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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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heftigen Brechreiz verursachten. Nur hatte er jetzt nichts mehr im Magen, das er hätte erbrechen können, genau wie es da nichts mehr auf Aaris Stirn gab, mit dem irgendjemand ihn hätte foltern können.
    »Wie zum Teufel bist du bloß entkommen? Wie hast du überlebt?«, fragte Becker nach.
    »Vhiliinyar«, war das einzige Wort von Aaris Antwort, das Becker eindeutig hörte, und danach verstand er den Rest dessen, was geschehen war, auf irgendeine komische Weise, ohne sich erinnern zu können, dass Aari etwas gesagt hätte.
    Zuerst glaubte Becker schon, dass Aaris
    Universalübersetzerkasten womöglich
    doch
    in beide
    Richtungen funktionierte. Dann jedoch ließ irgendetwas ihn begreifen, dass er und Aari vielmehr wechselseitig ihre Gedanken lasen – und die eines dritten Geistes ebenfalls.
    Ganz vorsichtig hakte SB eine einzelne Kralle tief in Beckers Bein, was Becker über jeden Zweifel erhaben deutlich machte, dass SB ihrer beider Gedanken sowohl hören als auch verstehen konnte und ihnen auch Gedanken von sich zu übermitteln im Stande gewesen wäre, wenn er Wert darauf gelegt hätte. Doch der Kater bevorzugte eben die Körpersprache. So wie es aussah, wollte SB schlicht, dass Becker endlich den Versuch machte, die Katzensprache zu erlernen. Es war wahrscheinlich unter der Würde einer Katze, die Sprache der Menschen zu sprechen. Und dann traf es ihn wie ein Blitz.
    »He, du bist ein Telepath! Und wir sind auch welche, wenn wir mit dir zusammen sind!«
    Aari schüttelte den Kopf und hob eines der Hörner auf, machte eine fließende Bewegung mit seinen Händen und eine Austausch bedeutende Geste zwischen seinem Kopf, dem von Becker und jenem von SB. Dann deutete er auf seine Stirn, machte mit der Hand eine wischende, verneinende Geste und ließ den Kopf sinken.
    »Wir verstehen einander also nur wegen der Hörner telepathisch, wie?«, fragte Becker.
    Aari seufzte tief, schüttelte den Kopf, um anzuzeigen, dass dies nicht der Fall war, zuckte die Achseln und blickte Becker ratlos an. Wieder hakte SB seine Kralle in Beckers Bein und fixierte ihn abermals mit einem starren Blick, der Beckers mittlerweile gehörig durchgerütteltem Verstand sagen zu wollen schien, dass SB seine Gedanken schon immer gelesen hatte; nur kümmerte ihn einfach nicht sonderlich, was Becker dachte. Und dass nun auch er selbst die Gedanken des Katers zu lesen vermochte, schätzte Becker, lag wohl schlicht daran, dass – nun, dass in Wirklichkeit auch er SBs Gedanken immer schon gelesen hatte, sich dessen jedoch erst jetzt bewusst geworden war, weil er einfach nichts Besseres zu tun hatte.
    Aari lächelte ein wenig, woraus Becker schloss, dass der Linyaari seine Überlegungen mitverfolgt hatte.
    Aari übermittelte ihm telepathisch in paar behutsame Bilder, die ihn mit seinem Horn zeigten, wie er sich wortlos mit anderen Leuten verständigte, die genau wie er aussahen. Also war er doch ein Telepath gewesen, als er sein Horn noch besessen hatte. Auch gut.

    Becker fragte kein zweites Mal nach, was mit dem Horn ihres Lebensretters passiert war. Aari jedoch zeigte ihnen mit grimmiger Entschlossenheit von sich aus, wie es gewesen war, als die Khleevi ein Ende mit ihm zu machen beschlossen hatten und ihm, da sein Leib schon zerschunden war, nun sein Horn herausschnitten, auf eine besonders langsame und schmerzhafte Weise. Dann machte er einen Sprung zurück, um ihnen zu zeigen, wie er in Gefangenschaft geraten war. Aari war während der Khleevi-Invasion auf Vhiliinyar zurückgeblieben, um seinem Bruder zu Hilfe zu eilen, der schwer verwundet hier in dieser Höhle festgesessen hatte – viel zu weit vom Raumhafen entfernt, als dass sie noch Hilfe von den während der großen Evakuierung mit dem gesamten Rest ihres Volkes abfliegenden Schiffen hätten herbeiholen können.
    Und auch Aari hatte ihn nicht rechtzeitig erreichen können, um ihn zu heilen.
    Die Khleevi hatten Aari erwischt, als er gerade draußen unterwegs war, um für die Bergung seines Bruders ein Seil zu beschaffen. Dann hatten sie mit den langen, langen Folterungen ihres Gefangenen begonnen, hatten ihn die ganze Zeit mit Sonden und immer wieder neuen Sonden malträtiert, ganz als ob sie sich an seiner Qual weiden wollten. Sie hatten von früheren, ihnen von den Linyaari entgegengesandten Diplomatenschiffen ein paar dieser Übersetzerkästen erbeutet –
    LAANYE nannte Aari die Geräte – und sie dazu eingesetzt, um sich mit ihm zu verständigen, um ihn zu verhören, wobei sie

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