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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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schon alles klar werden. Siehst du, ich habe das Pulver nämlich analysieren lassen. Neben dem Betäubungsmittel darin enthielt es zusätzlich noch zermahlenes Horn – und dieses Hornpulver hat, als es mit der Wunde eines der Labortechniker in Berührung kam, der die Substanz analysierte, diese Wunde heilen lassen.« Den letzten Satz ließ Hafiz frei im Raum stehen, damit die Bedeutung dieser Information seinem Neffen ins Gehirn sickern konnte wie Regen in ausgedörrten Erdboden.

    »Linyaari-Hornsubstanz? Aber wie sind sie da rangekommen?«
    »Leider war Yasmin nicht geneigt, mir diese Information zu enthüllen, obgleich ich dir versichere, dass ich sie bestimmt vom Gegenteil überzeugt hätte, wenn sie nicht spurlos verschwunden gewesen wäre, als ich wieder zu mir kam.«
    Für jemanden, dessen Haut üblicherweise die gleiche goldene Bräune aufwies wie die von Hafiz, wurde Rafik geradezu leichenfahl, als es ihm dämmerte: »Acorna?«
    Hafiz schüttelte den Kopf, eine kleine, reiflich bedachte Geste. Er konnte die Mischung aus Grauen und Zorn sehen, die in den Augen seines Neffens aufkeimte, und beschwichtigte ihn: »Das ist nicht gesagt, Rafik. Das Universum ist groß – das Horn könnte von überallher stammen. Aber auf jeden Fall werden Karina und ich Acornas wiedergefundenen Artgenossen einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Wir werden uns der Sternkarten und Kursberechnungen bedienen, die Calum Baird und Acorna seinerzeit für ihre Expedition mit der Acadecki vorbereitet hatten. Sobald wir uns vergewissert haben, dass alles in Ordnung ist, kommen wir wieder zurück.«
    »Und wenn nicht alles in Ordnung ist?«, wollte Rafik wissen.
    »Ich sollte dich begleiten.«
    Hafiz schüttelte den Kopf und winkte mit beiden Händen heftig ab. »Nein, nein, nein, mein Neffe, der du mir wie ein Sohn bist. Du bist mein Erbe, das zukünftige Oberhaupt meines Haushaltes. Denk doch nur an die vielen Geschäfte, die scheitern würden, an die unzähligen Leute, die ihren Arbeitsplatz verlieren würden, an die hämische Freude unserer Feinde, wenn wir gleich beide von der Bildfläche verschwänden oder gar umkämen. Du wirst hier gebraucht, genau hier. Und wenn wir deiner doch noch bedürfen sollten, werden wir dich benachrichtigen.«

    »Wie denn? Noch nie hat irgendjemand auch nur den kleinsten Hyperfunkpieps von Acornas Heimatwelt empfangen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass unsere interstellaren Sender und anderen Kommunikationsmittel gar nicht bis in jene fernen Tiefen des Alls vordringen können, in denen der Linyaari-Planet liegt.«
    Hafiz zuckte die Achseln. »Stimmt, das ist möglich. Aber vertrau mir, ich werde mir schon etwas einfallen lassen. Ich habe die Sterne schließlich schon lange vor deiner Geburt bereist, du Welpe. Ich weiß mir durchaus zu helfen.«
    »Auch wieder wahr«, gab Rafik zu. »Aber…«
    »Mein Sohn, steht es nicht in den Drei Büchern geschrieben, dass, gleichgültig, wie klein das Kieselsteinchen auch sein und wie zufällig man es auch aufgelesen haben mag, es nichtsdestotrotz genau ins Schwarze zu treffen im Stande ist, wenn man es nur zielsicher genug und mit hinreichend entschlossener Absicht schleudert?«
    »Trotzdem, Onkel, ich würde mich sehr viel wohler fühlen, wenn du noch eine ganze Armee weiterer Kieselsteinchen mitnehmen würdest.«
    »Und wenn mit Acorna und den Linyaari am Ende doch alles in Ordnung ist? Glaubst du denn, dass dieses Volk, das so viel Wert auf seine Privatsphäre legt, eine Armee willkommen heißen würde? Einen einzelnen alten Mann und seine ihm frisch angetraute Gemahlin vielleicht, womöglich sogar noch die Besatzung ihres Raumschiffs, aber gleich eine ganze Armee? Täusche ich mich etwa, wenn ich mich zu erinnern glaube, dass dieses Volk den Frieden so sehr liebt, dass es nicht einmal gegen die schrecklichen Khleevi kämpfen wollte?«
    Rafik lächelte und legte seinem Onkel die Hand auf die Schulter. »Vielleicht täusche ich mich ja, wenn ich mich zu erinnern glaube, dass Vidbilder eben dieser Khleevi einem älteren Verwandten von mir einen derartigen Schrecken eingejagt haben, dass er sein Anwesen nicht mehr zu verlassen wagte, ganz zu schweigen davon, ihnen gar ohne eine Armee im Rücken gegenüberzutreten? Wirst du mit dem Alter etwa gefühlsselig, Onkel Hafiz?«
    Hafiz zuckte die Achseln und kratzte sich am Kinn.
    »Möglicherweise. Oder vielleicht glaube ich einfach nur nicht, dass diese Khleevi, so bestialisch sie auch sind, Yasmin das Hornpulver gegeben

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