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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Händen aus dem Beutel geholt hatte, ohne Schaden zu nehmen.
    SB schaute aus nächster Nähe zu, als Becker die Objekte untersuchte, sie betastete, in den Händen drehte und mit einem Geologenhammer einen Splitter davon abzuschlagen versuchte. Die Steine fühlten sich irgendwie sonderbar an –
    gaben fast eine Art Summen von sich, als ob sie lebendig wären. Vielleicht waren sie das ja sogar. Verdammt, wenn das hier intelligente Lebensformen waren, dann würde er sie zurückbringen müssen. Er würde das wohl noch mal von einem Experten überprüfen lassen müssen. Er ließ die Steine wieder in den Probenbeutel zurückplumpsen.
    Sehr viel mehr gab es nicht zu tun, also legte er sich wieder schlafen. Als er diesmal aufwachte, fand er SB auf seiner Brust hockend vor. Becker glaubte, dass der Kater wohl auf seinem Arm geschlafen haben musste, weil seine rechte Hand kribbelte, als ob das Gewicht des Katers ihre Nerven abgeklemmt hätte. Sein rechtes Ohr fühlte sich auch komisch an.

    In genau dem Moment begriff er plötzlich, was an dem Kater so anders war. Zwei grüne Augen erwiderten blinzelnd seinen Blick, das gesunde und dasjenige, das SB bei der Havarie verloren hatte. Das rechte Ohr des Katers war auch wieder ganz und makellos. An diesem Punkt von Beckers Feststellungen stand der Kater auf, drehte sich um, räkelte und streckte sich die halbe Länge von Beckers Bein entlang und fuhr ihm mit dem Schwanz übers Gesicht. Fassungslos erkannte Becker, dass der einstige Schwanzstummel länger geworden war und sich zu einem üppigen und schmucken Körperfortsatz gestreckt hatte, der jetzt recht stattlich hin und her wedelte. Unter dem Schwanz, ganz richtig, dieses fehlende Teil war auch wieder dorthin zurückgekehrt.
    Becker hob seine rechte Hand und sah, dass die Stummel daran wieder zu vollwertigen Fingern nachgewachsen waren.
    Seine Hände sahen wieder ganz genauso aus, wie sie es getan hatten, bevor er mit SB aneinander geraten war –
    ausgenommen, dass die eine oder andere Narbe fehlte. Er griff sich ans Ohr. Das fühlte sich ebenfalls wieder unversehrt an.
    Was im Namen der drei Monde von Kezdet ging hier vor? Wie hatte das geschehen können – nicht dass er sich etwa beschwerte. Die einzige Antwort, die ihm einfiel, lautete, dass sie auf diesem verwüsteten Planeten auf irgendeine Art von heilender Macht gestoßen sein mussten. Wenn der Planet zu solchen Mirakeln fähig war, war es ja kein Wunder, dass ihn jemand auf den Kopf gestellt hatte, um seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Sobald er einen Teil seiner Ladung verkauft und sich mit frischer Verpflegung eingedeckt hatte –
    er hatte das Katzenfutter allmählich satt –, würde er unverzüglich dorthin zurückkehren, um zu sehen, ob er das Rätsel zu lösen vermochte.
    »Meine Güte, Satansbraten, wenn wir auf Kezdet ankommen, werden wir beide so verdammt gut aussehen, dass wir regelrecht aufpassen müssen, nicht für die Freudenhäuser einkassiert zu werden.« Nicht dass er nicht die Absicht gehabt hätte, selbst schnurstracks ein solches Haus aufzusuchen. Und er würde Satansbraten mitnehmen. Zur Hölle, schließlich nannte man diese Orte nicht umsonst auch ›Kätzchenhäuser‹.
    Irgendwo dort mussten sich doch auch eine oder zwei Katzendamen auftreiben lassen, welche die Aufmerksamkeiten eines so stattlichen Weltraumreisenden, wie sein Kumpel es war, zu schätzen wussten.
    Die Heimreise war wirklich angenehm. Zum einen stanken die Hauptkabine und der Frachtraum plötzlich nicht mehr.
    Nicht einmal ein klein wenig. Becker musste sich immer wieder vergewissern, dass Satansbraten nach wie vor an Bord war, weil das ganze Schiff aufgehört hatte, nach Katzenpisse zu stinken. Das war zwar ein Gestank, an den man sich irgendwann gewöhnte, aber es war schon nett, sich wieder daran gewöhnen zu dürfen, ihn auch mal nicht zu riechen. Zum anderen kamen sie recht flott voran, obwohl das unkartografierte Gebiet, aus dem sie jetzt zurückreisten, in gewaltiger Entfernung von ihrer – nun, jedenfalls Beckers –
    Heimatwelt lag.
    Theophilus Becker war sehr viel mehr als bloß ein Schrotthändler – ähm – Bergungsgutmakler gewesen. Er war Bergungsgutmakler, Wiederverwertungs-Ingenieur und
    Astrophysiker gewesen. Darüber hinaus hatte Jonas’ neuer Herr, der es vorgezogen hatte, ›Vater‹ genannt zu werden, zur Tollkühnheit geneigt. Der Mann hatte nichts so sehr geliebt wie einen wilden Ritt durch ein bockendes Wurmloch, wie das Zähmen unbeherrschbarer

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