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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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ein.
    Der Administrator hingegen schien keine derartigen Bedenken zu haben; er trat schnell vor und fragte schlicht: »Sie haben einen Ring?«
    Karina zog ihren Amethyst-Hochzeitsring vom Finger und gab ihn dem Rushimaner, der daraufhin verkündete: »Kraft der mir übertragenen Amtsgewalt erkläre ich euch hiermit zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.«
    »So wurde es gesprochen, so wird es geschrieben stehen, und so wollen wir es denn auch tun«, bekräftigte Hafiz. »Bist du jetzt befriedigt, meine Blume der weiblichen Tugend?«
    »Noch nicht«, hauchte sie und schenkte ihm ein Augenzwinkern, das seiner ersten Frau Yasmin in ihrer hitzigsten Jugend würdig gewesen wäre. »Aber ich erwarte, dass ich es bald sein werde, wenn wir erst wieder an Bord sind.«
    Die Erwiderung ihres abermals angetrauten Gemahls bestand darin, ihre Hand abzuküssen, wobei seine Küsse immer höher und höher wanderten, ihren Ärmel hinauf bis zu ihrer Schulter, den Hauch von Stoff entlang, der diese Schulter bedeckte, bis er an ihrem Hals angelangte, wo er schließlich durch die Aufforderung unterbrochen wurde, dass sie sich nun zum Festbankett begeben sollten – es sei angerichtet.
    Der Gemeindesaal von Rushimas Hauptstadt war nicht groß genug, um alle Siedler aufnehmen zu können, die aus der ganzen Umgebung teils kilometerweit herbeigeströmt waren, um an der Feier teilzunehmen, sodass man auch draußen Tische aufgestellt hatte. Das Wetter war für eine derartige Freiluftveranstaltung geradezu ideal, dank entsprechender Eingriffe in die örtliche Witterungslage durch Dr. Ngaen Xong Hoa.
    »Sehr hilfreich, diese Wetterzauberei«, lobte Hafiz und kratzte sich den Bart.
    Nach ein paar Umplatzierungen und kleineren Korrekturen an der Sitzordnung nahmen Hafiz, Karina, Mercy und Rafik an einem gemeinsamen Tisch Platz, wo sich alsbald auch Dr. Hoa und Rushimas Administrator zu ihnen gesellten. Wenig später erforderte jedoch irgendeine Angelegenheit die persönliche Aufmerksamkeit des Administrators, weshalb er abberufen wurde.
    Dr. Hoa nutzte diese Gelegenheit, beugte sich vor und trug den drei Mitgliedern des Hauses Harakamian ein vertrauliches Anliegen vor: »Ich möchte mit Ihnen fliegen, Herr und Frau Harakamian. Meine Arbeit hier ist getan, und ich habe tatsächlich alle Schäden beheben können, die ich in meiner Zeit als Gefangener an Bord der Haven anzurichten gezwungen war. Mein einziger Wunsch ist jetzt, mich an einen Ort zurückzuziehen, wo mir niemand mehr abverlangt, meine Erfindung auch weiterhin anzuwenden.«
    Bevor Hafiz etwas sagen konnte, hob Rafik die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten, und ergriff selbst das Wort: »Onkel, mir ist Dr. Hoas Wunsch, von hier fortzugehen und sich an einen Ort zu begeben, wo er und seine Erfindung in Sicherheit sind, schon seit einiger Zeit bekannt. Er möchte genau dorthin
    – wo du hingehst, und bedauert sehr, dass es ihm nicht schon damals möglich war, unsere gemeinsame Freundin dorthin zu begleiten, als sich die Gelegenheit das erste Mal bot.« Rafik bediente sich natürlich absichtlich einer gestelzten Redeweise und blumiger Umschreibungen, für den Fall, dass jemand ihre Unterhaltung belauschte. »Deshalb habe ich mir die Freiheit genommen, ihn über das Ziel eurer Reise zu unterrichten.«
    »Solange er der einzige Mitwisser ist, Neffe«, billigte Hafiz diese Eigenmächtigkeit und erklärte sich mit einem Nicken in Dr. Hoas Richtung einverstanden. Eine lange gemeinsame Reise mit dem Mann mochte ihm Gelegenheit bieten, den Doktor vielleicht doch dazu zu überreden, dem Haus Harakamian zu gestatten, zumindest einen kleinen Teil seiner beneidenswerten Entdeckung zu vermarkten. »Dr. Hoa ist natürlich jederzeit in meinem Heim willkommen, ob es sich nun gerade an Land oder im All befinden mag.«
    »Sie sind zu gütig, Herr.«

    »Und wie der Zufall es will, schlage ich mich da gerade mit einem gewissen Dilemma herum, das sich aus den feinfühligen Rücksichtnahmen auf die Glaubensgrundsätze unserer lieben kleinen Acorna und ihres Volkes ergeben hat, zu denen meine Frau und ich uns verpflichtet fühlen. Vielleicht können Sie mir diesbezüglich ja einen Rat geben.«
    Dr. Hoa nickte hilfsbereit, obschon er zugleich ein wenig argwöhnisch dreinblickte. Hafiz hingegen war zuversichtlich, dass die schlichte Lösung, die ihm für sein Sicherheitsproblem vorzuschweben begann, Dr. Hoas Grundsätzen ebenso wenig zuwiderlaufen würde wie jenen von Acornas Volk.
    Kurz nachdem das Bankett zu Ende

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