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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Überbringer, dem richtigen Köder und einer gebührend dramatisch übermittelten Fabel um die Herkunft des Geschenks – natürlich keiner allzu übertriebenen Geschichte, nur gerade wirkungsvoll genug, um Edackis Rivalen in die richtige Richtung zu lenken – würde Harakamian sich ziemlich wahrscheinlich hinreichend Sorgen um das Wohl und Wehe seines Mündels machen, um sich persönlich von ihrem Wohlbefinden überzeugen zu wollen.
    Und wo Harakamian hingehen konnte, da konnte auch Ganoosh hingelangen. Oder Kisla. Die liebe kleine Kisla, die sooo dringend vom Schmerz über den Tod ihrer geliebten Eltern geheilt werden musste und die nicht zögern würde, jedes einzelne Einhornwesen eigenhändig im Schlaf zu ermorden.

    Nadhari Kando nahm noch rasch eine Dusche, ehe sie ihre Uniform anzog, um ihre Truppen zu inspizieren. Als die Ultraschallwellen ihre Haut von allen Schweiß- und Sexspuren säuberten, verspürte sie den Drang, sich auch von noch etwas anderem reinzuwaschen. Edacki Ganoosh, hmm? Also, welchen Grund mochte der wohl haben, Ikky anzurufen?
    Ganoosh war zwar nicht vom gleichen Kaliber wie der Rattenfänger – zumindest war er das zu Manjaris Lebzeiten noch nicht gewesen –, und die Ermittlungen im Umfeld der illegalen Kinderarbeits- und Sexindustrien hatten nichts Handfestes zu Tage gefördert, was die geschäftlichen Aktivitäten von Ganoosh mit denen von Manjari in Verbindung gebracht hätte. Doch er war der testamentarisch eingesetzte Vormund von Manjaris Adoptivtochter, diesem völlig verkorksten kleinen Luder. Außerdem verwaltete er die wenigen legitimen Unternehmen, die der Kezdeter Rat Kisla Manjari zu behalten erlaubt hatte, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Denn man hatte peinlich genau darauf geachtet, nicht etwa das Kind für die Verbrechen ihrer Adoptiveltern zu bestrafen.
    Und jetzt rief ausgerechnet dieser Mann Ikky in privaten Geschäften an. Das klang gar nicht gut für die Hoffnungen, die sie mittlerweile in den Admiral gesetzt hatte. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Verblendung. Er war ein gut aussehender Mann, topfit, stählern wie sie selbst und recht geschickt in jener Art Spiele, an denen sie Gefallen fand. Mit ihm das Lager zu teilen, in der weitesten Bedeutung dieses Ausdrucks, war ein bisschen wie ein guter Tag in der Schlacht, hielt den Körper in Form und den Geist wach. Überdies hatte sie, als sie ihn dazu genötigt hatte, sich den Schiffen von Li und Harakamian im Kampf gegen die Khleevi anzuschließen gespürt, dass es ihm letztlich sogar doch ein gewisses Vergnügen bereitet hatte, den vergleichsweise wehrlosen Siedlern von Rushima zu helfen. Dass es ihm Spaß gemacht hatte, zur Abwechslung einmal einer von den Guten zu sein oder zumindest für die Seite der Guten zu arbeiten – die ihm ausnahmsweise einmal das lukrativere Angebot gemacht hatten. Es war diese Feststellung, mehr als die Erpressung oder seine Attraktivität, die ihre flüchtige Affäre zu mehr, zu einem Bund hatte werden lassen.
    Nichtsdestotrotz hatte sie sehr wohl gemerkt, dass er in letzter Zeit wieder ruheloser geworden war. Und auch von den Männern hatte sie einige Dinge erfahren, die ihr nicht sonderlich gefielen. Sie hatte daher in der Tat schon seit einigen Tagen ernsthaft darüber nachgedacht, ob sie sich nicht besser absetzen sollte.
    Sie steckte die Hosenbeine militärisch ordentlich in die Schäfte ihrer Stiefel und nahm den rückwärtigen Weg hinunter zum Innenhof, wo ihre Männer wohl schon auf sie warten würden. Der Komraum lag auf dem Weg dorthin. Sie überlegte, dass es klug wäre, den Kindern auf Maganos eine Nachricht zukommen zu lassen und vielleicht auch Harakamians Sicherheitskräfte zu benachrichtigen, und diese zu bitten, nach neuen Aktivitäten seitens Ganoosh Ausschau zu halten.
    Aber als sie auf der Höhe der Tür zur
    Kommunikationszentrale anlangte, hörte sie Ikkys Stimme.
    Das war eine der unvermeidlichen Begleiterscheinungen, wenn man Kommandierender Offizier war. Die eigene Stimme neigte dazu, ziemlich weit zu tragen, wenn man jahrelang Befehle brüllte.
    »Was ich von euch will«, erläuterte Ikky ungehalten, »ist, dass ihr euch unsere Datenbanken noch mal vornehmt. Sucht sämtliche Aufzeichnungen über den Hyperfunkverkehr heraus, den wir von diesem Linyaari-Schiff empfangen haben, damals, als wir alle auf Rushima waren und gegen die Käfer gekämpft haben. Analysiert die Daten, isoliert ihr charakteristisches Sendemuster, und weist alle unsere

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