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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Acorna, hat mehr als einmal versucht, mich umzubringen, um mir die Hörner abzunehmen. Dann ist sie uns zu Ihrem alten Heimatplaneten gefolgt und hat sich die Hörner geholt, die ich noch bei mir hatte. Wenn sie das nicht getan hätte, das schwöre ich, hätte ich sie längst zurückgegeben, ganz gleich, wie viel sie auch wert sein mögen.«
    »… wert, Kapitän?«, platzte Maati verstört heraus und fasste sich unwillkürlich an ihr Horn.
    Großmama starrte ihn nicht minder entgeistert an, und Maati fuhr fort: »Oh nein! Sie meinen, wie in der Geschichte von den Ahnen? Wo die Leute gar nicht sie wollten, sondern nur ihre Hörner? – Aber tote Hörner? Eine Heilung mit toten Hörnern ist doch nicht annähernd so wirksam wie eine Heilung, die von einer lebenden Person durchgeführt wird!«
    »Es funktioniert aber immer noch besser als ganz ohne Horn, fürchte ich, Kindchen«, wandte Becker ein. »Und es gibt da draußen in der Galaxis verteufelt viele von uns, die keine heilenden Hörner haben.«
    »Sie sagen, dass diese Frau mich kannte?«, hakte Acorna nach. »Wer ist sie?«

    »Kisla Manjari.« Becker schilderte ihr Kislas Versuche, ihm und SB nachzustellen.
    Acorna seufzte. Sie hatte gehofft, dass Kisla, als das Mädchen seinerzeit von ihrer Adoptivmutter die Wahrheit über ihre eigene bescheidene Herkunft erfahren hatte, von einem Teil ihres Dünkels geheilt worden wäre, doch anscheinend war es im Gegenteil nur noch schlimmer geworden. Beckers Gedanken und auch die Gedankenmuster des Katers waren inzwischen nicht mehr so deutlich wahrzunehmen wie zu der Zeit, als die Gebeine noch an Bord gewesen waren. Doch soweit Acorna es Beckers Gedankenbildern entnehmen konnte, die seine Schilderung begleiteten, war Kisla heutzutage schlimmer gestört als je zuvor.
    »Könnte sie Ihnen auch bis hierher gefolgt sein?«, wollte Acorna von Becker wissen.
    Becker schüttelte den Kopf. »Dieses Mal haben wir sie abgeschüttelt. Aari hat sie mit einer Khleevi-Waffe verscheucht.«
    Großmama sah ihn leicht schockiert an, doch Becker fuhr fort: »Sie hat unterirdische Explosionen hervorgerufen –
    vielleicht war es eher ein Bergbauwerkzeug als eine Waffe – er hat gesagt, dass die Khleevi Geräte dieser Art eingesetzt haben, um den gesamten Planeten zu destabilisieren. Jedenfalls hat es gewirkt, und sie ist fluchtartig abgeflogen. Sie hat uns dort auch nur aufgestöbert, weil in dem Roboter ein Pulsgeber eingebaut gewesen war. Aber den sind wir inzwischen längst ein für alle Mal losgeworden.«
    Acorna seufzte. »Beruhigend.«
    »Dazu kommt, dass meine Art der Raumnavigation und Kursführung ziemlich… einzigartig und für mich meist ebenso unvorhersehbar ist wie für andere Schiffe. Außerdem hatte ich ohnehin nicht die geringste Ahnung, wohin wir eigentlich unterwegs waren. Wir haben unseren Kurs ganz nach dem ausgerichtet, was Aaris Erinnerung nach die Evakuierungsroute war, die man ihm vor der Invasion beigebracht hat.«
    Großmama seufzte. »Ich denke, ich werde Niciirye auf der Wiese bestatten, die hinter meinem Wohnpavillon liegt, ganz gleich, was die anderen zu tun beabsichtigen. Und, Kapitän…
    wenn Sie… falls Sie die Hörner durch irgendeinen Zufall je wiederbekommen sollten, gäbe es dann eine Möglichkeit, dass Sie sie uns irgendwie zurückgeben könnten? Sie stellen ein sehr wichtiges Verbindungsglied zwischen uns und unseren Toten dar. Ich weiß nicht genau, warum. Unsere Wissenschaftler würden vielleicht sagen, dass in dem Hornmaterial eine außergewöhnliche hohe Konzentration von DNA-Material gespeichert ist und auf diese Weise den Tod überlebt. Aber wie auch immer das funktionieren mag, es ist eine Verbindung, und jetzt, wo…«
    Sie wandte ihren Blick ab, doch Acorna konnte Großmamas Schmerz trotzdem so deutlich spüren, als wäre es ihr eigener, das plötzliche Aufklaffen einer kalten Leere, einer offenen Grube von Trauer und Leid, die sie in Großmama noch nie zuvor wahrgenommen hatte.

    Zwanzig

    Der Rat brauchte nach dem Ausladen der Gebeine aus der Condor und ihrer Übergabe an die Familienangehörigen der Verstorbenen fast eine Woche, ein Ghiiri-Gkaanyii, um sich darüber zu einigen, wo die erneute Bestattung der Vorfahren stattfinden sollte. In der Zwischenzeit verblieben die Gebeine in den Heimen der Nachkommen ihres jeweiligen Klans.
    Die unmittelbare Gegenwart der Toten aus der Vergangenheit legte einen düsteren Schatten über die Lebenden. Dies hatte zumindest teilweise mit den Ängsten zu

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