Acornas Heimkehr
weißen Oberfläche reflektierende Scheinwerferhelle in prächtige Schattierungen von Blau und Grün und tiefem Rot auf. Es sah aus wie ein großer, beschnitzter Opal. Hübsch. Becker stopfte es in den Sammelbeutel und schwenkte seinen Lampenstrahl im Kreis.
Das Licht blitzte auf mehreren weiteren Stücken wie dem auf, das er schon hatte. Alle waren zerbrochen und ragten aus dem Boden hervor. Er hob eine Hand voll weiterer Proben davon auf und notierte sich die exakten Koordinaten dieses Ortes, sodass er später jederzeit wieder hier zu landen im Stande sein würde, für den Fall, dass dieser Kram sich als wertvoll erweisen sollte. Dann packte er SB und machte sich auf den Rückweg zum Schiff.
Er beendete das Wiedereinladen seines Bergungsguts. Wie gewöhnlich ließ er dabei ein paar der entbehrlicheren Stücke zurück, um die Masse der Ladung an Bord etwas zu verringern. Auf diese Weise hatte er inzwischen Inventar über die ganze Galaxis verstreut. Zum Glück waren die meisten der Orte, an denen er das Zeug gehortet hatte, unbewohnt, sodass nichts wegkommen würde. Er würde es daher jederzeit wieder einsammeln können, wenn er irgendwann einen Absatzmarkt dafür fand. Als er seine Fracht schließlich wieder sicher an Bord verstaut hatte, schleifte er SB, der seinen neuen Schatz fest zwischen seine Fänge eingeklemmt hatte, auf das Schiff zurück.
Das Wichtigste zuerst, beschloss er. Er berechnete einen Kurs zurück nach Kezdet und hob dann von dem Planeten ab. Es war keineswegs so, dass er sonderlich scharf darauf gewesen wäre, nach Kezdet zurückzukehren. Er hasste diesen verdammten Ort, doch er war nun mal – leider – der Heimathafen der Condor. Das Schiff war ursprünglich auf Beckers Pflegevater eingetragen gewesen, Theophilus Becker, der Jonas von einer Arbeitsfarm weggekauft hatte, um ihm mit seinem Geschäft zu helfen, als der Junge zwölf Jahre alt gewesen war. Der alte Mann war zehn Jahre später gestorben und hatte das Raumschiff, seinen Geschäftsbetrieb und seine privaten Navigationskarten aller möglichen anderweitig nirgendwo verzeichneten Schleichwege und Abkürzungen durch verschiedenste Sternensysteme seinem Adoptivsohn hinterlassen. Seither hatte Becker jede nur mögliche Minute im Weltraum verbracht.
Als das Schiff den Gravitationstrichter des Planeten hinter sich gelassen hatte und der vorgesehene Kurs ordnungsgemäß anlag, übergab Becker die Steuerung des Raumers an den Bordcomputer. Zu erschöpft, um sich irgendetwas anderes zu essen zu machen, öffnete er eine weitere Dose von SBs Katzenfutter und aß deren Inhalt, bevor er sich für eine Mütze voll Schlaf niederlegte. Der Kater, den er natürlich sofort gefüttert hatte, nachdem die beiden auf das Schiff zurückgekehrt waren – andernfalls hätte er Becker nie in Ruhe gelassen, um irgendetwas anderes zu erledigen –, hatte es sich bereits auf dem Probensäckchen bequem gemacht, der die seltsamen Steine enthielt, die sie auf dem Planeten aufgelesen hatten.
Becker drückte den Kopf, der die Rückenlehne seines vor der Steuerkonsole verankerten Pilotensessels absenkte, und schlief in der Schiffszentrale. Seine eigentliche Koje war gegenwärtig mit Bergungsgut voll gestopft. Außerdem hätte er wegen der davorgestapelten Säcke voller Saatgut, die er vor ein paar Wochen gefunden und mitgenommen hatte, ohnehin nicht bis zu ihr vordringen können.
Er erwachte schließlich, als eine Pfote auf seiner Wange ihn wissen ließ, dass er sich besser erheben sollte, wenn er sich nicht einen weiteren Klaps einfangen wollte, diesmal mit ausgefahrenen Krallen. Er schaute auf, geradewegs in SBs große grüne Augen. Irgendetwas war anders mit dem Kater, aber er vermochte nicht zu sagen, was genau es war. Er schaffte etwas zu essen für sie beide herbei, überprüfte den Kurs und entleerte den Probenbeutel auf die Steuerkonsole.
Zeit, einmal einen genaueren Blick auf das zu werfen, was er da gefunden hatte.
Er glaubte nicht, dass er für den Umgang mit diesen Gesteinsproben Handschuhe anzulegen brauchte, da der Kater ja die ganze Zeit über, seit sie die Dinger gefunden hatten, eine davon im Maul herumgetragen hatte, ohne dass dies irgendwelche schädlichen Auswirkungen gezeitigt hätte. Also kramte er ein paar der wendelgerillten Steinkegel heraus und untersuchte sie mit einem Analysegerät. Keine Strahlung, nichts, was ihn vergiften, verbrennen, verkühlen oder stechen konnte. Doch das wusste er ja schon, nachdem er sie gerade mit bloßen
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