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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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»Deswegen bin ich ja auch hierher zurückgekommen. Aber die Lichtverhältnisse hier sind nicht gerade berühmt. Vielleicht haben wir beim ersten Mal doch schon alle aufgelesen.« Er versuchte die Achseln zu zucken, aber seine Muskeln waren schon viel zu steif geworden, als dass sie ihm noch gehorcht hätten.
    »Ihr Androide ist nur noch ein einziger Trümmerhaufen«, fuhr der Raumfahrer mit seinem Bericht an Kisla fort. Er zeigte zum Beweis ein ebenfalls mitgebrachtes wüstes Knäuel aus Drähten und Synthetikgewebe vor, das Becker aus dem Maschinenmenschen entfernt hatte. »Das hier war der Spurgeber, der uns hierher geführt hat. Sie wissen, dass Ihr Onkel… dass Sie, wollte ich sagen, sich ja schon gedacht hatten, dass unser guter Becker schnurstracks dorthin zurückfliegen würde, wo er die Hörner gefunden hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dies hier der fragliche Ort.«

    »Vielleicht«, zweifelte sie. Jetzt hatte sie den Beutel und kramte darin herum. »Wo haben Sie die gefunden, Schrotthändler?«
    »Lagen hier einfach so auf dem Boden rum. Fragen Sie mich nicht, wieso. Ich habe sie jedenfalls nicht von irgendeinem lebendigen Mädchen abgesäbelt, falls es das ist, was Sie denken.«
    »Zu schade – aber dem kann man ja später noch Abhilfe schaffen«, erwiderte Kisla.
    Und genau in diesem Moment erschütterte ein Serie von Explosionen den Boden und rissen in einer mehr oder weniger geraden, direkt auf die Midas zuführenden Linie eine Anzahl Fontänen aus Dreck und Feuer in die Höhe.
    »Was zur Hölle ist das?«, fragte einer von Kislas Mannschaftsmitgliedern.
    »Asteroidenschauer?«
    »Wie man unschwer erkennen kann, muss dieser Planet vor nicht allzu langer Zeit irgendeinem destabilisierenden Einfluss unterworfen gewesen sein«, stellte der Bursche fest, der an Bord der Condor gewesen war. »Ich glaube daher, dass wir uns lieber nicht mehr allzu lange hier rumtreiben sollten. Möchten Sie, dass wir den guten Becker hier mitnehmen, Herrin?«
    Kisla grinste und ließ ihre scharfen kleinen Zähne aufblitzen, als eine neuerliche Explosion sowohl die Midas als auch die Condor heftig durchschüttelte. »Nein«, beschloss sie. Sie riss dem Fragesteller Beckers Fernbedienung aus der Hand, warf das Gerät zu Boden und trampelte darauf herum, zermalmte es unter ihrem Absatz. »Wir werden ihn einfach hier lassen. Hier gibt es nirgends Wasser oder Nahrung, außer auf seinem Schiff, in das er jetzt nicht mehr reinkommt. Er wird wohl die Katze fressen müssen… he, wo ist das Mistvieh hin?«
    Bevor sie eine Antwort bekommen konnte, brach der Boden ein weiteres Mal auf, diesmal unmittelbar neben ihr.

    Erschrocken hielt sie den Mund, als ihre Leute sie hastig an Bord der Midas führten und den Raumer in Rekordzeit für einen Alarmstart klarmachten. Wie eine verbrühte Katze jagte das Schiff ins All zurück.
    Wo gerade von Katzen die Rede war…
    Becker verlor das Bewusstsein und erwachte erst wieder, als etwas Nasses sein Gesicht berührte. Katzensabber. SB, der wieder wie neu aussah, hockte ihm auf der Brust und knetete sie mit scharfen Krallen. Becker selbst lag nicht mehr neben der Condor. Es war dunkel, und er hatte keine Schmerzen mehr, nirgends.
    Wenn jemand Edacki Ganoosh angeboten hätte, ihn zum König oder Kaiser des Universums zu machen, hätte er dies rundheraus abgelehnt. Er strebte nicht nach absoluter Macht oder absoluter Verantwortung oder absoluter Aufmerksamkeit.
    Er zog weitaus mehr Befriedigung daraus, den im Hintergrund agierenden Puppenspieler zu geben und zu seinem heimlichen Vergnügen an jenen Drähten zu ziehen, mit denen sich Menschen und Ereignisse manipulieren ließen. Im Augenblick war er daher sowohl sehr zufrieden als auch äußerst vergnügt.
    Er hatte die Tentakel seines Spinnennetzes weit über seine üblichen Spielfelder hinaus ausgedehnt, in neue, ferne Sternengebiete, wo seine Verbündeten über Verbündete verfügten, die wiederum Verbündete hatten. Und jene Verbündeten besaßen ihrerseits Verbündete, die regen Umgang mit Leuten hatten, auf welche die Beschreibung der Linyaari perfekt passte. Sinnigerweise sagte man diesen speziellen Leuten das Gleiche nach wie den Linyaari: durchweg recht hoch entwickelte und von Natur aus friedfertige und gesetzestreue Völker zu sein. Ganoosh, der es zwar nicht mochte, sich selbst an Regeln zu halten, schätzte es sehr, wenn andere das taten. Solche Leute waren umso leichter zu manipulieren. Bisweilen wünschte er sich deshalb sogar,

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