Achtung, Superheld! (German Edition)
ja.«
»Wie auch immer. Ich wollte mich nur bedanken. Das hätte ich schon längst machen sollen.«
Mollie kaute auf ihrer Lippe. Es sah aus, als dächte sie über etwas nach. »Warum sagen wir nicht einfach, dass du mir was schuldest?«
»Okay, abgemacht.«
Sie gingen weiter, ohne noch etwas zu sagen. Daniel entschied, dass reden eindeutig besser als schweigen war, also versuchte er, die Unterhaltung wieder in Gang zu bringen.
»Junge, Junge, Rohan ist beim Versteckenspielen echt ein totaler Versager.«
»Absolut. Er ist zu sehr damit beschäftigt, den Blättern beim Wachsen zuzuhören oder sich mit irgendeinem anderen verrückten Kram zu beschäftigen.«
Daniel lachte. »Ja, aber wenigstens ist er nicht so ein Blödmann wie Simon. Die Haare oben auf meinem Kopf sind immer noch angesengt!«
Mollie blieb stehen. »Lass Simon aus dem Spiel, okay?«
»Ich hab es ja nicht so gemeint«, murmelte Daniel.
»Du hast keine Ahnung von gar nichts, Neuer.« Plötzlich bebte Mollie vor Zorn.
Daniel hatte genug. »Was soll das heißen? Ich habe doch nur gesagt, dass Simon manchmal ein Blödmann ist, weil es stimmt! Wie oft hat er mir ohne Grund einen Stromschlag im Gesicht verpasst? Und warum verteidigst du ihn ganz gegen deine Gewohnheit, wenn du zu allen anderen immer nur fies bist, vor allem zu mir …«
»Simon hat nächste Woche Geburtstag«, erwiderte Mollie.
»Na und? Heißt das, du wirst zu mir auch nett sein, wenn mein Geburtstag ansteht?«
Mollie drehte sich zu Daniel um, und er war entsetzt, als er Tränen in ihren Augen sah. Doch das hinderte sie nicht daran, ihn anzubrüllen. »Kapierst du es nicht? Er wird dreizehn! Wir alle sind nett zu Simon, weil wir ihn in einer Woche gar nicht mehr kennen werden!«
Daniel war sprachlos. Er hatte über Simons Alter bisher noch nicht einmal nachgedacht. Jetzt war ihm alles klar.
»Oh«, sagte er. »Es … es tut mir leid.« Was hätte er sonst sagen sollen?
Mollie rieb sich die Augen und wischte verärgert die Tränen weg, die sich dort gesammelt hatten.
»Vor ihm war Michael dran und er war mein bester Freund. Er war der beste Flieger, den es je gegeben hat, und dann ist er eines Morgens einfach aufgewacht und hatte alles vergessen! Er war so entschlossen, etwas dagegen zu tun, er schrieb sich selbst Botschaften, er zeichnete Bilder, um sich zu erinnern, aber es half nichts. Nichts hilft. Direkt danach hat er aufgehört, sich mit uns zu treffen. Mittlerweile sieht er mich in der Schule nicht mal mehr an. Eric und Rohan werden dir sagen, dass die Dinge nun mal so sind, wie sie sind, dass wir alle es akzeptieren müssen. Aber das ist nicht wahr. Irgendetwas Schlimmes passiert, wenn wir dreizehn werden, und ich werde es nicht einfach akzeptieren !«
Daniel wusste nicht, was er sagen sollte. Allerdings – wenn er solche Kräfte hätte, würde er niemals wieder normal sein wollen, niemals.
Mollie hatte sich ein wenig beruhigt und aufgehört herumzubrüllen. Doch Daniel konnte sehen, dass ihre Wut noch nicht verraucht war. Sie hielt sie einfach nur im Zaum.
»Und du weißt, wer danach an der Reihe ist, oder?«, fragte sie.
Daniel schüttelte den Kopf, aber er konnte es sich denken.
»Eric«, beantwortete sie ihre eigene Frage. »Und kannst du dir vorstellen, wie es in dieser Stadt ohne ihn zugehen wird? Was Clay und Bud machen werden? Ohne Eric ist Clay nicht mehr aufzuhalten. Er ist einfach zu stark … zu stark.«
Daniel fragte sich, wen sie zu überzeugen versuchte, ihn oder sich selbst. »Warum erzählst du mir all das, Mollie? Warum wolltest du mich überhaupt unbedingt nach Hause begleiten? Es tut mir leid, was mit Simon passieren wird, wirklich, aber es ist so offensichtlich, dass du mich nicht leiden kannst, dass ich mich frage, warum du hier bist.«
»Weil du die einzige Möglichkeit bist. Du bist der Einzige, der die dritte Regel brechen kann. Für immer.« Den Ausdruck auf Mollies Gesicht hatte er noch nie zuvor bei ihr gesehen – er war viel schlimmer als Wut, vor allem, weil er sich auf ihn bezog. Es war Hoffnung.
»Du bist der Einzige, der uns retten kann.«
Daniel war sprachlos, und er war sich ziemlich sicher, dass Mollie jetzt völlig verrückt war. Wenn die Superkids von Noble’s Green das, was ihnen passierte, nicht selbst verhindern konnten, was sollte er dann ausrichten?
»Aber wie? Ich bin in keiner Weise besonders.«
»Und deshalb bist du genau der Richtige. Ich habe da diesen Plan. Und er wird funktionieren. Also sei still,
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