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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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jedoch letztlich wenig erfuhren, was von irgendeinem Nutzen für sie sein konnte. Jenes Wissen hingegen, das sie möglicherweise wirklich aus ihm herausholen wollten, hatte er nicht preisgegeben.
    Über seinen Bruder oder den neuen Planeten, den sein Volk gefunden hatte, hatte Aari nichts verraten. Die alles andere in seinem Verstand überlagernden Gedanken waren sein unendliches Leid gewesen. Sein Bruder musste seinen Verletzungen inzwischen erlegen sein, und so trauerte er seinetwegen und trauerte umso mehr, je schlimmer die Khleevi ihn misshandelten, genau wie auch seinen Planeten. Er trauerte um den Verlust seines Volkes, die gleichzeitige Zerstörung seines eigenen Leibes und des Leibes seiner Heimatwelt, ihn quälten seine Schmerzen und die Erinnerungen an bessere Zeiten. Und die ganze Zeit über standen die Khleevi daneben, machten sich lustig über ihn und weideten sich an der methodischen Verwüstung der Schönheit und Lebenskraft eines ganzen Planeten und eines seiner Kinder, des Einzigen, dessen sie habhaft geworden waren.
    »Haben sie auch all diese anderen Leute umgebracht?«, wollte Becker wissen. »Ich habe doch all diese Hörner gefunden.«
    »Nein«, erklärte Aari, was Becker zutiefst erleichterte, und ging dann mit einem brennenden Holzspan als Leuchte tiefer in die Höhle hinein. Der hintere Teil war über und über mit Hörnern und Knochen angefüllt, die, wo immer es möglich gewesen war, sorgsam zu einzelnen Skeletten zusammengelegt waren. »Das hier sind die Gebeine meiner Vorfahren. Als du das erste Mal hier gelandet bist, hast du unseren Friedhof entdeckt. Die Restenergie der Hörner hat diesen einen Flecken am Leben erhalten, während der Rest der Welt unterging. Die Khleevi haben von diesem heiligen Ort nie erfahren, und ich habe ihnen nichts erzählt. Als sie mich erwischt haben, war ich weit genug von hier entfernt.
    Als die zunehmende Instabilität von Vhiliinyar, die sie mit ihren Zerstörungen ausgelöst hatten, sie wieder von hier vertrieb, ließen sie mich zurück – sie dachten, ich wäre bereits tot. Ich habe mich dann hierher zurückgeschleppt und bin zwischen den Hörnern auf dem Gräberfeld
    zusammengebrochen. Im Schlaf heilten die Hörner die meisten meiner Wunden – du kannst dir nicht vorstellen, in welchem Zustand ich vorher war. Ich hatte nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit einen Liinyar. Aber die Khleevi hatten mir irgendetwas angetan, das verhinderte, dass die Hörner mich vollständig heilen konnten, wenn auch umgekehrt nichts, was die Khleevi getan haben, die Heilkraft der Hörner völlig zu unterbinden vermochte.
    Und so…« Seine Augen rollten ein wenig nach oben, dorthin, wo einst sein Horn gewesen war. »Und so hat selbst die Heilkraft der Hörner mich nicht völlig wiederherstellen können, denn die Heilkraft der Linyaari liegt nicht allein in ihren Hörnern, sondern auch in der lenkenden Intelligenz und dem Mitgefühl des Heilers. Nach all den Folterungen, die mir die Khleevi angetan hatten, war ich nicht mehr im Stande, aktiv an meiner Heilung mitzuwirken. Die Hörner haben daher lediglich wieder das zusammengefügt, was zerbrochen war.
    Mit Ausnahme meines eigenen Horns. Selbst sämtliche Hörner unserer Toten zusammengenommen vermochten nicht, mir mein eigenes Horn zurückzugeben.
    Dennoch, meine Heilung war weit genug gediehen, dass ich ein paar der Hörner aufsammeln konnte, die ganz zuoberst auf dem Boden lagen, und zu dieser Höhle zurückkehren konnte.
    Aber die Khleevi hatten mich lange festgehalten, und mein Bruder hatte lange verletzt in der Höhle gelegen und auf meine Rückkehr gewartet, darauf, dass ich käme, ihn zu retten und zu heilen. Er war daher schon bei den Ahnen, selbst die Hörner konnten nichts mehr für ihn tun.«
    »Aber du kannst auch ohne dein Horn immer noch Gedanken lesen und all das, richtig? Weil du schon vorher ein Telepath warst, und…«
    »Die Hörner sind wie… ähm… Dinger auf Geräten zur drahtlosen Kommunikation?« Aari hielt die Hände hoch, um mit ihnen eine Stabantenne anzudeuten, und Becker nannte ihm das gesuchte Wort. »Sie strahlen unsere Gedanken ab, die eigentliche Fähigkeit dazu liegt jedoch in den Linyaari. Ohne mein Horn kann ich mich telepathisch nicht bemerkbar machen. Ich weiß nicht, wie. Aber von so vielen, vielen Hörnern umgeben, habe ich viele Antennen. Und du hast hier auch Antennen, und Sahtas Bahtiin auch.«
    »Ich glaube, ich verstehe allmählich«, meinte Becker. »Aber sag mir doch,

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