organisierten eine Bärenjagd. Offensichtlich war die Ausbeute
spärlich, und so fing man einen kleinen Bären und band ihn fest. Dem Präsidenten
wurde die Ehre zuteil, das verschreckte Tier zu erlegen, doch Mr President lehnte
ab.
In der Washington Post vom 16. November 1902 erschien
daraufhin eine Karikatur. Sie zeigte, wie der Jäger Roosevelt den kleinen Bären
verschonte.
Inspiriert durch diese Zeichnung produzierte der New
YorkerSüßwarenhändler Morris Michtom einen kleinen Stoffbären,
den er ins Schaufenster seines Geschäfts in Brooklyn stellte. Bären galten damals
als gefährliche Raubtiere, doch dieser kleine Bär eroberte die Herzen. Man nannte
ihn »Teddy-Bär« nach Teddy Roosevelt, und der Präsident höchstpersönlich stimmte
dieser Namensgebung zu.
Der Bärenboom erfasste zeitgleich auch Europa: Richard
Steiff, der Neffe der bekannten Firmeninhaberin Margarete Steiff, entwarf einen
kleinen beweglichen Stoffbären mit der Bezeichnung 55 PB – 55 Zentimeter lang, aus
Plüsch und beweglich. Auf der Leipziger Spielwarenmesse 1903 orderte ein
amerikanischer Unternehmer 3000 Stoffbären aus Deutschland, und ein Jahr später auf
der Weltausstellung in St. Louis bestellte man beim Unternehmen Steiff 12 000 Stück.
Überall wurden sie »Teddy« genannt, das ist bis heute so. Roosevelt nutzte den
Teddybären sogar bei seinen späteren Wahlkämpfen als Maskottchen.
Der Name ist geblieben: »Teddy« – weil ein Präsident nicht
schießen wollte! Statt »Yes we can!« hieß es wohl damals: »No I
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