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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Hebebühne Becker und SB wie mit einem mechanischen Fahrstuhl in die Höhe und in den Auswurfschacht hineinhob.
    »Nee, so was macht den Kater zu nervös«, antwortete Becker. »Sag den Kindern auf Wiedersehen von uns.«
    »Wird gemacht!«, rief Reamer winkend zurück. Becker hatte vergessen, seinen Reitschweber an Bord zu holen, also kletterte Reamer kurzerhand selbst darauf und beschloss, so schnell wie möglich so viel Abstand zwischen sich und den Stapel Schrott mit den ganz zuunterst liegenden zerschmetterten Robotern zu bringen, wie er nur konnte.
    Reamer dachte angestrengt nach, während er durch Nebenstraßen zurückraste und versuchte, einen Weg zu nehmen, der keine klaren, zum Nanowanzenmarkt und seinen Kindern führende Spuren hinterließ. Denn trotz seiner für gewöhnlich arglosen Art hatte ihn die raue Schule des Lebens durchaus ein gesundes Maß an Paranoia gelehrt. Verdammt auch, warum musste er bloß so ein verfluchter Rotschopf sein?
    Mit dieser Haarfarbe und seiner Größe war er eine ziemlich auffällige Erscheinung. Und falls jemand gesehen hatte, wie er auf Beckers Reitschweber mitgefahren war, bestand leicht die Gefahr, dass dieser Jemand ihn an Kisla Manjari verriet.
    Deshalb würden von jetzt an weder er noch seine Kinder mehr sicher sein. Selbst wenn ihn auf dem Weg zu Beckers Schiff niemand gesehen haben sollte, war allein schon der Nanowanzenmarkt eine einzige Gerüchteküche. Kisla Manjari würde ihre Geldbörse daher um keinen sonderlich großen Betrag erleichtern müssen, um herauszufinden, dass Becker ziemlich viel Zeit an Reamers Verkaufsstand verbracht hatte.
    Um das nette, anonyme Leben, das er für sich und seine Kinder aufgebaut hatte, indem er es stets sorgsam vermieden hatte, irgendwelche Aufmerksamkeit zu erregen oder gegen die Gesetze zu verstoßen, während er gleichzeitig darauf achtete, dass er nichts besaß, was irgendjemand anderes heftig genug begehren mochte, um ihn deswegen zu bedrängen, war es jetzt geschehen. Nun, solche Dinge passierten eben. Vielleicht war es ja auch an der Zeit dafür. Wichtig war jetzt in erster Linie, die Kinder in Sicherheit zu bringen und danach Baird, Giloglie und Nadezda die Sache mit den Hörnern wissen zu lassen.
    Reamers Herz kehrte wieder an den angestammten Platz in seiner Brust zurück, als er sah, dass seine Kinder ganz wie immer die über den Markt strömende Menge begutachteten und die aussichtsreichsten Kunden für den ogonquonischen Zierrat mit der gleichen Sachkunde heraussiebten, mit der sie für gewöhnlich ermittelten, wer von den Schaulustigen am ehesten zum Kauf der Gesteine und Mineralien ihres eigenen Marktstandes verlockt werden könnte.
    »Auf geht’s, Deeter und Turi, wir müssen sofort zusammenpacken und weg von hier.«
    »Aber Paps, wir ham’ unseren Standplatz doch schon für die ganze Verkaufssaison im Voraus bezahlt!«, wandte Turi, seine kleine Geschäftsführerin, ein.
    »Kind, habe ich dir nicht immer gesagt, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Geld? Und jetzt macht schon!«
    Er überlegte hastig, wohin sie von hier aus gehen sollten. Auf die Behörden war kein Verlass, die waren selbst in diesen Reformzeiten nur nach außen hin sauber. Kisla Manjaris Vormund, der Graf, war ein Mann von erheblichem Einfluss, und viele der Ordnungshüter, die durch die Stadt streiften, standen auf seiner Lohnliste. Bei diesen lief Reamer daher sehr viel eher Gefahr, unter irgendeinem Vorwand verhaftet und zu Kislas freier Verfügung festgehalten zu werden, als dass sie eine Hilfe für ihn darstellen könnten. Als die Dame und ihre Onkel noch selbst hier gelebt hatten, war das anders und alles in Ordnung gewesen, doch ohne ihre persönliche Anwesenheit…
    Reamer fiel plötzlich die kleine Geschichte wieder ein, die Becker erzählt hatte, wie er zu dem Freudenhaus gegangen und mit Khetala zusammengestoßen war. Reamer hatte selbst einmal eine ähnliche Begegnung mit ihr gehabt, aus ähnlichen Gründen. Doch sie war eine von den Gefolgsleuten der Dame, eines jener Kinder, die Acorna aus den Erzgruben gerettet hatte. Khetala würde wissen, was wegen des Horns zu tun war.
    Sie konnte ihm und den Kindern auch helfen, von Kezdet zu fliehen. Sie würde ihnen helfen. Sie musste einfach.

    Acht

    Die Augen jeder Person im Pavillon waren wie gebannt auf den Seiteneingang gerichtet. Die Zeltwandklappen schwangen weit auf. Überall hielten die Tänzer inne, obgleich die Musik noch weiterspielte. Dann jedoch verstummte auch die

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