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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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dass auch sein Mündel etwas gesetzestreuer wäre. Andererseits, wenn sie das wirklich gewesen wäre, würde sie jetzt wahrscheinlich längst nicht mehr am Leben sein. Sie hätte ihm dann zwar sehr viel weniger Ärger gemacht, wäre jedoch zugleich auch sehr viel weniger nützlich gewesen.
    Tatsächlich wartete er gegenwärtig sogar voller Ungeduld darauf, endlich wieder etwas von dem lieben Mädchen zu hören. Die Midas hatte sich nämlich schon sehr lange nicht mehr gemeldet. Wahrscheinlich versuchte das eigensinnige Kind zwar nur, ihren lieben Vormund zu ärgern und im Dunkeln tappen zu lassen. Dennoch behagte es ihm wenig, einfach nur untätig abwarten zu müssen.
    Darüber, wie schnell Ikwaskwan sich als Herr der Lage erwiesen hatte, war er hingegen hoch erfreut. Seine Söldner traten derzeit höchst patriotisch als von der Föderation ausgesandte Friedenshüter auf und waren zu all jenen in weiter Ferne liegenden, nicht zur Föderation gehörenden Welten unterwegs, über die Ganooshs Informantennetz in Erfahrung gebracht hatte, dass es dort Außenposten der Linyaari gäbe.
    Auf die uniformierten Truppen der Roten Krieger war eben Verlass. Sie würden die besagten Planeten unmissverständlich wissen lassen, dass jede weitere Hilfe und Unterstützung, die man den schändlichen Linyaari gewährte, als Vorschubleistung von Verbrechen gegen die Föderation gewertet werden und bedauerlicherweise eine nachhaltige Machtdemonstration der Föderalen Friedenshüter nach sich ziehen würde. Denn die Föderation könne es selbstverständlich nicht zulassen, dass ein derart gesetzloses Gesindel wie die Linyaari sich einfach ungestraft der gerechten Strafverfolgung entzog, nachdem die Flüchtigen jene interessante Sammlung von Gesetzesübertretungen begangen hatten, die Ikwaskwan und die anderen sich zusammengesponnen hatten. Wie Ganoosh vermutet hatte, waren die von den Linyaari frequentierten Welten ebenso ordnungsliebend, friedfertig und gesetzestreu wie die Linyaari-Besucher des Einhornmädchens es von ihrer eigenen Heimatwelt behauptet hatten.
    Ganoosh fand es ausgesprochen schade, dass die Khleevi, die seinerzeit mit Hilfe von Ikwaskwans Männern auf Rushima besiegt worden waren, offenbar keine ihm bekannten Verbündeten hatten und augenscheinlich auch weder eine gemeinsame Sprachbasis mit irgendeiner anderen Spezies besaßen, noch den geringsten Kommunikationskontakt mit irgendwelchen Ganoosh zugänglichen Welten pflegten. Er war davon überzeugt, dass eine so mörderische Wildheit, wie sie sie dem Vernehmen nach an den Tag zu legen pflegten, für seine Geschäfte von hohem Wert sein könnte.
    Mitten in diese Überlegungen hinein platzte plötzlich seine Komanlage und erwachte mit einem lauten Geprassel jenes statischen Rauschens zum Leben, das bei diesem Gerät gemäß Herstellergarantie niemals zu hören sein würde. Dann drang zuerst Kislas Stimme aus den knatternden Lautsprechern, und schließlich war auch ihr verschwommenes Abbild auf dem Komschirm zu sehen. »Ach, Onkel Edacki, wir haben auf ganzer Linie versagt! Paps ist schrecklich wütend auf mich, fürchte ich, und sagt, ich würde nicht dazu taugen, ein Sternenschiff zu befehligen. Bitte, bitte, bitte sei nicht auch noch du böse auf mich. Eigentlich ist ja sowieso die Mannschaft an allem schuld. Diese Schlappschwänze haben kalte Füße gekriegt, als ich Becker foltern wollte. Sie wollten mir noch nicht einmal erlauben, ihn richtig zu treten oder diese widerwärtige Katze zu töten.«
    »Jetzt beruhige dich erst mal, Süße, und erzähl Onkel Edacki alles schön der Reihe nach. Du musst bedenken, dass die Besatzung der
    Midas
    nun mal ganz gewöhnliche
    Firmenangestellte sind und keine Informationsbeschaffungs-Spezialisten. Ich hätte daran denken sollen, dir einen mitzuschicken, aber ich hatte diesbezüglich ganz auf deine angeborenen Talente gesetzt. Ich kann kaum glauben, dass du den Mann in die Finger gekriegt und trotzdem nicht herausbekommen hast, wo er die Hörner herhat, oder uns mehr davon beschaffen konntest.«
    »Doch, doch, das habe ich schon geschafft. Zumindest habe ich den Ort gefunden, wo er die ersten Hörner herhatte. Aber dort waren keine mehr, und auch in seinem Beutel hatte er bloß noch ungefähr ein Dutzend davon.«
    »Ich habe da so eine Ahnung, dass er dir noch längst nicht alles gesagt hat, Schatz. Frag ihn doch einfach ganz freundlich noch einmal.«
    »Das ge-he-het nicht«, heulte sie auf.
    »Er ist dir entkommen?«
    »Nein –

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