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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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Oberprofessor-Tonfall.
    Mary zog einen Schmollmund, verkniff sich aber einen weiteren Kommentar und begann stattdessen, Helena mit kleinen Stückchen ihres Käsebrötchens zu füttern.
    »Sagt mal, und wer kümmert sich in der Zwischenzeit um Gismo?«, fragte sie beiläufig. »Wutz ist doch für einen Einsatz unterwegs, mindestens eine Woche lang. Das hat er mir gestern Abend noch gesagt. Oder nehmt ihr den Kater mit?«
    Pa zog die Augenbrauen hoch. »Nein, ähm … warum? Kannst du das nicht übernehmen?«
    »Nö!«
    »Wie
nö?«
    »Geht nicht! Ich verreise selber, und zwar genau wie ihr am Dienstag. Ich dachte, ich lasse euch mal ein paar Tage allein. Deshalb habe ich am Samstagmorgen im
Reisebüro
«, sie bedachte Finn mit einem strengen Seitenblick, »einen viertägigen Kurztrip gebucht.«
    »Wohin denn?«, fragte ich.
    »Ach«, winkte Mary ab, »ich lass mich einfach treiben.«
    »Treiben?«, rief ich.
    Mary lächelte geheimnisvoll. »Genau. Mal schauen, wo der Wind Helena und mich hinweht.«
    Mann, ich sag’s ja, meine Oma ist echt cool!
    »Und wie lautet das Ziel
eurer
Reise?«, wollte Mary nun von Linda wissen.
    Linda hob bedauernd die Schultern und Pa erklärte: »Wir wollen die Jungs überraschen, Mary. Das verstehst du doch, nicht wahr?«
    Mary nickte wenig überzeugend.
    Mir ging es ähnlich. Wohin wollte unser Turteltaubenpärchen mich nur verschleppen?
    »Also, ich komme bestimmt nicht mit, wenn ich das Ziel nicht kenne«, verkündete ich deshalb schon mal zur Sicherheit, verschränkte die Arme vor der Brust und schob trotzig das Kinn vor.
    Linda lächelte wissend und biss in ihr Dinkelbrötchen, während Pa so tat, als ob er nichts gehört hätte. Finn schlug mal wieder sein Buch auf und Mary verließ vor sich hin murmelnd die Küche.
    Nur Gismo hob den Kopf und schenkte mir einen kurzen verschlafenen Blick, bevor er sich zur anderen Seite drehte und weiterschnarchte.
    Hallo? Jetzt mal ehrlich, bin ich Luft, oder was?
    Pünktlich um drei stand plötzlich die Püttelmeyer bei uns auf der Matte. Linda hatte sie eingeladen. In UNSERE WG!
    Ich stand gerade in der Küche und wühlte in den Tiefen des Kühlschranks nach etwas anderem als vollwertigerBiokost, als meine verhasste Ex-Klassenlehrerin sich vor mir aufbaute.
    »Tag, Richard, schön dich zu sehen«, begrüßte mich die Wuchtbrumme, während sie ihren gewaltigen Hintern auf einen der eigens für sie herbeigeschafften Stühle hievte. Dass sie sich an unseren Tresen setzte, wäre bei ihrem Gewicht auch zu viel verlangt gewesen!
    »Hast du abgenommen?«, plapperte Linda schwachsinnig daher, während ich noch dabei war, mich von meinem Herzinfarkt zu erholen.
    Die Püttelmeyer kicherte so laut, dass sie Mary in die Küche lockte. Gefolgt von Helena, die beim Anblick vom friedlich in seinem Körbchen schlafenden Gismo gleich wieder japste, als ob sie dringend ’ne Ladung Klosterfrau Melissengeist vertragen könnte.
    »Ist was passiert?«, fragte Mary besorgt.
    Linda schüttelte den Kopf und die Püttelmeyer verschluckte sich fast an ihrer eigenen Spucke.
    »Seit wann habt ihr denn einen
Hund
, Lindalein?«
    Linda winkte ab. »Das ist der Hund von Philipps Schwiegermutter.«
    »Na ja, wem es gefällt, Tiere im Haus zu haben, bitte schön. Aber doch nicht in der Küche!«
    Mary verzog das Gesicht zu einem falschen Grinsen. Bevor das Ganze noch in eine waschechte Prügelei umschlug, schmiss sich Linda mit ihrem selbst gemachten Karotten-Hafer-Kuchen dazwischen.
    »Wer möchte Sahne?«
    Die Püttelmeyer, die angeblich drei Kilo abgenommen hatte (wahrscheinlich am linken kleinen Zeh), richtete sofort ihren Blick auf Lindas Ökokuchen und schnalzte anerkennend mit der Zunge.
    »Da sag ich nicht Nein«, kreischte sie albern.
    Gismo, wohl von dem Püttelmeyer-Gekreische aus den tiefsten Katerträumen gerissen, öffnete langsam die Schlitzaugen.
    Darauf hatte Helena anscheinend nur gewartet. Sie kläffte hysterisch los, drehte sich ein paarmal wie verrückt im Kreis und sank schließlich mit einem lang gezogenen Ächzen zur Seite. Ein kurzes Zucken sämtlicher Stummelbeine – und schon war sie wieder einmal ins Nimmerland entschwunden.
    Na ja, was soll ich sagen, außer der Püttelmeyer beunruhigte das inzwischen niemanden mehr. Drei Bulldoggen-Ohnmachtsanfälle in nicht mal einer Woche, da konnte man schon locker von Gewohnheit reden.
    Mary träufelte Helena ein bisschen Klosterfrau Melissengeist ins Maul, fächelte ihr mit der Hand etwas frische Luft zu und

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