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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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tiefer in den Wald und näher zu Mollie vorgedrungen war.
    »Wir müssen sie warnen«, sagte er. »Kommt man hier irgendwie runter?«
    »Am Spalier, doch wenn du glaubst, ich gehe da raus, dann bist du verrückt!«
    Daniel fing an, auf ihn einzureden, bis er die Furcht in Simons Augen sah. Der arme Kerl hatte sich so lange vor dieser Nacht gefürchtet, dass er nun, wo sie endlich da war, voller Panik und wie gelähmt vor Angst war.
    »Na gut, du bleibst hier. Wenn du noch was siehst, gib ein Signal mit der Taschenlampe.«
    Dann schwang er sich gegen jede Vernunft aus dem Fenster, stellte die Füße auf die Sprossen des Spaliers und hielt sich mit den Händen fest. Er wollte gerade hinunterklettern, als ihm Simon etwas zuzischte. Daniel schaute hoch und sah, wie Simon ihm den Baseballschläger durchs Fenster reichte. Dieses Mal nahm er ihn.
    Das Gras war nass vom Tau, und Daniel fiel fast auf den Hintern, als er durch den Garten rannte. Wenn er sich beeilte, konnte er Mollies Lager aus der anderen Richtung vielleicht zuerst erreichen und würde hoffentlich eine Begegnung mit diesem Was-auch-immer-es-war im dunklen Wald vermeiden. Während er sich an den Bäumen vorbeischlängelte, dachte er darüber nach, wie lächerlich seine Lage war – was tat er da eigentlich, in einer Stadt voller Superkinder? Spielte er den Helden?
    Ich bin ein Idiot , hätte er fast laut hervorgestoßen.
    Er entdeckte Mollies gelbes Einmannzelt auf einer Lichtung etwa dreizig Meter vom Waldrand entfernt, doch Mollie war nicht dort. Die Bäume um die Lichtung herum standen breit und schwarz im Mondlicht. Sein Herz schlug ihm wie wild in der Brust, als ihm klar wurde, dass sich nur ein paar Schritte entfernt etwas verstecken konnte, ohne dass er es hätte sehen können.
    Daniel entschloss sich, ein Flüstern zu riskieren. »Mollie? Mollie!«
    »Was?«, antwortete eine verärgerte Stimme aus den Büschen.
    Er wirbelte herum und sah, wie Mollie aus dem Gebüsch hervortrottete. Sie sah sauer aus.
    »Was machst du hier?«, fragte sie.
    »Ich? Was … wo warst du ? Wir haben Lichtsignale gegeben, aber es kam keine Antwort!«
    Sie schaute ihn missmutig an. »Ich musste. Okay?«
    »Musstest? Musstest was?«
    »Einfach nur müssen!« Mollies Gesicht war rot und sie seufzte. »Aufs Klo !«
    »Oh«, sagte Daniel peinlich berührt.
    »Was machst du  –«
    Mollie wurde unterbrochen, als etwas lärmend durch die Büsche brach. Es bewegte sich schnell, bemühte sich nicht, sich länger zu verbergen, und kam direkt auf sie zu.
    »Ist das Simon?«, fragte Mollie und drehte sich zu dem Lärm um.
    Ohne eine Erklärung und ohne selbst recht zu wissen, warum er das tat, schob Daniel sich vor Mollie und trat dem Was-auch-immer-es-war entgegen. Er hielt den Baseballschläger im Anschlag und brüllte: »Flieg los, Mollie!«
    Aber es war zu spät. Er hatte kaum die Worte hervorgestoßen, als ihn irgendwas rammte und ihn mit einem lauten »Rums« zu Boden riss. Da waren jede Menge um sich schlagender Arme und Beine und etwas Klebriges hing an seinem Gesicht. Ein Stimme brüllte: »Nehmt es weg! Nehmt es weg!«, doch sie klang nicht wie seine eigene.
    »Daniel, was machst du denn? Lass ihn los!«
    »Hä-h?«, stotterte Daniel, als er endlich einen Blick auf seinen Gegner warf.
    »Äh, hi«, sagte Rohan unter ihm. Er war dreckig und verschwitzt, aber es war eindeutig Rohan. Er befingerte ein Spinnennetz, das an seinem Gesicht klebte. Das Licht von Daniels Taschenlampe spiegelte sich in der Dunkelheit in Rohans (nun gesprungenen) Brillengläsern.
    Seine Brillengläser reflektierten das Licht im Dunkel wie zwei Katzenaugen, die sich durch den Wald bewegten …
    »Oh Mann«, sagte Daniel. »Du warst es, den ich von Simons Fenster aus gesehen habe.«
    »Rohan, was tust du hier draußen?«, fragte Mollie und stemmte die Arme in die Hüften. Dann drehte sie sich zu Daniel um. »Und wieso rennst du rum und schwingst einen Baseballschläger? Du wirst noch jemanden verletzen!«
    Daniel stand auf und reichte Rohan seine Hand. Die beiden Jungen schüttelten sich Dreck und Blätter aus den Haaren und schauten Mollie betreten an.
    »Ich dachte, er sei ein Monster«, sagte Daniel.
    »Ah ja«, sagte Mollie. »Und wenn er eins gewesen wäre, wärest du zu meiner Rettung mit einem Baseballschläger in der Hand herbeigeeilt?«
    »Ich schätze, ja«, sagte Daniel und zuckte angesichts der Aberwitzigkeit seines eigenen Mutes die Achseln. Er machte sich auf eine von Mollies Standpauken

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