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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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das zuließen. Sie war
es auch, die die Tür aufstieß.
    Was für ein Anblick! Er konnte den
Magen umdrehen. Oder Ohnmacht auslösen. Den beiden Knecks nahm es die Luft.
    Die Einbrecher waren zu zweit.
Horrormasken, wie sie Männi als Boß aller Monster kannte, verhüllten die
verbrecherischen Schädel: ein Totenkopf sowie ein gräßliches Ungeheuer mit
großen Zähnen und Augenschlitzen.

    Was die beiden als Beute eingesackt
hatten, ließ sich natürlich auf Anhieb nicht feststellen. Offenbar waren sie
unzufrieden. Denn sie ließen Wut ab wie weiland die Vandalen. Die halbe
Einrichtung des Zimmers war schon zertrümmert. Eben wurde ein Chippendalestuhl
zu Boden geschlagen, wo er splitternd auseinanderbrach. Der Totenkopf benutzte
ein Stemmeisen. Mit dem drosch er los auf die Möbel.
    „Aufhören!“ schrie Adelheid.
    Tatsächlich — die beiden hielten inne
und wandten sich um.
    „Gesindel!“ Sie schwang ihren
Krückstock und rückte gegen sie vor.
    Männi hielt das für gefährlich und
drückte sich an den Türpfosten.
    Lachten die beiden hinter ihren Masken?
    Der eine packte einen gefüllten
Rucksack. Dann rannten beide zur Balkontür.
    Aha! dachte Männi. Über den Balkon auf
unsere angebaute Dachterrasse, die südseitige, und die Wendeltreppe runter in
den Garten! Es mußte ja so kommen. Hab’s immer gewußt. Die Treppe lädt die
Einbrecher ein. Jetzt haben wir den Salat.
    Als er feststellte, daß er mit Mama
allein war, löste er sich von dem Türpfosten.
    Die Balkontür war aufgebrochen. Kühle
Nachtluft kam herein. Draußen beglänzte die Mondsichel den Garten.
    Adelheid sank auf eine Couch und
fluchte wie ein Pferdeknecht.
    „Das ist unerhört! Eine Frechheit!
Diese Verbrecher! Was haben sie mitgenommen? Ist das nicht schlimm genug? Nein,
sie zerstören auch noch. Weshalb, Männi? Wollen sie uns ärgern? Kennen die
uns?“
    Männis Zähne klapperten. Von meinen...
Leuten, dachte er, sind... sind die... bestimmt nicht. Trotz... trotz der
Masken. Aber... aber die gibt’s ja... gibt’s überall.
    Er stotterte sogar beim Denken.
    Dann fiel ihm was ein.
    „Mama, mein... Buch! Wohin hast du...
hast du das getan?“
    „Liegt in deinem Zimmer. Und hör auf zu
zittern! Dein Vater würde sich im Grab umdrehen, wenn er dich so sähe.“
    Männi rannte hinüber.
    Der Anblick seines Zimmers riß ihn fast
von den Beinen.
    Auch hier war alles zerstört.
    Das Buch! Seine künftigen Memoiren mit
dem gefährlichen Inhalt. Wo? Wo?
    Er suchte, suchte, suchte.
    Als er sicher sein konnte, daß die
beiden Einbrecher sein Tagebuch mitgenommen hatten, setzte er sich auf den
Boden.
    Aus! Heute war der letzte Tag seines Lebens.
Aus und vorbei! Jetzt hatten die beiden Einbrecher ihn in der Hand. Für immer!
Er — der Boß aller Monster, der Brunnenvergifter mit dem TCDD! Aus! Entweder
sie schickten das Buch an die Polizei, und er würde Jahre um Jahre hinter
Gittern verbringen, bis er alt und kahl — aber das war er ja schon — bis er alt
und siech war, oder sie erpreßten ihn, bis Mama und er am Bettelstab wandelten.
    Tränen traten ihm in die Augen. Was für
ein schreckliches Schicksal! Aber war er nicht selbst daran schuld? Warum hatte
er alles aufgeschrieben — säuberlich und in Schönschrift, statt seinem
Gedächtnis zu vertrauen und später, mit 80, seine kühnen Taten aus der
Erinnerung zu Papier zu bringen!
    Ich werde eine Badewanne mit TCDD
füllen und mich hineinstürzen, dachte er. Was anderes bleibt mir nicht mehr.
    „Määäniii!“ rief Adelheid. „Wir müssen
die Polizei rufen.“
    Nein, dachte er. Das ganz bestimmt
nicht. Lind damit Mama das versteht, werde ich ihr nun sagen, wer ich in
Wirklichkeit bin. Hoffentlich gereicht das zur Freude. Mama soll begreifen, daß
ich Papa an Kühnheit in nichts nachstehe. Das wird unser Trost sein.

25. Lesen muß man können
     
    Tim hatte sich in eine tiefe Hocke
hinuntergelassen. Vor ihm — auf dem schmutzigen Boden der Halle — lag die
Brieftasche. Braunes Leder. Abgegriffen.
    Tim breitete den Inhalt aus.
    Paula hielt die Taschenlampe. Der enge
Lichtkegel stülpte sich wie ein Zelt über den TKKG-Häuptling.
    Klößchens Magen knurrte in der Stille.
    Karl ließ seine Brille fallen, die er
polieren wollte — was er immer tut, wenn er aufgeregt ist.
    Sie fiel auf die Brieftasche. Das
dämpfte. Die Gläser blieben heil.
    Tim nahm einen Führerschein in die
Hand, den er in der Brieftasche gefunden hatte. Scharfer Pfiff. „Leute! Es ist
Alis Brieftasche. Ah

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