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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Bergungsgesellschaft Becker mbH, ebenfalls eine Vorliebe für Antikes hat.«
    Bereitwillig kletterte KEN640 das fahrbare Arbeitsgerüst hinauf, das die Maschinenmenschen vom Zentralgebäude des Frachthafens mitgebracht hatten. Bei modernen Raumfahrzeugen war die Zugangsschleuse in aller Regel stets an der gleichen Stelle und bequem erreichbar in Bodennähe angebracht. Die älteren Raumer jedoch waren häufig von einer ganzen Schar von Herstellern mit einer ebenso großen Vielfalt an unterschiedlichen Spezifikationen gebaut worden.

    KEN640 war immer noch dabei, die nicht benötigten Hilfswerkzeuge in seinen Unterarm zurückzuklappen, während er gleichzeitig an dem Gerüst emporstieg, als plötzlich sein Fuß, der infolge von SBs Aufmerksamkeiten ein in unregelmäßigen Abständen auftretendes, unkontrollierbares Zucken entwickelt hatte, von der obersten Leitersprosse abrutschte. Der Roboter warf sich gegen das Gerüst, um seinen Sturz abzufangen und keinen Schaden zu erleiden. Das Arbeitsgerüst knallte hart gegen das Schiffsluk, das daraufhin aufflog und mehrere Tonnen Computerersatzteile, uralte Schiffsbugkonen, Schweberzubehör und einen langen Streifen Metall ausspie, die sich allesamt scheppernd über die anderen KEN-Modelle ergossen, die direkt unter ihm gestanden hatten und nun nach oben blickten, um nachzusehen, was es mit dem Lärm auf sich hatte.
    KEN640 verlor den Halt und warf ein letztes Mal seinen Arm nach vorne, um irgendetwas zu fassen zu kriegen, das seinen Absturz noch verhindern könnte – und fand sogar etwas. Seine Finger verkrallten sich in die untere Rahmenkante des nunmehr aufklaffenden Schleuseneinstiegs. Er verstärkte seinen Griff um diesen Zufallshalt, schwang schließlich seinen ganzen Körper daran hoch und hievte sich so ins Schleuseninnere. Als er von der Eingangsöffnung weg und tiefer ins Schiff hineinschlüpfte, schloss sich das Luk plötzlich wieder hinter ihm. Er fuhr herum und hämmerte dagegen.
    Nichts. Er stemmte sich mit seiner ganzen Kraft dagegen. Die Außenluke blieb fest verriegelt.
    »Hilfe!« Er richtete seine Vokalisierungsanlage so aus, dass sie bis zu den anderen Robotereinheiten unter ihm hinunterreichen musste. »Ich brauche Hilfe. Meine Sensoren können keinerlei zugängliche Durchgänge ausmachen, die von hier aus tiefer ins Schiff hineinführen, und auch keine Möglichkeit, um das nach draußen führende Schleusenluk zu öffnen. Bitte leistet mir sofort Unterstützung!«
    Als die Zeit verstrich und er weder Unterstützung erhielt noch irgendeinen Mechanismus zu entdecken vermochte, der es ihm ermöglicht hätte, entweder tiefer ins Innere des Raumers oder wieder ins Freie hinauszugelangen, beschloss er, sich abzuschalten, um Energie zu sparen. Kisla Manjari schätzte es nicht, wenn ihre Roboter sinnlos Energie verschwendeten.
    Doch kurz bevor seine Sichtsensoren vollständig den Dienst einstellten, spielte ihnen der temporäre Viddatenspeicher noch mal ein flüchtiges Bild vor, das er kurz zuvor wahrgenommen hatte – ein Blick von oben auf den aus dem Schiffsluk herausgepolterten Schutt, wie dieser sich über den zu Boden gestreckten Gestalten der anderen KEN-Roboter auftürmte, die in diesem blitzlichtartigen Rückblick einen uncharakteristisch zweidimensionalen Eindruck machten, als wären sie statt ihres gewohnten Selbst nunmehr lediglich auf den Landepiatzbelag geschmetterte Kleckse aus Plasthaut, Maschinenteilen und diversen Schmiermitteln.

    Auf dem Nanowanzenmarkt trug Becker derweil Reamer und dessen Familie zum wiederholten Male seine komplette Lebensgeschichte vor, um Reamer davon zu überzeugen, dass er nicht zu der Art von Kerlen gehörte, die arglose, idealistische junge Einhorndamen hinterrücks meuchelten, um an ihre Gehörne heranzukommen. Schließlich hatte er doch noch nicht einmal gewusst, was diese Dinger eigentlich waren, bevor er sie Reamer gezeigt hatte, oder etwa nicht?
    Der rothaarige Gesteinshändler fing gerade an, seine Verdächtigungen wieder etwas zurückzunehmen, als Beckers Alarmmelder losblökte. Da sich das anhörte wie das Signalhorn eines alten Fahrrads, das die ersten Takte von
    »Dixie« anstimmte, bekamen es auch sämtliche Umstehenden mit. SB knurrte übellaunig.
    »Das dürfte wohl die magere kleine Prinzessin mit ihren schweren Metalljungs sein, die sich Zutritt zur Condor zu verschaffen versuchen«, erläuterte er Reamer. »Ich hasse es, wenn Leute das tun. Vielleicht habe ich ja vergessen, das KEIN-ZUTRITT-Schild

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