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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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ihrer Schulzeit nicht mehr eingesetzt hatte. »Hattest du kein Geld für eine Schiffskarte? Hast du dich deswegen als blinder Passagier an Bord geschlichen?«
    »Mir tut nur Leid, dass wir deine Anwesenheit auf dem Schiff nicht schon entdeckt haben, bevor wir gelandet sind«, sagte Hafiz. »Die übliche Bestrafung für blinde Passagiere ist nämlich ein Weltraumspaziergang ohne Raumanzug. Es hätte mir die allergrößte Freude bereitet, dich mit eigenen Händen durch die Luftschleuse zu stoßen.«

    »Rohling!«, entgegnete Yasmin. »Aber du wirst dein Fett schon noch abkriegen, wenn meine Freunde dich erst mal eingeholt haben. «
    »Wo hast du das zermahlene Horn her, das du mir ins Gesicht geblasen hast, du Tochter bösartiger, aber idiotischer Dämonen?«
    »Das ist mein Geheimnis, finde es doch selbst heraus«, verweigerte Yasmin jede Auskunft.
    Hafiz wandte sich höflich an Rushimas Planetaren Administrator und erkundigte sich: »Hätten Sie wohl eine möglichst stumpfe Axt, vielleicht so eine wie die, mit der Sie sonst Ihr Kaminholz hacken?«
    »Aber gewiss doch, Herr Harakamian.«
    Während der Administrator jemanden losschickte, um das gewünschte Werkzeug herbeizuschaffen, meinte Hafiz flüsternd zu Rafik: »Ich bedauere jetzt schon die Notwendigkeit, dass wir Acornas Volk unbewaffnet aufsuchen müssen, um unsere Achtung vor ihren Bräuchen und möglicherweise ihren religiösen Überzeugungen zu demonstrieren, du verstehst?«
    »Unter den gegebenen Umständen kann ich dieses Bedauern nur allzu gut verstehen«, versicherte Rafik ihm.
    »Leider hatte ich nicht die Spur einer Ahnung von Yasmins Anwesenheit und ihren Aktivitäten an Bord. Um sich gegen einen Feind zu verteidigen, von dem man weiß und den man kennt, gibt es auch andere Mittel und Wege als nur die herkömmlichen Waffen, wie du gleich sehen wirst, sobald sie mir diese Axt gebracht haben. Aber angesichts dieser Verletzung unserer Sicherheit werde ich unsere internen Abwehrmaßnahmen wohl ein weiteres Mal einer gründlichen Überprüfung unterziehen müssen.«
    Als die Axt schließlich eintraf, wurde sie Hafiz unverzüglich ausgehändigt, der sich huldvoll vor dem Überbringer verbeugte, um sich für die Großzügigkeit der Person oder Personen zu bedanken, die ihm die Axt ausgeliehen hatten. An den Administrator gewandt, erkundigte er sich mit so lauter Stimme, dass ihn alle deutlich hören konnten: »Ich hoffe, es gibt hier keine dieser absonderlichen planetaren Gesetze oder Bräuche, die das Hinrichten von Kriminellen verbieten? Ich versichere Ihnen, dass meine frühere Frau in einer Vielzahl von Fällen zahlloser ruchloser Verbrechen überführt und dafür auch rechtskräftig verurteilt wurde.«
    »Aber nein, mein Herr. Bei uns hier, so weit draußen und so weit weg von der Zivilisation, können wir uns den Luxus übertriebener Nachsicht nicht leisten. Machen Sie ruhig weiter, Herr Harakamian.«
    Karina sah, wie ihr Gemahl das Gewicht der Axt prüfte.
    Dann nickte er dem Kapitän und Johansson zu, die Yasmin zwischen sich nahmen, sie jeder an einem Arm packten und sie in die richtige Stellung brachten: am Boden kniend, mit nach vorn gebeugtem Oberkörper, den entblößten Hals gewaltsam auf einen praktischerweise in der Nähe befindlichen Baumstumpf gedrückt.
    Karina hielt den Atem an. Sie konnte nicht glauben, dass er das hier tatsächlich tun würde, ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren mit Richter und Geschworenen.
    Die Besatzung der Shahrazad und die Siedler von Rushima hingegen schienen das Ganze vollkommen gelassen hinzunehmen.
    Hafiz holte tief Luft und schwang die Axt in hohem Bogen über seinen Kopf.
    Yasmin, die ihn noch aus seinen jüngeren und ungestümeren Jahren kannte, nahm die Situation ganz und gar nicht gelassen hin. »Warte! Halt! Das kannst du doch nicht machen!«
    Hafiz ließ die Axt wieder sinken und grinste: »Es sei dir versichert, du Ausgeburt eines syphilitischen Kamels, dass ich es tun kann und dass ich es tun werde, wenn du meine Fragen weiterhin nicht beantwortest.«
    »Ich weiß nicht, wo das Pulver ursprünglich herstammt«, log sie und richtete sich auf, als ihre Wärter den Griff um ihre Arme ein wenig lockerten. »Ich habe es von dem Anwalt bekommen, der meine Freilassung aus dem Gefängnis bewerkstelligt hat. Er hat mir aufgetragen, es dir zu geben und dir dann zu folgen.«
    »Mir zu folgen?«
    »Na ja, mich auf deinem Raumschiff zu verstecken.« Sie griff in ihren Ausschnitt und holte etwas hervor, das wie

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