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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Wimpernzucken bezahlt hatte.
    „Er macht aus drei Rollen eine. Das heißt, er engagiert einen Schauspieler, der für anderthalb Honorare in drei Masken zwei Kollegen einspart.“
    „Dann sollten Sie froh sein, daß Sie ein Dickerchen sind!“ meinte ich scherzend.
    „Was heißt froh sein. Wenn Sie wüßten, was mich das Dicksein kostet, würden Sie das nicht mal denken. Ich neige nämlich nicht zum Dicksein. Ich muß mir jedes Pfund regelrecht anfressen! Ob mir’s schmeckt oder nicht.“
    „Bei Jussuv, dem Bartzupfer“, staunte ich, „und warum tun Sie das?“
    „Schlanke für Schlanke-Rollen gibt’s hundert auf eine. Dicke für Dicke-Rollen höchstens fünf bis zehn. Deshalb!“
    Bei so einer Auslegung des „Tatbestands“ kamen mir plötzlich Bedenken.
    „Wie gut sind Sie eigentlich als Schauspieler?“
    Er sah mich verdutzt an, dann lachte er wiehernd. „Sie sind exakt so, wie man Sie mir beschrieben hat.“
    „Das haben die Filmleute gestern auch schon gesagt.“
    „Erstens würde kein Schauspieler freiwillig eingestehen, daß er eine Flasche ist, und zweitens bin ich so gut, daß ich keine Rolle schmeiße!“
    „Aha“, sagte ich und folgerte pfefferscharf: „Dann glauben Sie also, daß Sie auch den Balduin Pfiff spielend spielen können.“
    „Sicher!“
    „Ich hab’ eine Menge Marotten!“
    „Werde ich mir aneignen!“
    „Ich kann bestimmt vieles, was Sie nicht können, aber können sollten.“
    „Glaube ich nicht. Ich bin ungeheuer vielseitig.“
    „Mag sein, Nobsie. Können Sie zum Beispiel mit einem Finger auf einem Zahnstocher einen Handstand machen?“
    Nobsie fiel vor Schreck fast aus dem Sessel.
    „Das können Sie?“
    „Ich nicht“, kicherte ich. „Ich wollte nur wissen, ob Sie das können.“
    „Sie haben mir echt einen Schreck eingejagt.“
    „Trotzdem bleibe ich dabei: Wer mich spielt, muß mich schon so spielen, wie ich in Wirklichkeit bin! Sonst ist das Ganze ja unglaubwürdig.“
    „Na und? Eine Kleinigkeit! Sie werden staunen.“
    „Im Film stemme ich, das heißt Sie, einen Liter Buttermilch samt Glas!“
    „Was ist daran so aufregend?“
    „Ich stemme ihn immerhin sechs Minuten und fünfundvierzig Sekunden.“
    „Aber so was schneidet man doch. Man zeigt das Armausstrecken mit dem Glas, dann eine Uhr, dann wieder den Arm und schon sind sie rum, die sechs Minuten. In Wirklichkeit dauert die Kraftanstrengung nur eine halbe Minute einschließlich Ausruhen.“
    „Quatsch mit Soße!“ sagte ich. „Solche Fisimatenten scheiden bei mir aus. Entweder Sie halten das Glas ebenfalls sechs Minuten und fünfundvierzig Sekunden, oder wir streichen diese Szene.“
    „Dann halte ich es eben!“ sagte er leichthin und tat, als handle es sich um fünf Minuten Auf-dem-Bauch-Liegen.
    „Sie glauben, daß Sie das können?“
    „Warum fragen Sie das? Natürlich kann ich das!“
    „Ich glaube es nicht, Nobsie!“
    „Lächerlich!“
    „Sagen Sie. Ich kann dabei sogar noch Geschichten erzählen, während Sie gegen Atemnot und Schweißausbruch kämpfen werden.“
    „Ich wette mein Honorar, daß Sie sich irren!“
    „Ich nehme Ihre Wette an, mein Freund. Aber wir wetten nicht um Ihr Honorar, sondern um ein paar Delikatessen für Pinsel. Fünf Kilo Kalbsknorpel und fünf Pfund Ochsenmaulsalat. Sie bezahlen das bei meinem Fleischermeister, und ich hole es später nach Bedarf ab.“
    Er sah mich an, als sei ich ein Karussellpferd, das plötzlich zu wiehern begann.
    „Sie meinen das wirklich im Ernst?“ fragte er stockend.
    „Meine ich. Sollten Sie jedoch wirklich die Zeit durchstehen, bezahle ich Ihnen einen neuen Anzug, gemacht vom besten Schneider der Stadt.“
    Hehe, mein Freund, der dritte Balduin, hielt mich für verrückt. Daran konnte es keinen Zweifel geben. Und da die Sache heiß war, wollte ich auch nicht darauf warten, daß sie auskühlte.
    Ich schnellte mich aus meiner Sofaecke und rief:
    „Pinsel, geh in deine Ofenecke und klatsche Herrchen Beifall, wenn er für dich in die Schlacht zieht!“
    „Sie sind ja ziemlich siegessicher, Baldi, was?“ rief mir Nobsie hinterher.
    „Darauf können Sie sich ein paar Zöpfe flechten!“ tönte ich zurück und verschwand in der Küche. Ein Glück, daß ich mich mit genügend Buttermilch eingedeckt hatte. Ich war voller Zuversicht, den Zweikampf zu gewinnen.
    Hühnerei und Schnepfendreck, warum machte ich eigentlich das Fenster auf? Wieso verwechselte ich die Kühlschranktür mit dem Fenster?
    War ich nervös?
    War das

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