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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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warum du dich nicht bemerkbar gemacht hast, als ich das erste Mal hier war?«, wunderte er sich. »Ich hätte dir doch geholfen. Ich hätte dich zu deinem Volk bringen können, auf ihrer neuen Welt.«
    »Du hast die Gräber unserer Vorfahren geschändet und beraubt«, erklärte Aari mit einem kleinen Achselzucken. »Ich dachte, du bist womöglich ein Khleevi, nur mit einer anderen Gestalt. Außerdem empfinde ich… Scham… über mein Aussehen. Ich möchte mein Volk nicht wieder sehen… nun, genauer gesagt, möchte ich nicht, dass sie mich so sehen, wie ich jetzt bin.
    Sie
    würden vor meinem Anblick
    zurückschrecken. Aber ich konnte nicht zulassen, dass die sterblichen Überreste unserer Vorfahren noch einmal geschändet würden. Als du wieder abgeflogen bist, habe ich deshalb die Gebeine ausgegraben und hierher, an einen neuen Ort, umgebettet.«
    »Also deshalb waren dort keine Hörner mehr. Weißt du, Aari, es ist sehr gut, dass du das getan hast – wegen dieses Görs, das du ja gesehen hast, als sie mich als Fußball missbraucht hat. Sie ist ganz wild auf die Hörner, sie hat irgendetwas mit ihnen im Sinn, und ich kann dir beinahe garantieren, dass es nichts Erfreuliches ist. Nur gut, dass dein Heimatplanet hier rechtzeitig beschlossen hat, ihr mit ein paar Explosionen Feuer unterm Hintern zu machen…«
    Aari deutete erneut auf sich selbst.
    »Du hast das gemacht?«, staunte Becker. »Wie?«

    Aari ging in den hinteren Bereich der Höhle und holte dort etwas hervor, das augenscheinlich eine gemeingefährliche Waffe war. Er deutete darauf, sagte: »Khleevi«, machte ein detonationsähnliches Geräusch und legte das Gerät danach wieder weg.
    »Übrigens, gibt es hier irgendwo vielleicht etwas zu essen?«
    »Oh, aber natürlich. Entschuldige bitte meine grobe Unhöflichkeit.« Aari beugte sich zu Boden, es gab ein rupfendes Geräusch, und dann kehrte er mit einer großen Hand voll Gras zurück.
    SB drückte es besser aus, als Becker das vermocht hätte. Er sah das Gras nur kurz an und miaute jämmerlich.
    Aari schien am Boden zerstört, und abermals erhaschte Becker den Eindruck überwältigender Scham.
    »Du wirst verhungern, weil ich dich nicht mit dem versorgen kann, was du zum Überleben brauchst. Sahtas Bahtiin wird auch verhungern«, entsetzte Aari sich.
    »Nicht, wenn wir etwas dagegen unternehmen können. Wir müssen nur einen Weg finden, um irgendwie wieder in die Condor reinzukommen. Auf meiner Fernbedienung hat unser Schätzchen Kisla ja leider einen Stepptanz hingelegt.«
    Die drei kehrten zu dem ehemaligen Linyaari-Gräberfeld zurück. Das Gras dort war bereits im Absterben begriffen, wurde ohne die Leben spendende Kraft der Hörner überall braun und brüchig. Becker fand die Bruchstücke seiner Fernbedienung genau dort wieder, wo Kisla sie hatte liegen lassen. Das Gerät war so vollständig zertrümmert, dass nicht einmal er es mehr zu reparieren vermochte.
    Versuchsweise probierten sie auch ein paar Hörner durch, doch erwartungsgemäß schienen selbst Hörner bei elektronischem Gerät machtlos zu sein. Nun denn, eigens für solche Notfälle hatte Becker ja immer noch ein paar alternative Zugangsmöglichkeiten parat. Keine einfachen, keine bequemen, doch er hatte sie.
    Indem er sich auf Aaris Schultern stellte, bekam er eine Heckflosse der Condor zu fassen und konnte sich daran bis in Reichweite eines speziellen, in der Nähe der Hauptschleuse gelegenen Bereichs der Außenhülle hochhangeln.
    Er berührte die Stelle und pfiff gleichzeitig die ersten Takte von »Dixie«, was sein Öffnungskode war. Der hier von außen unsichtbar in die Schiffshülle eingebaute Tonumsetzer verwandelte Beckers Pfeiftöne in einen digitalen Code. Danach brauchte er sich nur noch wieder schnell genug an der Heckflosse entlang zurückzuhangeln und sich zu Boden fallen zu lassen, ehe die Robo-Hebebühne sich aus dem der Schleuse vorgebauten Schacht auf seinen Schädel herabsenkte.
    Becker und SB kletterten an Bord und fielen mit Heißhunger über die Kombüse her. Danach schnappte er sich die Ersatz-Fernbedienung, die er in einem Ventilationsschacht versteckt hatte, und schließlich kehrten er und SB mit einem Beutel voll gefriergetrocknetem Gemüse wieder zu Aari auf den Planetenboden zurück.
    Der Liinyar war gerade emsig damit beschäftigt, sorgfältig gehäufte Armladungen Gebeine zur Condor zu schleppen.
    »Ich muss meine Scham endlich überwinden und euch bitten, mich nach Narhii-Vhiliinyar zu bringen, der neuen

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