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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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Heilpraktikerin werden?!«
    Linda verzog ihre Augen zu schmalen Schlitzen. »Unsinn. Natürlich weiß ich das«, zischte sie. »Dennoch sollten wir alle in der Lage sein, vernünftig miteinander auszukommen. Ich rege mich ja auch nicht darüber auf, dass du und Helena das Gästezimmer in Beschlag genommen habt, das eigentlich für Finn vorgesehen war.«
    Oh-oh, das hätte Linda-Schatzi besser nicht gesagt! Meine Oma scharrte mit dem Fuß wie ein Stier, der sich darauf vorbereitet, den Torero mit seinen Hörnern zu durchbohren. »Das wird ja immer schöner. Wie lange bist du mit
meinem Schwiegersohn
zusammen? Fünf Monate? Und meinst schon, über die Belegung der Zimmer in dieser WG bestimmen zu können?!«
    »Nun wird mir alles klar«, erwiderte Linda und stemmte die Hände in die Hüften. »Du hast Angst, dass du deine unangefochteneRolle als einzige weibliche Bezugsperson für die drei verlieren könntest!«
    »Jetzt macht mal schön halblang«, ging Wutz dazwischen. »Wenn hier einer stinkig sein müsste, dann ja wohl ich.« Er warf Pa einen finsteren Blick zu. »Schließlich ist das noch immer
meine
Wohnung, und niemand hat es für nötig gehalten, mich zu fragen, was ich eigentlich von den ganzen Einzügen halte.«
    Wie auf Kommando richteten sich alle Blicke auf Pa. Der starrte irgendwie ins Leere. Und sah dabei echt traurig aus.
    »Schon kapiert«, sagte er mit belegter Stimme. »Das wird hier nichts mit uns. Wir wollen keine Familie werden, wir streiten lieber miteinander. Wir brauchen uns nicht und niemand nimmt Rücksicht auf den anderen. Wir finden uns alle doof und …«
    »Aber Bärchen«, jammerte Linda dazwischen. »Ich finde dich nicht doof. Und du mich hoffentlich auch nicht, oder?«
    Pa ging nicht darauf ein. »Ich habe gedacht, die nächsten Wochen wären eine gute Möglichkeit, das Zusammenleben auszuprobieren. Und ich war so bekloppt, mir einzubilden, dass es funktionieren würde. Nun ist noch nicht einmal eine Woche um und wir möchten uns am liebsten gegenseitig an die Gurgel gehen und …«
    »Nein!«, rief Linda schon wieder obernervig dazwischen. »Das würde ich doch nicht tun. Bestimmt nicht!«
    Pa schaute sie an. Richtig ernst und kein bisschen bisüber-beide-Ohren-verknallt. »Es geht hier aber nicht nur um dich und mich, Linda. Es geht um meinen bestenFreund Wutz und um Mary, die ich auf keinen Fall verlieren möchte. Und natürlich geht es auch um Rick und Finn und es geht sogar um Gismo und Helena. Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden, doch wenn ich es müsste, dann …«
    Diesmal fiel Wutz ihm ins Wort. »Stopp, Philipp, sag nichts, was du später bereuen könntest. Ich versteh dein Problem. Und ich für meinen Teil werde alles tun, damit das hier die nächsten Wochen etwas charmanter abläuft. Versprochen!«
    Er blickte Pa fest in die Augen und hielt ihm dann die Hand hin. Pa schlug klatschend ein, und in diesem Moment wurde mir mal wieder bewusst, wie sehr ich meinen besten Freund Chrissy vermisste.
    Mary legte ebenfalls ihre Hand auf die von Pa und Wutz und das taten dann auch Linda und Finn – na ja, und auch meine Flosse lag am Ende obendrauf.
    Doch bevor das Ganze zu einer richtig peinlich sentimentalen Nummer werden konnte, kam zum Glück Gismo angeschlendert und ließ einen seiner hundertprozentig fiesen Katzenfürze sausen, sodass wir unser trautes Beisammensein schnell auflösten und die Fenster aufrissen.
    Danach verzog sich jeder in sein Zimmer. Na ja, bis auf mich. Ich wusste nicht wirklich, wohin ich mich verziehen sollte.
Mein
Zimmer war ja belegt. Von Finn. Auch wenn wir uns gerade alle Besserung geschworen hatten, verspürte ich das dringende Bedürfnis, allein zu sein. Und wenn man ein Bedürfnis verspürt, dann verzieht man sich am besten aufs Klo, oder?
    Ich schloss die Tür hinter mir ab und ließ mich auf den Wannenrand sinken. Dann stellte ich den CD-Player an, in der Erwartung,
Statuts Quo
oder sonst eine von Wutz’ uralten Lieblingsrockgruppen zu hören, doch stattdessen erklang sanftes Meeresrauschen, in das sich nach und nach leises Vogelgezwitscher mischte.
    Linda!
    Verdammte Gorillalippe, noch nicht einmal auf dem Klo hatte man seine Ruhe!
    Ich verließ stampfend das Badezimmer und knallte die Tür so laut hinter mir zu, dass die Fensterscheiben klirrten.
    Kaum hatte das Glas zu scheppern aufgehört, stürmte auch schon Linda, die Rächerin aller zugeknallten Türen, ins Billardzimmer und rief: »Himmel, was ist denn jetzt schon wieder

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