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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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und dann wieder hineinwarf, ihn bemerken könnte.
    Als sie jedoch das zweite Mal landeten, beobachtete er dies mit sehr viel größerem Argwohn und war gleichzeitig erleichtert darüber, dass er das seiner Obhut anvertraute heilige Gut bereits von seinem bisherigen Ruheort fortgeschafft hatte.
    Denn zweifellos war es dieser Schatz, der die Fremden hierher gelockt hatte.

    Zehn

    Die Chemiker des Hauses Harakamian berichteten, dass es sich bei dem Pulver um eine Mischung aus zermahlenen Pollen der seltenen wahanamoianischen Schlafblüte und einer weiteren, allerdings schwer zu analysierenden Substanz handele, die kalzifiziertes Gewebe irgendeiner Tierhornart zu sein schien.
    Mehr könnten sie darüber nicht sagen, außer dass die Wunde eines Laboranten, der sich kurz zuvor versehentlich geschnitten hatte, spontan verheilt war, als er zufällig mit dem Pulver in Berührung gekommen war.
    Karina gegenüber ließ Hafiz kein einziges Wort von alledem verlauten. Denn solange er die Scheidung von seinem tot geglaubten ersten Weib nicht endgültig zum Abschluss gebracht hatte, wollte er seine neue Ehe auf keinen Fall dadurch gefährden, dass er die höchst lästige Quicklebendigkeit seines ehemaligen Eheweibes seiner jetzigen Frau gegenüber zur Sprache brachte.
    Etwas anderes jedoch verstörte ihn in der Tat sehr. Gewiss, Yasmin hatte sich das Pulver fraglos über ihre Verbindungen zur kriminellen Unterwelt verschafft. Hafiz war überzeugt davon, dass sie über derartige Kontakte verfügen musste. Denn wer sonst hätte sie all diese Jahre hindurch finanziert, während derer sie sich in einem Gewerbe abmühte, von dem sie offenbar geglaubt hatte, dass es sie irgendwann berühmt machen würde? Doch wenn es diese Leute tatsächlich auf irgendeine Weise fertig gebracht hätten, Acorna und die von ihrem Heimatplaneten entsandten Botschafter zu ermorden, dann hätten sie ihm dies auf sehr viel weniger umständliche Weise mitgeteilt, dessen war Hafiz sich sicher – er an ihrer Stelle hätte es schließlich ebenso gehalten, obwohl er oftmals ein äußerst umständlicher Mann war. Demzufolge war dieses Pulver wohl vielmehr als Warnung gedacht gewesen. Und doch – wo konnte das Hornmaterial hergekommen sein?
    Ein widerwärtiger Gedanke schoss ihm durch den Kopf.
    Bevor er den Linyaari persönlich begegnet war, hatten sie Laboue als Warnung Vids übermittelt, auf denen zu sehen gewesen war, wie die Khleevi Linyaari-Gefangene zu Tode folterten. War womöglich irgendeine Gruppe jenes Gewürms, mit dem Yasmin zu verkehren pflegte, derartig skrupellos, dass diese Kreaturen wahrhaftig Verbindungen zu den Khleevi unterhielten, die ihnen Linyaari-Hörner verkauften?
    Wenn dies stimmen sollte, war das eine sehr ernste Angelegenheit. Acorna und ihr Volk mussten unverzüglich davon erfahren. Hafiz beschloss, seinen Neffen und Erben von der Angelegenheit in Kenntnis zu setzen, entschied nach reiflicher Abwägung allen Für und Widers jedoch, dass es wohl ratsamer war, dies von Angesicht zu Angesicht zu tun, als die Nachricht den interstellaren Komverbindungen anzuvertrauen. Hafiz war viel zu bodenständig, um zu übermäßigem Heldenmut zu neigen, und Yasmins Befähigung, ohne sein Wissen und Zutun in seinem Haus ungehindert ein und aus gehen zu können, hatte ihn bis ins Mark erschüttert. Er fühlte sich auf Laboue einfach nicht mehr sicher.
    Er verbot seinem Hauspersonal strengstens, Karina von dem ungebetenen Überraschungsbesuch zu erzählen, ehe er nicht entschieden hatte, wie er es ihr selbst berichten konnte, und befahl, das gesamte Anwesen nach seiner verblichenen Frau abzusuchen. Wie er schon vermutet hatte, war sie jedoch unauffindbar verschwunden, ohne die geringste Spur zu hinterlassen, während er noch von Drogen betäubt auf dem Fußboden seines eigenen Hauses gelegen hatte.

    Schließlich, kaum mehr als drei Stunden nach dem Zeitpunkt, an dem er das letzte Mal an Karinas Seite geweilt hatte, tauchte Hafiz wieder in ihrem gemeinsamen Schlafgemach auf, wo seine Gattin sich auf ihrer ehelichen Liegestatt räkelte. Sie hatte geschlafen, glaubte er, war jedoch beim Klang seiner Schritte wieder erwacht.
    »Karina«, begann er, »du hast mich überzeugt. Unser Schiff wird gerade vorbereitet, und schon bald werden wir zur Heimatwelt der Linyaari abfliegen, um Acorna und die anderen zu besuchen.«
    Karina hätte auch dann sofort gewusst, dass irgendetwas nicht stimmte, wenn sie nicht schon zuvor einer zutiefst verstörten und

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